Luftschlacht um England

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Die Luftschlacht um England war eine Operation der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg gegen England, die der Vorbereitung einer Besetzung durch Bodentruppen mittels der Operation Seelöwe dienen sollte. Sie fand ab Juli 1940 statt.

1 Verlauf

Nach der schnellen Niederlage Frankreichs erwog Hitler eine Zeit lang eine Invasion an der Südküste Englands. Hitler drohte Großbritannien deutlich im September 1940: „Wenn sie erklären, sie werden unsere Städte in großem Maße angreifen – wir werden ihre Städte ausradieren!“[1][2] Dafür standen rund 800 Maschinen vom Typ Messerschmitt Bf 109 zur Verfügung. Der Plan war jedoch von Anfang an durch eine mangelhafte Koordination der deutschen Teilstreitkräfte Heer, Marine und Luftwaffe gekennzeichnet. Admiral Erich Raeder, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, hielt eine amphibische Landung auf Großbritannien mit den wenigen nach dem Norwegenfeldzug noch vorhandenen Überwassereinheiten (Zerstörern) insgeheim für unmöglich. Seine Vorbereitungen, die hauptsächlich in der Beschlagnahme und dem Zusammenziehen von greifbarem, für eine solche Operation weitgehend unbrauchbaren Schiffsraumes bestand, dienten eher der Beruhigung vorgesetzter Stellen. Auch das Heer traf keine ernsthaften Vorbereitungen für eine Invasion, solange wesentliche Bedingungen für einen Erfolg der Operation nicht gegeben waren. Aufgrund der allgemeinen Bedingungen einer amphibischen Landung und der Überlegenheit der Royal Navy zur See lagen somit die Hauptanstrengungen in der Vorbereitungsphase des Unternehmens Seelöwe in Händen der Luftwaffe. Zudem wurde versucht, dafür Raketen in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde zu entwickeln, deren technische Erprobung jedoch bis 1940 noch nicht erfolgreich war.

Der erste Auftrag an die Luftwaffe lautete, die Luftüberlegenheit über den Britischen Inseln und dem Ärmelkanal zu erringen und das britische Fighter Command sowie das Bomber Command, die eine amphibische Landung ernsthaft hätten stören können, kampfunfähig zu machen. Für die eigentliche Landung von Bodentruppen wäre es erforderlich gewesen, den Ärmelkanal zumindest für einige Stunden nach Osten und Westen abzuriegeln. Angesichts der erdrückenden Seeüberlegenheit der Royal Navy wäre ein solches Vorhaben nur durch massive Luftunterstützung möglich gewesen, deren Grundlage ihrerseits die Luftüberlegenheit war.

Nach den verlustreichen Kämpfen über Frankreich nutzte die RAF die Phase der relativen Ruhe von Ende Juni bis Ende Juli 1940 für eine Reorganisation und Neuausstattung des Fighter Command. In realistischer Einschätzung der Lage hatte dessen Oberbefehlshaber Air Chief Marshal Sir Hugh Dowding die wertvolleren (weil leistungsfähigeren) Supermarine Spitfire-Jäger zum Schutz des britischen Mutterlandes zurückbehalten. Ergänzt durch die Anstrengungen des für den Flugzeugbau zuständigen Ministers Lord Beaverbrook und den Zulauf ausgebildeter Piloten aus Frankreich und dem gesamten Commonwealth gelang es Dowding zu Beginn der Luftschlacht um England, 609 einsitzige Jagdflugzeuge der Typen Hawker Hurricane und 'Supermarine Spitfire' bereitzustellen.

Allerdings vermochte die deutsche Luftwaffe die britische Luft- und Bodenabwehr nicht auszuschalten, trotz einiger gelungener Angriffe, z.B. auf Coventry. Nach erheblichen Flugzeug-Verlusten gab Hitler die Operation Seelöwe auf und konzentrierte sich stattdessen auf die Vorbereitung des Russlandfeldzuges, der im Juni 1941 ausgelöst wurde.

2 Literatur

  • Knaurs Lexikon - Das Wissen unserer Zeit, 1979

3 Einzelnachweise

  1. Rainer Eisfeld: Mondsüchtig. Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei. Paperback, 2012, ISBN 978-3-86674-167-6, S. 76 f.
  2. Hellmuth Vensky: Zweiter Weltkrieg: Adolf Hitler will die britischen Städte "ausradieren". In: Zeit Online. 2010-12-29. Abgerufen am 27. März 2016.

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