Fritz Mordechai Kaufmann

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😃 Profil: Kaufmann, Fritz Mordechai
Namen Kaufmann, Max Friedrich (früherer Name)
Persönliche Daten
13. Dezember 1888
Eschweiler
Anfang März 1921
Berlin


Foto von Fritz Mordechai Kaufmann
Fritz Mordechai Kaufmann (* 1888 in Eschweiler;[1] [2] gest. 1921[3] in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Essayist und Publizist, der hauptsächlich über jüdische Kultur schrieb. In der Zwischenkriegszeit war Kaufmann einer der wichtigsten Sammler und Herausgeber jüdischer Volkslieder. [4]
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1 Vita

1.1 Kindheit und Jugend

Sein 1846 in Weisweiler geborener Vater Hermann Naftali Kaufmann zieht um 1880 nach Eschweiler und gründet dort zusammen mit seinem Bruder Isidor das Manufakturwarengeschäft Gebrüder Kaufmann. Hermann Kaufmann wird als sehr religiöser Mensch geschildert und gehört als Manufakturwarenhändler zur gehobenen Mittelschicht von Eschweiler.

Am 13. Dezember 1888 wird dann Fritz Mordechai Kaufmann als zweites von drei Kindern seines Vaters Hermann Naftali Kaufmann und dessen Ehefrau Rosa Kaufmann geboren. Fritz Mordechai besucht eine jüdische Volksschule. Mit christlichen Gleichaltrigen haben er und seine Geschwister kaum Kontakt. Die jüdische Minderheit und christliche Mehrheit in Eschweiler lebt in friedlicher und toleranter Koexistenz, bei der man aber privat in der jeweiligen Gruppe bleibt. 1894 wechselt Fritz Mordechai auf das Realgymnasium. Er und sein Bruder erhalten Klavier- und Violinunterricht. Fritz Mordechai besteht dann 1908 als einer der ersten Kinder von Eschweiler die Reifeprüfung. [5]

1.2 Studium

Heft Nr. 1 der Alljüdischen Revue von Julius und Fritz Mordechai Kaufmann aus dem Jahr 1913
Danach studiert er in Genf zwei Semester Medizin, wechselt danach aber zur Geschichtswissenschaft und Nationalökonomie, die er in Genf, München und ab 1910 in Leipzig studiert. Er empfindet die kleinbürgerliche Heimat und das von Diskriminierungen geprägte Leben als Jude zunehmend als beengend.

1.3 Kontakt mit dem Zionismus

In Leipzig kommt er das erste mal mit Ostjuden in Kontakt und tritt einer zionistischen Studentengruppe bei. Er ist begeistert von der ostjüdischen Volkskultur und lernt Jiddisch. [6] Ebenfalls in Leipzig lernt er den bedeutenden jüdisch-österreichischen Schriftsteller und anfänglich in der zionistischen Bewegung aktiven Nathan Birnbaum kennen. Ab 1911 nimmt Fritz Mordechai Kaufmann auch regelmäßig an Veranstaltungen einer von seinem Bruder in Eschweiler gegründeten zionistischen Ortsgruppe teil.

1.4 Berufliches Leben und publizistische Tätigkeiten

1912 heiratet Kaufmann die russich-stämmige Jüdin Rachel Kaganoff. Nach der Hochzeit zieht das Paar nach Berlin, wo Kaufmann seine Dissertation anstrebt, welche er aber nie abschließt. In Berlin beginnt er seine publizistische Tätigkeit: Sein erster Artikel erscheint am 29. März 1912 in der Jüdischen Rundschau. Vier weitere Artikel in dieser folgen.

Kaufmann empfand den politischen Zionismus inzwischen zunehmend als Verengung der national-jüdischen Idee und trat 1913 aus der zionistischen Bewegung aus. [7] Er wendet sich nun verstärkt dem osteuropäischen, jiddischsprachigen Judentum zu, welches nach seiner Überzeugung im Gegensatz zu den assimilierten Juden in West- und Mitteleuropa noch nicht seine authentischen jüdischen Wurzeln verloren habe. [8] Ab Frühjahr 1913 gibt er zusammen mit seinem Bruder Julius die Zeitschrift Die Freistatt - Alljüdische Revue heraus. Diese nur bis 1915 bestehende Zeitschrift ist dem Jiddischismus [9] und dem Alljudentum [10] verpflichtet. In der Alljüdischen Revue veröffentlichen Autoren wie Nathan Birnbaum, Max Brod, Nachum Goldmann, Morris Rosenfeld, Chaim Nachman Bialik, Abraham Reisen,Leon Chasanowitsch, Gustav Landauer, Ber Borochov, Benzion Rubstein, Arnold Zweig, Ludwig Strauß, Else Lasker-Schüler, Shalom Asch und Fritz Mordechai Kaufmann selber zu nationalen und sozialen Bewegungen, Ökonomie, Politik, Religion, Philosophie und jiddischer Sprache und Kultur. [11]

Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs meldet sich Kaufmann in Leipzig beim Leibgrenadierregiment 8 in Frankfurt an der Oder. Als erster seines Bataillions wird er später mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Kurz darauf erkrankt er jedoch an Typhus und wird zu Archivarbeiten an den Standort seines Bataillions in Frankfurt an der Oder versetzt und später als Zivilist nach Berlin versetzt. [12]
Anfang März 1921 wird der Leichnam von Fritz Mordechai Kaufmann auf den Eisenbahnschienen bei Köpenick im Osten Berlins gefunden

