Rote Kapelle
Als „Rote Kapelle“ fasste die Gestapo verschiedene Gruppen und Personen zusammen, die im Zweiten Weltkrieg in verschiedener Form Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Dazu gehörten deutsche Freundeskreise um Harro Schulze-Boysen und Arvid Harnack in Berlin sowie nachrichtendienstliche Gruppen in Paris und Brüssel, die Leopold Trepper im Auftrag des sowjetischen militärischen Nachrichtendienstes (GRU) aufgebaut hatte.[1] Entgegen der Legende war die „Rote Kapelle“ weder kommunistisch gelenkt, noch stand sie unter einheitlicher Leitung. Es handelte sich vielmehr teilweise um ein soziales Netzwerk von einzelnen Gruppen und Personen. Namentlich bekannt waren bis zum Jahr 1999 rund 400 Mitglieder.[2] Sie druckten illegale Flugblätter, halfen Juden und Oppositionellen und dokumentierten die Verbrechen des NS-Regimes. Eine bis heute nicht abschließend geklärte Rolle spielte dabei der deutsche Admiral Wilhelm Canaris. Außerdem war „Rote Kapelle“ auch ein Kennwort oder eine Tarnbezeichnung für einen Agentensender,[3] was zur Entstehung einer Verschwörungstheorie führte. Diese Verschwörungstheorie wurde auch nach 1945 weitergepflegt, die Aufarbeitung ist bis heute nicht abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Siehe auch
- KLK an PTX – Die Rote Kapelle, DDR-Film von 1970
- Sippenhaft
2 Literatur
- Heinz Höhne: Kennwort: Direktor. Die Geschichte der Roten Kapelle. Fischer, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-10-032501-X.
3 Andere Lexika
4 Einzelnachweise
- ↑ Hans Coppi: Die „Rote Kapelle“ im Spannungsfeld von Widerstand und nachrichtendienstlicher Tätigkeit. Der Trepper-Report vom Juni 1943. (Archivversion vom 18. Mai 2015) In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Nr. 3, 1996, S. 431–548.
- ↑ Wolfgang Benz, Walther Pehle (Hrsg.): Lexikon des Deutschen Widerstands. Frankfurt am Main 1999, Artikel Rote Kapelle. S. 281ff
- ↑ https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46050039.html
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