Frankfurt (Oder)

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Frankfurt (Oder)
Germany location map.png
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Höhe: 28 m ü. NN
Einwohner:

60.625 (31. Dez. 2009)[1]

Postleitzahlen: 15230, 15232, 15234, 15236
Vorwahlen: 0335, 033605
Kfz-Kennzeichen: FF
Gemeindeschlüssel: 12 0 53 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
15230 Frankfurt (Oder)
Webpräsenz: www.frankfurt-oder.de

Frankfurt (Oder) ist eine mittelgroße Stadt im Land Brandenburg, im äußersten Osten des heutigen Deutschlands gelegen. Einst im Zentrum Preußens gelegen, befindet sie sich heute an der deutsch-polnischen Grenze. Sie hatte 2022 rund 58.200 Einwohner auf einer Fläche von 148 km². Bisweilen wird sie im Ausland und von Reisenden mit der westdeutschen Metropole Frankfurt am Main verwechselt, obwohl die Städte fast 700 Kilometer auseinander liegen. Der östlich des Flusses Oder gelegene Stadtteil Dammvorstadt (auch Gartenstadt genannt) mit rund 17.000 Einwohnern (Stand 2020) wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Ostbrandenburg und den anderen östlich der Oder-Neiße-Linie gelegenen Gebiete Deutschlands der Volksrepublik Polen zugeschlagen ("Westverschiebung Polens") und wird seitdem als eigenständige polnische Stadt unter dem Namen Słubice verwaltet. Frankfurt an der Oder ist somit eine der Städte, die auch nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 geteilt geblieben sind. Der deutsche Teil Frankfurts ist Heimat der 1991 gegründeten Europa-Universität Viadrina, an der unter anderem die ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan (SPD) und der bekannte Wissenschaftshistoriker Harald Walach gelehrt haben. Auch die bundesweit einmalige Wikipedia-kritische Arbeitsgruppe Wiki-Watch hat dort ihren Sitz.

Frankfurt (Oder) zählt zu den Gemeinden Brandenburgs mit der größten Schuldenlast. Ende 2020 betrugen die Verbindlichkeiten der Stadt 78,7 Millionen Euro – der zweithöchste Wert hinter Cottbus.[2]

Bei der Bundestagswahl bildet die Stadt zusammen mit dem Umland den Bundestagswahlkreis Frankfurt (Oder) – Oder-Spree.

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1 Geschichte

Luftbild von Frankfurt an der Oder

Die Brandenburgische Universität Frankfurt (auch Alma Mater Viadrina oder kurz Viadrina genannt) war die erste Universität in Brandenburg. Sie wurde 1506 hier gegründet. Anfang des 19. Jahrhunderts - mehr als 400 Jahre später - wurde sie jedoch nach Breslau verlegt. Grund war die im Vorjahr von Wilhelm von Humboldt eröffnete Universität zu Berlin. Als Ersatz für die Verlegung der Universität nach Breslau wurde Frankfurt zum 1. Januar 1816 Sitz der Regierung des neuen Regierungsbezirks Frankfurt und eines Oberlandesgerichtes.

1842 fand die Einweihung der Bahnlinie Berlin – Frankfurt (Oder) statt. 1870 wurde die Bahnstrecke nach Posen mit der 444 Meter langen Eisenbahnbrücke über die Oder eröffnet. Aus den nach dem Ersten Weltkrieg an Polen gefallenen Gebieten Deutschlands kamen zwischen 1919 und 1926 mehr als 8000 Flüchtlinge nach Frankfurt. 1937 wurde die Autobahn nach Berlin eingeweiht. Von Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs blieb die Stadt – bis auf einen Angriff der britischen Luftwaffe Anfang 1944 – bis 1945 weitgehend verschont, da es kaum wichtige Industrie- oder Militäranlagen gab. Nach dem Vormarsch der sowjetischen Roten Armee setzte eine große Flüchtlingswelle der Deutschen von Osten ein, welche auch durch diese Stadt zog. Die Zahl der insgesamt durchziehenden Flüchtlinge belief sich auf 264.000 bis 300.000 Menschen. 1945 sank die Einwohnerzahl unter 50.000 - etwa auf den Wert von 1870 - und erreichte einen historischen Tiefstand.

Lage von Frankfurt an der Oder im Jahr 1934, die Grenze zu Polen lag viel weiter im Osten als heute

Mit der Auflösung der Länder in der DDR wurde Frankfurt 1952 Bezirksstadt. Bis zum Beitritt Polens im Jahr 2004 zur Europäischen Union (EU) stellte die Grenzlage ein erhebliches Problem dar. Dennoch stieg die Zahl der Einwohner bis 1990 auf rund 86.200 an. Seit der Wende hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und des Geburtenrückgangs jedoch fast 30 Prozent ihrer Bewohner (28.000 Personen) verloren.[3] Zugleich entwickelte sich eine Art Grauzone auf dem Arbeitsmarkt. 2007 arbeiteten noch rund 6000 Prostituierte im Grenzgebiet.[4] Die Löhne und Mieten in Polen waren viel niedriger als in Deutschland, so dass zahlreiche Menschen als Arbeitsmigranten unterwegs waren oder nur einfache Unterkünfte in Frankfurt an der Oder nutzten. Die Betriebsstätten befanden sich - je nach den rechtlichen Rahmenbedinungen beiderseits der Grenze. Im Jahre 2016 erwirtschaftete Frankfurt innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,992 Milliarden Euro. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 34.254 Euro pro Kopf (Brandenburg: 26.887 Euro, Deutschland 38.180 Euro) und lag damit unter dem nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson betrug 53.355 Euro. In der Stadt waren 2016 ca. 37.300 Erwerbstätige beschäftigt.

2 Persönlichkeiten (Auswahl)

In Frankfurt (Oder) geboren wurden unter anderen der Dichter Heinrich von Kleist und der Philosoph Alexander Gottlieb Baumgarten. Hier wirkten der Komponist und Organist Carl Philipp Emanuel Bach, der Naturforscher Alexander von Humboldt und der Gelehrte und Staatsmann Wilhelm von Humboldt. 1856 gründete Wilhelm Sauer eine Orgelbau-Filiale in Frankfurt (Oder); Ende des 19. Jahrhunderts gab es etwa 120 Mitarbeiter in dieser Firma.[5]

3 Andere Lexika




4 Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2009 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 38,48 KB), Stand 31. Dezember 2009. (Hilfe dazu)
  2. Dominik Ritter-Wurnig: Reiches Brandenburg, armes Brandenburg. In: rbb24. Abgerufen am 25. Mai 2022.
  3. „Fakten, Daten, Wege“.
  4. https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/zukunft-ungewiss-7517740.html
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Sauer_(Orgelbauer)#Orgelbau-Anstalt_in_Frankfurt_(Oder)

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