Ab 1916 publiziert Kaufmann - der nun für die brandenburgische Kriegsbeschädigtenfürsorge arbeitet - wieder in jüdischen Zeitschriften. Sein erster Artikel nach dem Krieg lautet Grenzsperre - Ein Kapitel vom Versagen der deutschen Judäologie und erscheint im April 1916 in der ersten Ausgabe der von Martin Buber und Salman Schocken gegründeten Monatsschrift Der Jude. Einige seiner Essays wurden nach dem Krieg in Vier Essais ueber ostjüdische Dichtung und Kultur (1919) und Die Einwanderung der Ostjuden - Eine Gefahr oder ein sozial-politisches Problem (1920) herausgegeben. [13]

1920 wird Fritz Mordechai Kaufmann Mitglied der USPD und Generalsekretär des Jüdischen Arbeiterfürsorgeamtes in Berlin. [14] Dieses bemühte sich einen Ausgleich zwischen den unter Umständen widerstrebenden Interessen des Staates, der deutschen Juden und der ostjüdischen Flüchtlinge zu schaffen. [15] Kaufmann habe mit seiner Arbeit erreicht, "mit verhältnismäßig kleinen Mitteln ein ganzes Netz von Fürsorgestellen im Reiche zu schaffen, die der Fürsorge der jüdischen Arbeiterschaft dienen." [16]

Mitte Februar 1921 reist Kaufmann, der seit seiner Studienzeit wiederholt unter Depressionen litt und zu dieser Zeit durch die Belastungen im Amt nervlich überlastet ist, nach München, Neubeuren bei Rosenheim und danach nach Berlin. Dort beendet er Anfang März durch eigene Hand sein Leben. Am 4. März 1921 wird Julius Kaufmann telefonisch informiert, dass der Leichnam seines Bruders auf den Eisenbahnschienen bei Köpenick im Osten Berlins gefunden wurde. Am 1. März hatte Fritz Mordechai Kaufmann seiner Schwester noch einen Abschiedsbrief geschrieben, der auch folgende Worte an seine Ehefrau enthielt:

"Verlange von mir und auch von dir keine Erklärungen meiner Tat. Sie war beschlossen und fest in mir eingegraben längst, bevor ich dich kannte, und du warst es, die mich in all den Jahren, die durch dich süß, fruchtbar, gefüllt und erleuchtet waren, immer wieder freute, einfach durch dein Dasein, das Liebe, Freundschaft und immer neue Entzückungen um mich breitete. Du warst wohl der einzige Mensch, der solches vermochte! mich, einen anarchischen Menschen der schicksalhaften Vereinzelung am Leben zu halten, das mir keine Werte mehr enthielt." [17]

2 Posthum

Kaufmanns Bedeutung und Verdienst besonders für das Ostjudentum geht aus den vielen beim Arbeiterfürsorgeamt eingehenden Beileidsbekundungen hervor. Neben verschiedenen jüdischen Wohlfahrtsverbänden und der Zionistischen Vereinigung für Deutschland kondolieren auch viele Privatpersonen aus dem In- und Ausland. Das Land Preußen würdigt ihn in einem Schreiben von Ministerialrat Fritz Rathenau, in dem dieser Kaufmanns "freundliches Wesen, sein Gerechtigkeitssinn, sein klaren Blick für die Notwendigkeiten, Bedürfnisse, aber auch Grenzen praktischer Politik, seine umfassenden Kenntnisse, nicht zuletzt seine Kunstbegeisterung und sein Kunstverständnis" hervorhebt. [18] Der jüdische Journalist Fishl Lidor schrieb auf der Titelseite des Mizrekh-Yid nach Kaufmanns Ableben:
Nachruf auf Fritz Mordechai Kaufmann in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 18. März 1921
"Mit dem Tod von Fritz Mordechai Kaufmann ist einer der besten Juden Deutschlands gegangen, der heißeste und mit größter Hingabe arbeitende Kämpfer, Helfer und Versorger tausender Ostjuden, die es nach Deutschland verschlagen hat und die in den Momenten der Verzweiflung und des Schmerzes durch ihn Trost fanden." [19]

Die Allgemeine Zeitung des Judentums würdigte Kaufmann als "Persönlichkeit, die dem Judentum und der leidenden Judenheit, insbesondere unseren verfolgten Brüdern aus dem Osten, seine reichen Gaben und seine ganze Kraft gewidmet hat". [20] Kurt Blumenfeld schrieb für die Zionistische Vereinigung Deutschlands, dass Kaufmann "gezeigt hat, wie im Ostjudentum in Dichtung und Sprache sich alles menschliche Empfinden offenbart" und dass er "unsere jüdische Bewegung reicher, schöner gemacht hat". Martin Buber meinte in einem Kondolenzschreiben, dass es "gerade heute Menschen dieser Art braucht". Der Verband der Ostjuden lobte Kaufmanns "Kampf um das jüdische Volkslied" und meinte, dass er "Licht in die Erkenntnis des jüdischen Wesens" brachte und Ludwig Strauß verfasste sogar das Gedicht In memoriam Fritz Mordechai Kaufmann. [21]

Ludwig Strauß gibt bereits 1922 die Gesammelten Schriften Kaufmanns zusammen mit einem ausführlichen biografischen Vorwort heraus. [22]

Heute ist Leben und Werk von Fritz Mordechai Kaufmann weitgehend vergessen. Keine einzige Sprachversion der Wikipedia verfügt über einen Personenartikel zu ihm. Die bisher einzige ausführliche Darstellung von Leben und Werk Fritz Mordechai Kaufmanns und seines Bruders Julius ist das im Jahr 2012 erschienene Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift von Martina Willemsen.

