Ken Jebsen

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Ken Jebsen (* 29. September 1966 in Hüls bei Krefeld) ist ein deutscher Journalist. Nach einer Kontroverse wurde er 2011 als Moderator beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) entlassen und war danach er als freischaffender Reporter und Betreiber seiner Website KenFM tätig. Seit Sommer 2021 betreibt er die Domain apolut.net.

Ken Jebsen im Jahr 2017
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1 Vita

Angeblich lautet sein bürgerlicher Name Moustafa Kashefi.[1] In einem Interview bestreitet er dies.[2] Später wurde sein bürgerlich Name als Kayvan Soufi-Siavash bekannt.[3] Sein Nachname Jebsen sei vom Mädchennamen seiner Mutter abgeleitet.[4] Der Sohn einer Deutschen und eines Iraners sammelte seine ersten journalistischen Erfahrungen ab 1987 bei einem kleinen Privatsender in Reutlingen. Sein Nickname dort war "Keks" und seine Beiträge bei den Hörern sehr beliebt. Jebsen wechselte 1991 zum Fernsehsender Deutsche Welle TV, wo er als Fernsehreporter tätig wurde. Im Jahr 1994 war Jebsen Moderator der "Mondscheinshow", die für kurze Zeit bei ZDF ausgestrahlt wurde. Es folgten Tätigkeiten beim Radiosender Fritz und dessen Vorgängerstation Radio 4U des damaligen SFB als Radioreporter. Er moderierte bei Radio Fritz zusammen mit Volker Wieprecht "Die Radiofritzen" Show. Ab 1999 moderierte er Kooperation mit Steffen Hallaschka, Wigald Boning, Tommy Wosch und Arzu Bazman die Pro7 "MorningShow". Ab 2001 moderierte Ken Jebsen schließlich für die von ihm produzierte Radioshow "KenFM" für den "Radio Frizz" des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Nach zehn Jahren "on air" entschloß sich der RBB, Ken Jebsen zu entlassen, da ihm Hass auf Juden vorgeworfen worden war, was Jebsen von sich wies. Nach der Trennung vom RBB verlegte Jebsen seine Sendung kurzerhand ins Internet, was ihm auch mit großem Zuspruch gelang. Auf seinem Kanal werden in regelmäßigen Abständen "KenFM im Gespräch" und zu aktuellen Anlässen "KenFM über", sowie Telefon­interviews veröffentlicht.

2 Jebsen und Wikipedia

In einem Interview auf dem Kanal KenFM mit Markus Fiedler kritisierte Ken Jebsen die Wikipedia, da sie derart von Interessengruppen durchsetzt sei, dass er sie inzwischen als unbrauchbar betrachte. Die Pluspedia sei eine freiheitliche Alternative.[5] Fiedler stimmte dieser Einschätzung bei der Präsentation seines Dokumentarfilms Zensur zu. 2015 und in den Folgejahren unterstützte Ken Jebsen den Wikipedia-Kritiker Markus Fiedler und positioniert sich öffentlich gegen die deutsche Wikipedia als Ausgabe der US-amerikanischen Onlineplattform. Wörtlich sagte Jebsen auf seinem YouTube-Kanal KenFM:

„Die Wikipedia hat sich vor allem in Deutschland zu einem Diffamierungswerkzeug entwickelt. Die Wikipedia ist als neutrale Quelle nicht mehr zu retten. Wer auf sie verlinkt, macht sich lächerlich. Schuld daran ist ein überschaubarer Personenkreis, der von einer Besessenheit getrieben ist, wie man das sonst nur von Scientology kennt“(Quelle: Video auf Youtube)[6]

Wikipedia rechnet ihn seit 2020 zur Querdenker-Bewegung.

3 Kritik

Beim Rundfunk Berlin Brandenburg wurde ihm zum Schluss Antisemitismus vorgeworfen. Jebsen streitet diesen Vorwurf ab und bezeichnet seine politische Orientierung selbst als „mitte-links“. Zweifelsohne ist er jedoch ein Kritiker Israels.[7] Laut Tagesspiegel schrieb Jebsen einem Hörer Anfang November 2011 in einer E-Mail, er wisse, dass Edward Bernays „den Holocaust als PR erfunden“ habe. Auch Propagandaminister Joseph Goebbels habe dessen Buch gelesen und entsprechende Kampagnen umgesetzt.[8] Henryk M. Broder veröffentlichte Jebsens E-Mail vollständig auf seiner Website Die Achse des Guten und gab an, der Empfänger habe sie ihm weitergeleitet.[9]

Der Medienwissenschaftler John David Seidler widmet Jebsen in seiner Dissertation über die Geschichte von Verschwörungstheorien als Geschichte der Medien einen eigenen Abschnitt, in dem er neben dessen Behauptungen zu den Anschlägen vom 11. September 2001 auch seine Aussagen zu Medien und insbesondere zu Veröffentlichungen im Internet analysiert.[10]

4 Weblinks

5 Vergleich zu Wikipedia




6 Einzelnachweise

  1. Ronald Galenza, Kerstin Topp und Philip Meinhold (Hrsg.): "An, laut, stark! Fritz – Das Buch zum Radio." Berlin 2003
  2. Ken Jebsen und Mathias Bröckers: Der Fall Ken Jebsen oder Wie Journalismus im Netz seine Unabhängigkeit zurückgewinnen kann. Der Macher von KenFM im Gespräch mit Mathias Bröckers. Frankfurt/Main: Fiftyfifty 2016, ISBN 978-3-946778-00-4, S. 151ff. u. S. 166.
  3. Annika Schneider/Khesrau Behroz im Gespräch mit Sebastian Wellendorf: Ken Jebsen: Vom Jugendidol zum Verschwörungsmystiker, dlf.de, 26. Oktober 2021
  4. Kurt Sagatz: Radio-Moderator: Ken Jebsen: "Ich weiß, dass ich höher getaktet bin". In: tagesspiegel.de. 2011-11-08. Abgerufen am 19. Juni 2024.
  5. KenFM im Gespräch mit: Markus Fiedler ("Zensur") vom 16. Februar 2017 (auf privat gestellt, Kopie auf web.archive.org)
  6. Statement in den ersten 90 Sekunden des Beitrags. Überprüft am 25.02.2017 (auf privat gestellt)
  7. RBB feuert Moderator: Ken Jebsen bestreitet Vorwürfe per Youtube-Video, Bericht in der Berliner Morgenpost vom 23. November 2011
  8. Antisemitismusvorwurf gegen Fritz-Moderator Ken Jebsen. In: Der Tagesspiegel. 7. November 2011. Abgerufen am 26. August 2019.
  9. Henryk M. Broder: „ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat“ Achgut.com, 6. November 2011
  10. J.D. Seidler: Die Verschwörung der Massenmedien, hsozkult.de, 8. September 2016

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