David Irving

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David Irving (2003)

David John Cawdell Irving (* 24. März 1938 in Brentwood, Grafschaft Essex, England) ist ein britischer Sachbuchautor, der seinen Schwerpunkt in der Erforschung von Adolf Hitler sieht. Er gilt als Geschichtsrevisionist und Holocaustleugner. Bekannt wurde er durch seine Bücher über die Zeit des Nationalsozialismus, darunter auch ein Buch über die Luftangriffe auf Dresden. 1983 bezeichnete Irving die angeblichen, in der Zeitschrift Stern veröffentlichten Hitler-Tagebücher im deutschen Fernsehen als plumpe Fälschung, noch bevor diese aufgedeckt wurde.

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1 Gerichtsprozesse und Einreiseverbote

Irving wurde in mehreren Staaten strafrechtlich verurteilt:

  • 1971 wurde er wegen vorsätzlicher Verleumdung aus Gewinnstreben zu einer Geldstrafe von etwa 40.000 US-Dollar in Großbritannien verurteilt.[1]
  • Seit 1975 behauptete Irving, das Tagebuch der Anne Frank sei „eine aktenkundige Fälschung“.[2] Nicht sie, sondern ihr Vater habe es verfasst. Dies habe ein New Yorker Drehbuchautor nachgewiesen.[3] Ein Gericht verurteilte Irving 1992 zur Rücknahme des Vorwurfs und zu einer Entschädigungszahlung an die Anne-Frank-Stiftung.[4]
  • 1989 stellte das Landesgericht für Strafsachen in Wien gegen Irving einen Haftbefehl wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Verbotsgesetz 1947 (Verbot der NS-Wiederbetätigung) aus. Grund war laut Anklage Irvings Leugnung der Existenz von Gaskammern in den nationalsozialistischen Lagern bei Vorträgen in Wien und der Steiermark. Irving entzog sich der Verhaftung durch die Ausreise aus Österreich. 2005 wurde er auf dem Weg nach Wien zu einer Veranstaltung der Wiener akademischen Burschenschaft Olympia aufgrund des noch bestehenden Haftbefehls festgenommen.[5] Während des Gerichtsverfahrens entschuldigte er sich für seine Äußerungen über Holocaustüberlebende und erklärte, er zweifle nicht mehr an der Existenz von Gaskammern in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.[6] Am 4. September 2006 bestätigte der Oberste Gerichtshof Österreichs den Schuldspruch, der somit rechtskräftig wurde.[7] Am 20. Dezember 2006 wurden zwei Drittel der Haftstrafe Irvings zur Bewährung ausgesetzt, und er wurde am Tag darauf nach Großbritannien abgeschoben.
  • In einem Gerichtsprozess gegen Deborah Lipstadt vor dem Londoner High Court, der auf einer Klage aus dem Jahr 1996 beruhte und sich über mehrere Instanzen bis ins Jahr 2000 hinzog, wurden ihm Geschichtsfälschungen nachgewiesen.

Am 21. Dezember 2006 wurde gegen ihn ein unbefristetes Aufenthaltsverbot für Österreich verhängt.[5] Außerdem erhielt er Einreiseverbote in Australien, Italien, Kanada, Neuseeland und Südafrika.

2 Privates

Irving ist der jüngste Sohn eines britischen Marineoffiziers. Einer seiner älteren Brüder fiel in der Luftschlacht um England (1940/41).[8] Nach einem abgebrochenen Studium der Physik, Wirtschaftswissenschaften und Geschichte an der University of London arbeitete Irving ab 1959 für ein Jahr als Stahlarbeiter bei der August-Thyssen-Hütte AG im Ruhrgebiet. Dort lernte er die deutsche Sprache. Irving ist verheiratet und hat fünf Kinder.

3 Werke (Auswahl)

  • Der Untergang Dresdens, mit einem Vorwort von Sir Robert Saundby, Bertelsmann Lesering, Gütersloh 1964
  • Das Reich hört mit. Görings „Forschungsamt“: Der geheime Nachrichtendienst des Dritten Reiches, Arndt-Verlag, Kiel 1989

4 Literatur

5 Weblinks

 Commons: David Irving – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

6 Andere Lexika





7 Einzelbelege

  1. Nizkor Project: Shofar FTP Archive File: people/i/irving.david/libel.suit//libel.details
  2. Amely Braunger: Analyse der Tagebücher der Anne Frank: Unter Einbeziehung der Theorie „Autobiografie als literarischer Akt“ von Elisabeth W. Bruss. Grin Verlag, 2007, ISBN 3-638-84231-2, S. 17 (Teil 5.2)
  3. Hermann Kurzke: Was schrieb Anne Frank? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. November 1988.
  4. Jürgen Krönig: Genüßliches Gruseln der Geretteten. In: Die Zeit, 17. Juli 1992.
  5. 5,0 5,1 Österreich schiebt Holocaust-Leugner Irving ab. In: Spiegel Online – Politik, 21. Dezember 2006.
  6. Irving sieht sich nicht als Holocaust-Leugner. In: Spiegel Online – Politik, 20. Februar 2006.
  7. Gericht bestätigt Urteil. In: n-tv, 4. September 2006.
  8.  Hitler – Kecke Revision. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1977 (Online).

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