3 Alljudentum versus Zionismus

Kaufmanns Engagement gilt dem Kampf gegen den Zionismus, dem er seine Konzepte des Jidischismus und des Alljudentums gegenüberstellt. Dabei versteht man unter Jiddischismus eine ab dem 19. Jahrhundert im Ostjudentum zentral werdende Bewegung, welche die von den Zionisten verachtete jiddische Sprache und Kultur als rechtmäßige Erben und direkte Fortsetzung der hebräischen und aramäischen und als Grundlagen einer nationalen

aschkenasischen Identität sieht. Mit dem Begriff Alljudentum ist die von Nathan Birnbaum und den Gebrüdern Kaufmann geforderte Stärkung jüdischer Kultur in der gesamten Diaspora gemeint. Das Alljudentum sieht die Zukunft des Judentums nicht wie die Zionisten ausschließlich in Palästina, sondern auch in einer selbstbewussten Hinwendung der Juden zu ihren kulturellen Wurzeln in allen Ländern der Diaspora. Der Zionismus und seine Vertreter sind die Hauptziele von Kaufmann Kritiken, was ihm wiederum vehemente Angriffe von Vertretern des Zionismus einbrachte. Für die im harschen Kritik Ton vorgetragene Angriffe Kaufmanns gegen den Zionismus sind die folgenden Sätzen aus seiner 1914 erschienenen Schrift Alljudentum und Zionismus ein gutes Beispiel:
Gravur von Ephraim Moshe Lilien für den 5. Zionistenkongress im Jahr 1901 in Basel
"Soll ich es etwa der zionistischen Agitation überlassen, die "Assimilanten" über alljüdische Dinge aufzuklären? Mir genügen die grauenhaften Verheerungen, die die zionistische Publizistik im Denken der Westjuden angerichtet hat, die beständigen, fast berufsmäßigen Herabsetzungen des ostjüdischen Volkes; mir genügen die Früchte von anderthalb Jahrzehnten zionistischer Agitation, dank der die schon immer schlummernde Abneigung dieser westjüdischen Kreise gegen ostjüdisches Volkstum und ostjüdische Gegenwart ungeahnt stark aufgefacht worden ist. Mir scheint demnach, ich habe nur allzu berechtigten Anlaß, das zionistische Zerrbild ostjüdischer Gegenwart gerade dort, wo es am leichtgläubigsten aufgenommen wurde, zu zertrümmern; damit wird ein lästiges Hemmnis beseitigt, das sich immer wieder der bald einsetzenden Werbung für eine alljüdische Organisation entgegenstemmen würde." [23]

In selbigem Aufsatz unterzieht Kaufmann den Zionismus einer fundamentalen Kritik. Der im Zionismus herrschende jüdische Nationalismus sei mehr "Schlagwort und Phrase" [24] als "Ausdruck wahrhaften Lebens". [25] Das jüdische Volk sei den Zionisten nicht das "lebendige Volk", [26] sondern "ein sehr abstraktes Ding, gewonnen aus einer primitiven Historik und allerlei Zukunftsträumen". [27] Kaufmann verfällt schließlich in eine generelle Kritik an der Jüdischen Aufklärung, die nach ihm den Kampf einer intellektualisierten jüdischen Oberschicht gegen das einfache jüdische Volk, seinen Glauben und seine Kultur darstelle. Über das Wirken der jüdischen Aufklärer in den letzten 150 Jahre schreibt Kaufmann.

" Was diese Intellektuellen in solch langer Zeit auch anfaßten: sie haben auf das Volk gewirkt, wirken noch heute wie eine harte, schwere Geißel, deren Fluch es ist, blindlings in Leben und Werden hineinzuklatschen und dort klaffende Risse zu schlagen. Ob dies im Namen der Aufklärung, der protestantisierten Ethik des Liberalismus, des „gute - Europäer"tums, des Sozialismus oder des Zionismus geschah, wie und wann immer die Popanzen, mit denen jüdische Maskilim Götzendienst treiben, einander ablösen, eins ist ihnen allen gemein: das Fremdsein, Fernsein dem Volk und der nationalen Kulturgemeinschaft, die oft in Verachtung umschlagende Respektlosigkeit vor allen jüdischen Besonderheiten, und jene platte Prokrustesgesinnung, die alles jüdische nach nach Normalen, die fremden Völkern entliehen sind, ausrenken oder abhacken will. Was seit 150 Jahren dem jüdischen Volk an Intelligenzlern beschert worden ist, das nahm sich niemals die Zeit, den Tendenzen des Volkslebens nachzuspüren ." [28]

