Rolf Hochhuth

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😃 Profil: Hochhuth, Rolf
Beruf Schriftsteller
Persönliche Daten
1. April 1931
Eschwege, Werra-Meißner-Kreis
13. Mai 2020
Berlin


Rolf Hochhuth (* 1931 in Eschwege/Hessen, † 13.[1] Mai 2020 in Berlin) ist ein deutscher Dramatiker und ein maßgeblicher Anreger des Dokumentartheaters. Bekannt wurde er unter anderem durch sein Schauspiel Der Stellvertreter, das die Versuche eines Jesuitenpaters schildert, der Papst Pius XII. zu Beginn der 1940er Jahre von der massenhaften Deportation und Ermordung der Juden in Konzentrationslagern informieren wollte.

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1 Lebenslauf

Als Gasthörer besuchte Hochhuth in den 1950er Jahren Vorlesungen in Geschichte, Philosophie und Literatur an den Universitäten Heidelberg und München und unternahm erste Schreibversuche. Als 1959 eine von ihm edierte Wilhelm-Busch-Ausgabe des Bertelsmann Leserings eine Auflage von einer Million Bänden erreichte, belohnte der Verleger Reinhard Mohn seinen Lektor mit drei Monaten Sonderurlaub.[2] Hochhuth, der sich zum Protestantismus bekannte,[3] nutzte die Zeit zu einer Reise nach Rom, wo er Studien für ein erstes Drama betrieb[4] und Gespräche mit dem österreichischen Bischof Alois Hudal und dem vatikanischen Diplomaten Bruno Wüstenberg führte.[5]

Die Uraufführung seines Dramas Der Stellvertreter am 20. Februar 1963 in Westberlin, für die der Rowohlt Verlag den als Regisseur des politischen Theaters bekannt gewordenen Erwin Piscator gewinnen konnte, löste die bis dahin größte Theaterdebatte in der Bundesrepublik Deutschland aus („Stellvertreter-Debatte“).

2 Privates

Rolf Hochhuth war Sohn des hessischen Schuhfabrikanten. Als einschneidendes Erlebnis nahm der junge Hochhuth den Einzug der US-Truppen in Eschwege am 3. April 1945 wahr. Er ging 1948 nach der mittleren Reife vom Gymnasium ab und absolvierte eine Buchhändlerlehre. 1957 heiratete er eine ehemalige Klassenkameradin, deren Mutter, Rose Schlösinger, als Mitverschwörerin der Roten Kapelle 1943 in Berlin enthauptet worden war. Die Ehe, aus der zwei Kinder hervorgingen, wurde 1972 geschieden.

3 Beruflicher Werdegang

Von 1950 und 1955 war er als Gehilfe in Buchhandlungen und Antiquariaten tätig. 1955 begann er als Verlagslektor für den Bertelsmann Lesering.

4 Mitgliedschaften

ochhuth war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, der Akademie der Künste in Berlin (seit 1986), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München (seit 1989) und der Freien Akademie der Künste Hamburg (seit 2004).

5 Ehrungen

6 Rezeption

Die „Rigorosität, mit der Hochhuth die ökonomisch Mächtigen einerseits und den ideologisch begründeten Machtanspruch der Linken andererseits attackiert“, sorgte immer wieder für Kritik. Und es gibt viele entschiedene Gegner seiner Werke. Er gilt als rigoroser „Moralist und Mahner“[8] Kritiker werfen Hochhuth vor, rückläufige öffentliche Aufmerksamkeit als Dramatiker mit publikumswirksamen skandalträchtigen Effekten zu kompensieren. Darauf seien vermehrte Skandal-Meldungen in den Medien und darauf folgende öffentliche Diskussionen zurückzuführen.

Ein Interview der Wochenzeitung Junge Freiheit mit Rolf Hochhuth 2005 wurde unter der Überschrift „Lob für einen notorischen Holocaustleugner“ kritisiert, wobei mehrere Aussagen von ihm bezüglich David Irving zitiert wurden.[9] Hochhuth blieb eine umstrittene Figur sowohl für seine Stücke sowie seine öffentliche Kommentare. Auch seine Verteidigung des britischen Holocaust-Leugners David Irving im Jahr 2005 war und bleibt strittig.

7 Auftritte (Auswahl)


8 Weblinks

 Commons: Rolf Hochhuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

9 Einzelnachweise

  1. Dramatiker Rolf Hochhuth ist tot, Süddeutsche Zeitung, am 14. Mai 2020
  2. Birgit Lahann: Hochhuth – Der Störenfried. J. H. W. Dietz Nachfolger, Bonn 2016, S. 37.
  3.  Spiegel-Gespräch mit Dramatiker Rolf Hochhuth. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1963 (Online).
  4.  Ein Kampf mit Rom. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1963, S. 78, 83 (Online).
  5. Birgit Lahann: Hochhuth – Der Störenfried. J. H. W. Dietz Nachfolger, Bonn 2016, S. 42–45.
  6. Armin Eichholz: Laudatio für Rolf Hochhuth anlässlich der Verleihung des ersten Geschwister-Scholl-Preises 1980 für „Eine Liebe in Deutschland“. München, 13. November 1980.
  7. Helmut Glück, Walter Krämer, Eberhard Schöck (Hrsg.): Kulturpreis Deutsche Sprache 2001 – Reden und Ansprachen. Paderborn 2001.
  8. Christian Pohl: Hochhuth, Rolf. In: Bernd Lutz (Hrsg.): Metzler Autoren Lexikon. Deutschsprachige Dichter und Schriftsteller vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Metzler, Stuttgart 1986, S. 283 f.
  9. https://www.hagalil.com/archiv/2005/02/hochhuth.htm
  10. Lasst mich in Würde altern! - Sendung vom Mittwoch, 14.09.2011
  11. Immer mehr Milliarden für arme Euro-Schlucker - riskiert die Regierung unser Geld? - Sendung vom Sonntag, 14.05.2011

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