Ehe

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Die Ehe (von althochdeutsch ēwa = „Gesetz“) ist eine förmliche, gefestigte Verbindung zwischen Mann und Frau, die durch Naturrecht, Gesellschaftsrecht oder Religion begründet und anerkannt ist. Die Eheschließung (Heirat) wird meist rituell oder gesetzlich geregelt und findet ihren Ausdruck in Zeremonien (Hochzeit, Trauung). Inwieweit eine Ehe auch eine Familie begründet, wird oft diskutiert.

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1 Ehe im Judentum

Im Judentum sind Ehe und Familie sehr wichtig. Denn in ihr gibt eine Generation ihr Wissen und zum Beispiel die vielen Rituale der Religion an die nächste Generation weiter.

2 Ehe im Christentum

In der römisch-katholischen Kirche gilt die Zeugung von Nachkommenschaft als ein Wesensmerkmal der Ehe.[1][2] Daher spricht sich diese Kirche überwiegend gegen die Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen (sogenannter Homo-Ehen) aus. Definitionen zur Ehe finden sich zum Beispiel im Codex Iuris Canonici zur sogenannten Mischehe. Die Ehe gilt als Sakrament. Ein Ehekonsens wird vorausgesetzt, anderenfalls liegt ein Konsensmangel vor, der zur Ungültigkeit der Ehe führen kann. Diese wird dann von dem sogenannten Offizialat in einem Ehenichtigkeitsverfahren festgestellt. Zuvörderst ist die Treue als wichtigste Eigenschaft zu nennen. Auch die Bereitschaft zur Versöhnung im Falle eines Streites muss vorhanden sein. Fehlt diese Bereitschaft, gilt die Ehe als zerrüttet. Die Zerrüttung der Ehe kann zur Ehescheidung führen.

In vielen anderen christlichen Kirchen gilt die Ehe dagegen nicht als Sakrament.

3 Ehe im Islam

In vielen islamisch geprägten Staaten gibt es keine Trennung zwischen Staat und Religion. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es dort also oft nicht die rein standesamtlich geschlossene Ehe. Auch die Ehescheidung unterliegt dem islamischen Recht. Selbst die Ehe mit Kindern und die Vielehe erlaubt der Islam.

4 Ehe im staatlichen Recht

Ehe in der DDR, 1950er Jahre

Rechte und Pflichten der Ehepartner werden zum Beispiel in Deutschland im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Durch die Trennung von Staat und Kirche hat in vielen Ländern heutzutage nur noch die standesamtlich geschlossene Ehe Gültigkeit. Das moderne Eherecht ermöglicht zum Beispiel die freie Wahl des Familiennames, aber auch eine Ehescheidung.

5 Psychologie der Ehe

Im Jahre 1917 schrieb die damalige Psychiaterin Mathilde von Kemnitz: „Da in der Ehe beide Teile sich gegenseitig weiter entwickeln sollen, wird der Mann um diese günstige Folge der Ehegemeinschaft betrogen, wenn er eine unselbständige Frau hat [...].“[3]

Die Zunahme von Ehescheidungen ist in vielen Ländern zu beobachten, in denen die Lebenserwartung gestiegen ist. Weil in früheren Zeiten viele Mütter schon in jungen Jahren durch das Kindbettfieber und andere Krankheiten starben, mussten sich die Männer zur Versorgung der Kinder oft wieder eine neue Frau suchen. Diese Situationen wurden durch die verbesserte Hygiene und die moderne Medizin seltener. Psychologisch sind jedoch die meisten Menschen - entgegen dem Glauben in vielen Religion - nicht auf ein Zusammenleben über Jahrzehnte mit ein und demselben Partner eingestellt, auch wenn die Theorie der Monogamie dieses immer wieder behauptet.

6 Zitate

  • „Sollten Sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen, haben Sie jedenfalls auf die Belange des anderen Ehegatten und der Familie die gebotene Rücksicht zu nehmen.“[4]
  • „Nichts leichter, als dem christlichen Asketismus einen sozialistischen Anstrich zu geben. Hat das Christentum nicht auch gegen das Privateigentum, gegen die Ehe, gegen den Staat geeifert?“ (Karl Marx)[5]

7 Siehe auch

8 Weblinks

9 Vergleich zu Wikipedia




10 Einzelnachweise

  1. https://www.dioezese-linz.at/portal/glaubenfeiern/sakramente/hochzeitehe/dassakramentderehe/article/1749.html
  2. Die Frage des Priesters bei der Trauung an Braut und Bräutigam lautet: „Seid ihr bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott euch schenken will, und sie im Geiste Christi und seiner Kirche zu erziehen?“, siehe Die Feier der Trauung
  3. Mathilde Ludendorff: Das Weib und seine Bestimmung - Ein Beitrag zur Psychologie der Frau und zur Neuorientierung ihrer Pflichten, 3. Auflage 1936, Seite 141
  4. gefunden im Webportal ehe.de am 2. März 2020
  5. aus Berühmte Zitate

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