Wir sehen, dass Kaufmann hier nicht nur die Jüdische Aufklärung, sondern auch die unkritische Übernahme moderner Entwicklungen wie Liberalismus, Sozialismus, Rationalismus sowie die europäische Aufklärung verurteilt. Stattdessen tritt er für das aus dem Volk herauswachsende angeblich "echte" und "bodenständige" [29] ein und fabuliert von einem "Aderlaß am nationalen Gut und Blut". [30] Kaufmanns romantisierende Überhöhung des Volkes unter Ablehnung rationaler, aufklärerischer Gedanken korrespondiert dabei in Thematik und Sprache mit dem damals in Deutschland weit verbreiteten deutschvölkischen Zeitgeist. [31]

Danach geht Kaufmann auf die zionistische Verachtung des jüdischen Lebens in der Diaspora ein, dem nach zionistischer Sicht keine Zukunft offenstehe. Die Zionisten malten nach Kaufmann ein "verzerrtes Bild von der jüdischen Gegenwart", [32] ein Schreckgespenst von "Zerfall und Entartung der Juden in den Golusländern" und deren "ökonomischer Verelendung und körperlicher Degeneration", [33] so dass den Juden der Diaspora nur die Wahl zwischen Untergang oder restloser Assimilation bleibe.
Juden in der Ukraine um das Jahr 1915
"Ich komme zum zweiten Ideenkomplex der zionistischen Ideologie. Der handelt von dem Zerfall und der Entartung der Juden in den Golusländern und ist zu einer regelrechten, mit allen Raffinements moderner Pathologik versehenen Verelendungstheorie ausgestaltet worden. Danach nimmt die Entwicklung des jüdischen Volkes in den Golusländern in jedem Fall einen katastrophalen Verlauf; ökonomische Verelendung, körperliche Degeneration usw .(dies im Fall des Weiterbestehens der russisch - rumänischen Judenpolitik) oder Untergang und Assimilation im Sinne des westjüdischen „Zerfalls" (im Falle einer freien Entwicklung im Golus. [34] (...) Rußland , Galizien, Amerika, ja selbst der spaniolische Golus hat seinen Schwerpunkt in sich selbst. Da ist keine wirtschaftliche , geistige oder kulturelle Kraft, die nach Palästina hin gravitiert." [35]

Kaufmann begegnet diesen Argumenten mit Verweis auf die Eroberung neuer Wirtschaftsgebiete der Ostjuden in der modernen Produktion, die Binnenwanderungen von Ostjuden in die größeren Städte, ihre zunehmende wirtschaftliche und kulturelle Emanzipation von der umgebenden Bevölkerung sowie ein zunehmendes nationales Eigenleben. [36] Die zionistischen Bestrebungen zur Ansiedlung in Palästina - Kaufmann nennt sie Palästinaismus, Palästinatheorie oder Palästinathese - lehnt er als illusorische, den wirklichen Bedürfnissen und Interessen der jüdischen Menschen schädliche Utopie ab. In seinem 1913 erschienenen Aufsatz Die Erstarkung der westlichen Jüdischkeit schreibt er:

"Da scheint es schon viel, wenn die Wenigen, in denen überhaupt Sehnsucht lebt, die kleine völkische Insel Palästina mit dem grossen, ewigen Volke identifizieren, und ihr selbstgeschaffenes Phantom mit inbrünstiger Glut und geschlossenen Augen anbeten. Aber dies Viel ist bitter wenig, und voll versteckter Gefahren. Es drängt den Westen ab von den jüdischen Wirklichkeiten, ab von dem Mehr, das Organismus des jüdischen Volkes heisst. [37](...) Der Zionismus hat die ganze Energie und den Sinn jener wenigen Westjuden die aus dem trüben Klüngel der Intelligenz heraus und zum Volke hinstrebten, von den jüdischen Wirklichkeiten abgelenkt Hat ihnen in Palästina ein Phantom geschaffen, dass nur noch stärker ihre volksfremden Instinkte nährt." [38]

Den zionistischen, auf Palästina gerichteten Bestrebungen stellt Kaufmann sein Ideal einer alljüdischen Bewegung entgegen, die "das blutvolle Lebensgefühl und die grandiose Selbstherrlichkeit der ostjüdischen Massen ins Bewusstsein" [39] bringe. Nur die alljüdische Bewegung werde der differenzierten und gelebten Vielfalt der Diaspora gerecht und grenze keine, selbst noch so kleine jüdische Population und Kultur aus. In seinem Aufsatz Alljüdische Kritik aus dem Jahr 1913 schreibt Kaufmann dazu:

"Die Linie trennt die beiden polaren Arten der Auffassung jüdischer Dinge, die alljüdische von der teiljüdischen. Die alljüdische betrachtet die Judenheiten als ungeheuer komplizierten und differenzierten völkischen Organismus, Sie umklammert alles, was auf der Erde an Juden lebt, sie gibt nichts preis, auch nicht die erfrorenen peripheren Teile, in die bisher so wenig Herzblut drang. Selbst dann nicht preis, wenn diese Teile sich loslösen, auf sich selbst, stellen wollen, und die Zusammenhänge ihre Abhängigkeit von den zentralen Volksmassen leugnen. [40] (...) "Wir sehen hundert Möglichkeiten erstehen für eine zielbewußte, alljüdische Politik, die mehr will, viel mehr als ein kleines Palästina; die willens ist, nichts aufzugeben von den organisch gebauten Positionen, sondern alles daransetzt, sie zu stärken und auszudehnen." [41]

Es fehlte natürlich nicht an schroffen Repliken auf Kaufmanns antizionistische Aufsätze und sein Konzept des Alljudentums. So meinte der zionistische Aktivist Kurt Blumenfeld, dass sich Kaufmann, Ludwig Strauß und andere Autoren der Freistatt von der zionistischen Organisation separierten. [42] Unverständlich bleibt Blumenfeld "die Ausschließlichkeit, mit der sie dabei vorgehen". Wer nicht ihren Ansichten folge, dem werde unterstellt, dass er ein Mensch sei, dem "das jüdische Herz und der jüdische Sinn fehlt". [43]

Julius Becker, einer der Chefredakteure der Jüdischen Rundschau, verwahrt sich dagegen, dass Kaufmann "in langen, konfusen Aufsätzen, in denen die Logik zu wahren Taschenspielerkunststücken missbraucht wird, den Zionismus als eine Gefahr, die Zionisten für bedauernswerte Ignoranten oder bestenfalls kleinbürgerliche Schwärmer" [44]erklärt. Er schreibt über Kaufmann:

"Er hat ganz offenbar - um nur das Gröbste herauszugreifen - keine Ahnung von den Debatten des fünften Kongresses, keine Ahnung von den Bestrebungen und dem Programm der "Demokratisch-Zionistischen Fraktion", keine Ahnung von allem, was zwischen dem neunten und zehnten Kongress vorging, mit einem Wort, keine Ahnung von dem ganzen "Ost-West Kampf" innerhalb des Zionismus. Herr Kaufmann weiß davon und von vielem anderen nichts und hat den Mut, heute im siebzehnten Jahr der zionistischen Bewegung den jüdischen Osten für uns entdecken zu wollen! Er wagt es, uns zu sagen, wir redeten nur vom "jüdischen Volk", wären aber keine Spur über das Schlagwort hinaus "zu dem lebenden Fleisch und Bein, darin das Volk wohnt" gekommen. Und dabei erscheint seine eigene Kenntnis vom lebendigen jüdischen Volk so angelesen und verstandesmäßig aus allerlei Gehörtem ergrübelt, daß man ihn nicht einmal die alleräußerlichste Bekanntschaft mit dem Warschauer oder Bialystoker Judenviertel zutraut." [45]

Daniel Pasmanik meinte in Bezug auf Kaufmann, dass "das ganze Gerede von der gesunden, lebenskräftigen ostjüdischen Kultur nur eine Legende ist, die meist von Unwissenheit, teilweise von Kampfeslust gegen den Zionismus künstlich geschaffen ist", [46] und der Autor und Verleger Hugo Herrmann kritisiert das Alljudentum als "zum Scheitern verurteiltes, unbrauchbares, veraltetes Konzept", dass sich bereits in der Vergangenheit nicht bewährt habe und daher vom Zionismus abgelöst worden sei. [47] In seinem 1914 erschienenen Artikel Alljudentum schreibt er:

"Die Zukunft, die wir wollen, das stark und fruchtbar nationale Leben des gesamten Judentums, wird nie das Ergebnis eines die Gegenwart zur Gesetz erhebenden "Alljudentums", sondern nur eines umbildenden, umwandelnden Einheitswillens sein. Wenn Herr Kaufmann an die Zukunft des zerteilten Judentums glaubt, so kommt das daher, daß er ökonomischen, materialistischen Ueberlegungen vor allem Raum gibt und jene unterschätzt, die Leben als das ansehen, was es ist: als Leben. (...) Wenn er in "tief intuitiver" Betrachtung des "gewaltigen, riesenhaften, urzeitlichen Organismus" des Ostjudentums zur Exstase fortgerissen wird, so sieht er das Volk nicht anders an als den Sternenhimmel, der ewig unerreichbar, über uns schwebt." [48]

4 Kaufmanns Publikationen zu ostjüdischer Volksmusik

Titelblatt von Fritz Mordechai Kaufmanns Sammlung Die schönsten Lieder der Ostjuden
Der musikalische Kaufmann begeisterte sich besonders für die Volkskultur und Volksmusik der osteuropäischen Juden. Nach eigener Aussage habe er durch ostjüdische Volkslieder wesenhafte Vorstellungen und Erlebnisse vermittelt bekommen habe und dadurch zu seinem Volk zurückgefunden. [49] 1913 erschien in der Alljüdischen Revue Kaufmanns kurzer Artikel Das Jüdische Volkslied. Darin beklagt er die Publikation schlechter Materialsammlungen zu jüdischer Musik und die mangelhafte Vermittlung jüdischer Volksmusik. Es sei nach Kaufmann eine Misere, dass "eine ganze Menge guten Notenmaterials heute vorliegt, aber keine Vermittler da sind, es in die Schule, in die Familie und in die grösseren Gemeinschaften hineinzutragen, — dass bis heute noch keine Diskussion eingesetzt hat über die Wege, auf denen man das jüdische Volkslied den Westlern wirklich bis zum Herzen nahe bringen kann, - eine Misere, dass die besten Ausgaben jüdischer Volkslieder dem Westen ganz unbekannt sind, und minderwertige, so die vom Hübnerschen Verlag den Markt beherrschen." [50]

1917 erscheint in der Zeitschrift Der Jude sein Aufsatz Die Aufführung jüdischer Volksmusik vor Westjuden. Darin untersucht er die Problematik der Übertragung jüdischer Volkslieder aus Osteuropa und fragt sich, wie man Volkslieder in einer ihnen fremden Umgebung aufführen kann ohne ihren authentischen Charakter auszulöschen. Zur unverfälschten Darstellung eines Volksliedes klagt er - nicht ohne ausgiebig kritische Seitenhiebe gegen bestehende Liedersammlungen sowie Veranstalter sowie Publikum von Aufführungen ostjüdischer Musik im Westen zu verteilen - musikwissenschaftliche Genauigkeit bei der Sammlung/Notation sowie mit der Stilistik und dem kulturellen Background der jeweiligen Musik vertraute Aufführende ein. [51] Er fordert bei der Notation von Volksliedern u.a. "die Bereitung solcher Fassungen, die gültig sind, also frei von entstellenden und versüßenden Interpolationen, mit denen das Volkslied in manchen wuchernden Varianten uns überkommen ist." [52] Kaufmann ist sich der Tatsache bewusst, dass viele ostjüdische Melodien schon in stark verfälschter Form vorliegen:

"Wir empfangen die Melodien nicht aus schriftlicher Aufzeichnung, die in der Zeit eines unvermischteren, gehalteneren Lebens geschah als der heutigen, sondern wir übernehmen sie in einer momentanen, häufig stark entstellten Form, seitdem der Kunstgesang, die Oper, die Operette und selbst der kreischende Singsang der Gasse den Volksmassen die Organe für ihr Lied verkümmerten." [53]

Bei der Übersetzung von Liedtexten fordert er:

"Eine solche Übertragung muß phonetisch einwandfrei sein und den Ansprüchen angewandter Wissenschaftlichkeit entsprechen; sie muß das Klangbild der jüdischen Worte, die doch essentielles Bauwerk der Melodien und durch fremden Wortklang unersetzbar sind, unvermindert herstellen; insbesondere darf sie dem westeuropäischen Hörer, zumal wenn er der deutschen Sprachgemeinschaft entstammt, niemals einen mühelos verständliche, genehmen Eindruck vortäuschen, indem sie sich auf Kosten der klanglichen Originalität dem Deutschen anähnelt." [54]

Des weiteren solle man nach Kaufmann nicht versuchen, den "jüdischen Volksweisen", welche "bis auf geringe Ausnahmen bisher nur im Einzelgesang,

also unisono, nicht vielstimmig, gesungen wurden", die "Stimmführung und Harmonien westeuropäischen, polyphonen Satzes zu unterlegen." [55]
Lied Nr. 5 aus Kaufmanns Sammlung Die schönsten Lieder der Ostjuden [56]

In seiner in der konservativ-religiös ausgerichteten Zeitschrift Jerubbaal erschienenen Rezension Das Blauweißliederbuch unterzieht Kaufmann das 1914 erschienene Blau-Weiß Liederbuch für den jüdischen Blau-Weiß Wanderbund einer harschen Kritik: Das Liederbuch zeige zu wenig Kenntnis des Ostjudentums und des jiddischen Liedes und sei durch westjüdische beziehungsweise deutsche Vorstellungen falsch gestaltet, was eine Rückkehr zur Tradition. Kaufmann schreibt dazu:

"Der westjüdische jugendliche Mensch hat das Deutsche in seinen in seinen vielfachen kulturellen Auswirkungen noch immer so ausschließlich und beherrschend vor und in der Seele, daß ihm ein verantwortungsvoller Wegführer Jüdisches nur in reiner und wesenhafter Gestalt vorführen darf." [57]

Kaufmann kritisiert weiter, dass die Herausgeber nicht auf existierende, qualitativ hochwertige Sammlungen jüdischer Lieder, sondern eher auf "minderwertige, dilettantische Ausgaben" zurückgegriffen hätten, sowie zwei Drittel der jiddischen Lieder nichts mit dem Volkslied zu tun hätten und dem Umfeld von Kunstlied und Operette entstammten. Ferner bemängelt Kaufmann in folgenden Worten die Dominanz des deutschen Liedes in der Sammlung:

"Unter etwa 113 deutschen Volksliedern der zweiten Auflage sind 18 jiddische und 22 hebräische Lieder verstreut. (...) Ob es nötig war, in einer von Führern deutschjüdischer Wanderbünde herausgegebenen Sammlung dem deutschen Lied diesen überragenden Platz einzuräumen, da doch von allen Seiten deutsche Art übermächtig die Seele dieser Jugend unter sich zwingt, fast bis zur Tilgung aller jüdischen Inhalte, ob es nicht selbstverständlich und ehrenvoller für den Geist einer wirklich existenten oder Existenz anstrebenden Jugendbewegung wäre, sich endlich einmal auf das Jüdische zu "beschränken", aber hier Ernsthaftes, Ganzes und Musterhaftes für die Jugendlichen zu leisten, will ich nicht weiter untersuchen." [58]

1918 beauftragte ein vom deutsch-jüdischen Kaufmann, Verleger und Zionisten [Salman Schocken]] und anderen gegründeter Ausschuss für jüdische Kulturarbeit Kaufmann mit der Zusammenstellung eines jüdischen Liederbuches. Als Ergebnis erschien 1919 Kaufmanns Merkblatt Das jüdische Volkslied und ein Jahr darauf - obwohl Kaufmann das Manuskript bereits im September 1918 abgeschlossen hatte - [59] sein Buch Die schönsten Lieder der Ostjuden, welches Texte und Melodien zu 47 Volksliedern der osteuropäischen Judentums enthält. Es wurde sehr populär, maßgebend für andere Sammlungen bis Ende der 1930er-Jahre und erschien bis 1935 in 2. und 3. Auflage sowie erneut 1971 in Israel. [60] Nach dem Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov war Kaufmanns Liederbuch die erste jüdische Volksliedsammlung, die höchsten musikwissenschaftlichen Anforderungen standhielt und somit das erste Standardwerk der jüdischen Musikfolkloristik. [61] Kaufmanns Sammlung basierte - auch das eine Neuerung - fast ausschließlich auf bereits gedruckten jüdischen Quellen. Er schreibt dazu:

"Grundlage waren mir die Lieder, die ich selber Ostjuden abgelauscht hatte; dazu habe ich das gesamte bis heute gedruckte Material herangezogen und verglichen. Bisher noch nicht veröffentlicht sind die drei schönen Gesänge Nr. 8, 9 und 21, die ich Jankew Seidmann verdanke, und die chassidischen Lieder Nr. 3, 5 und 6; diese sind mir von Jankew Kargher, dem Volksliedsänger und guten Kenner rumänisch-chassidischer Volksgebräuche, übermittelt worden. Das übrige befindet sich, zum Teil in erheblich anderer Fassung als ich sie hier vorlege, in den Sammelwerken der verdienstvollen Forscher Ginzburg-Marek und Cahan, sowie den Ausgaben J. Engels der Petersburger Gesellschaft für jüdische Volksmusik." [62]

Die Texte und Melodien der Sammlung sind sorgfältig sprach- und musikwissenschaftlich bearbeitet. Die Aufführungspraxis ist mit Begleitakkorden und Akzentuierungen erklärt und die hinter den Titeln stehende jüdische Tradition wird in Fußnoten und anschließenden Bemerkungen dem Leser verständlich gemacht. [63] Unter den einstimmig notierten Melodien mit Text ist rechts der jiddische Text in hebräischen und links in lateinischen Buchstaben notiert. Die Sammlung gliedert sich nach Anlässen und sozialem Kontext: Religiöse und chaßidische Lieder - Wiegenlieder - Kinder- und Chederlieder - Liebeslieder - Mädchen- und Hochzeitslieder - Lieder aus dem Bereich der Familie und der Handwerker - Soldatenlieder und Lieder aus dem Volksleben.

5 Weblinks

6 Literatur

  • Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012
  • Encyclopaedia Judaica, Band XII (Kat-Lie), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 31 und 32
  • Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Otto Harrassowitz Verlag, 2008, Seite 83 bis 94
  • Julius Kaufmann-Kadmon: Vom Rheinland ins Heilige Land - Erinnerungen von Julius Kaufmann-Kadmon aus Eschweiler, Eschweiler Geschichtsverein, 2004
  • Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, Seite 143 bis 165 sowie 203 bis 210
  • Gregor Brand: Kinder der Eifel - aus anderer Zeit II, Books on Demand, 2018, Seite 215 und 216

7 Siehe auch

8 Einzelnachweise

  1. www.geni.com
  2. Yiddish Leksikon
  3. Das genaue Todesdatum ist unbekannt. Fritz Mordechai Kaufmann beging Anfang März 1921 Suizid. Seine Leiche wurde auf den Eisenbahnschienen im Osten Berlins gefunden. Am 4. März 1921 erhielt Julius Kaufmann telefonisch die Nachricht von Fritz Mordechai Kaufmanns Tod. Ein Abschiedsbrief von ihm an seine Schwester datiert auf den 1. März 1921. Sein Todesdatum muss also zwischen dem 1. und 4. März 1921 liegen.
  4. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 203
  5. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 12-21
  6. Encyclopaedia Judaica, Band XII (Kat-Lie), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 31 und 32
  7. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Otto Harrassowitz Verlag, 2008, S. 85
  8. Encyclopaedia Judaica, Band XII (Kat-Lie), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 32
  9. Anm.: Der Jiddischismus wurde ab dem 19. Jahrhundert zu einer zentralen Bewegung“ im Ostjudentum. Die jiddische Sprache und Kultur wurden als dabei als rechtmäßige Erben und direkte Fortsetzung der hebräischen und aramäischen und als Grundlagen einer nationalen aschkenasischen Identität gesehen. (nach [Armin Eidherr: Der Jiddischismus in Handbuch der jüdischen Kulturgeschichte])
  10. Anm.: Mit dem Begriff Alljudentum ist hier die von Nathan Birnbaum und den Gebrüdern Kaufmann geprägte positive Bedeutung im Sinne einer Stärkung jüdischer Kultur in der gesamten Diaspora gemeint, und nicht die antisemitische Verwendung des Begriffs wie sie z.B. um den Ersten Weltkrieg in Artikeln über einen angeblichen Versuch der Errichtung einer "jüdischen Ochlokratie" aufkam. Siehe dazu auch Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, Walter de Gruyter, 2010, S. 22 und 23 sowie den Wikipediaartikel Golus nationalism.
  11. Dieter Herde: Ludwig Strauß und die jiddische Literatur; in Hans Otto Horch: Ludwig Strauß, 1892–1992 - Beiträge zu seinem Leben und Werk, Walter de Gruyter, 2019, S. 55
  12. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 38-41
  13. Encyclopaedia Judaica, Band XII (Kat-Lie), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 32
  14. Gregor Brand über Fritz Mordechai Kaufmann in der Eifel-Zeitung
  15. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 53
  16. zitiert nach Jüdische Arbeiterstimme - Organ der jüdischen sozialdemokratischen Arbeiterorganisation Poale Zion in Deutschland, Heft 2, 15. März 1921, S.7
  17. zitiert nach Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 56
  18. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 57
  19. zitiert nach Anne-Christin Saß: Berliner Luftmenschen - Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik, Wallstein Verlag,, 2012, S. 291
  20. Allgemeine Zeitung des Judentums, 85. Jahrgang, Nr. 6 vom 18. März 1921, S. 4
  21. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 58-61
  22. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 63
  23. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 612
  24. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 613
  25. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 613
  26. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 614
  27. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 614
  28. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 614 und 615
  29. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 615
  30. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 615
  31. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 66 und 67
  32. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 617
  33. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 616
  34. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 616
  35. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 624
  36. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 618 und 619
  37. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Erstarkung der westlichen Jüdischkeit; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 1, April 1913, S. 5 und 6
  38. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Erstarkung der westlichen Jüdischkeit; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 1, April 1913, S. 11
  39. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljudentum und Zionismus; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 11, 20. Februar 1914, S. 616
  40. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljüdische Kritik; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 4, 15. Juli, 1913, S. 73
  41. Fritz Mordechai Kaufmann: Alljüdische Kritik; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 4, 15. Juli, 1913, S. 82
  42. Kurt Blumenfeld: Erlebte Judenfrage - Ein Vierteljahrhundert deutscher Zionismus, Deutsche Verlags-Anstalt, 1962, S. 122
  43. Kurt Blumenfeld: Erlebte Judenfrage - Ein Vierteljahrhundert deutscher Zionismus, Deutsche Verlags-Anstalt, 1962, S. 122 und 123
  44. Julius Becker: Über-Zionismus; in Jüdische Rundschau 18, 30. Mai 1913, Heft 22, S. 2178
  45. Julius Becker: Über-Zionismus; in Jüdische Rundschau 18, 30. Mai 1913, Heft 22, S. 218
  46. Daniel Pasmanik: Die Legende von der "ostjüdischen" Kultur; in Die Welt 17, 18. Juli 1913, Heft 29, S. 926
  47. Martina Willemsen: Fritz Mordechai Kaufmann und »Die Freistatt« - Zum 'alljüdischen Literaturkonzept einer deutsch-jüdischen Monatsschrift, Walter de Gruyter, 2012, S. 182
  48. Hugo Herrmann: Alljudentum; in Die Welt - Zentralorgan der Zionistischen Bewegung, Jahrgang 18, 1914, Heft 4, S. 78 und 79
  49. Andreas Herzog: Zum Bild des "Ostjudentums" in der "Westjüdischen" Publizistik der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts
  50. Fritz Mordechai Kaufmann: Das jüdische Volkslied; in Die Freistatt - Alljüdische Revue, Heft 1 (April 1913), S. 64
  51. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 143 und 148
  52. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Aufführung jüdischer Musik vor Westjuden; in Der Jude 2 (1917/1918) Heft 12, S. 761
  53. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Aufführung jüdischer Musik vor Westjuden; in Der Jude 2 (1917/1918) Heft 12, S. 761
  54. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Aufführung jüdischer Musik vor Westjuden; in Der Jude 2 (1917/1918) Heft 12, S. 761
  55. Fritz Mordechai Kaufmann: Die Aufführung jüdischer Musik vor Westjuden; in Der Jude 2 (1917/1918) Heft 12, S. 762
  56. Fritz Mordechai Kaufmann: Die schönsten Lieder der Ostjuden - Siebenundvierzig ausgewählte Volkslieder, Jüdischer Verlag, Berlin, 1920, S. 10
  57. zitiert nach Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 205
  58. zitiert nach Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 204
  59. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 157
  60. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 157
  61. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Otto Harrassowitz Verlag, 2008, S. 85
  62. Fritz Mordechai Kaufmann: Die schönsten Lieder der Ostjuden - Siebenundvierzig ausgewählte Volkslieder, Jüdischer Verlag, Berlin, 1920, S. V
  63. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 157

Fritz Mordechai Kaufmann in der Wikipedia


9 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Fritz Mordechai Kaufmann) vermutlich nicht.

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