Lufthansa

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das traditionelle Firmenlogo auf einer L-1049G Super Constellation von Lockheed Martin

Lufthansa (international: Lufthansa German Airlines) ist eine Marke (Recht) der Lufthansa Group, welche wiederum von der Aktiengesellschaft Deutsche Lufthansa AG geführt wird. Lufthansa ist Deutschlands größte Linienfluggesellschaft vor Air Berlin und Germania mit dem Heimatflughafen Frankfurt Rhein-Main International. In Deutschland werden die Begriffe Lufthansa und Lufthansa Group oft synonym verwendet, was sachlich falsch ist. Sitz der Gesellschaft ist offiziell Köln, seit den 1980er Jahren tatsächlich aber die Lufthansa Basis am Flughafen Frankfurt. Auch ein rechtlicher Umzug der Gesellschaft nach Frankfurt am Main ist für den Zeitraum bis 2020 geplant.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Geschichte

Eine verunfallte MD-11 der Lufthansa Group in Riad, Saudi-Arabien.

Eine erste "Lufthansa" gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach der Rückgabe der Flugrechte über Deutschland durch die alliierten Sieger des Weltkriegs enstanden sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der sowjetischen Besatzungszone ("DDR") zwei neue Lufthansas. Nach einem Rechtsstreit bekam die westdeutsche Lufthansa das Recht, den Namen zu behalten, die Airline im sowjetisch besetzten Mitteldeutschland wurde in Interflug unbenannt. Formaler Sitz wurde Köln, während der de facto Sitz der Gesellschaft die Lufthansa-Basis auf dem Flughafen Frankfurt ist. Die Lufthansa war vom Neubeginn an eine Aktiengesellschaft, deren Aktien jedoch in Staatshand waren. Die Airline war damit offiziell ein Privatunternehmen, tatsächlich aber ein Staatskonzern, ähnlich der Situation bei der Deutschen Bahn heute. In den 1990ern verkaufte der Staat seine Aktien auf dem freien Markt, seit 1997 ist Lufthansa im privaten Streubesitz. Nach der Privatisierung gründete Lufthansa mit anderrn Airlines die Star Alliance, und durch Aufkäufe entstand die Lufthansa Group. Die Lufthansa Group ist (Stand 2017) ein weltweit operierender Luftverkehrskonzern mit insgesamt 540 Tochterunternehmen und Beteiligungsgesellschaften.

2 Airlines der Lufthansa Group

Boeing 727 der Lufthansa, 1973 in Zürich

Wenn im Alltagssprachgebrauch von Lufthansa die Rede ist, wird damit meist die Fluggesellschaft "Lufthansa" gemeint. Diese ist jedoch nur eine von vielen Airlines unter dem Dach der Lufthansa Group. Zu dieser gehören u.a.

  • Lufthansa (international: Lufthansa German Airlines)
  • Lufthansa Cargo
  • Lufthansa City Line
  • Germanwings
  • Eurowings
  • Swiss (Nachfolgegesellschaft der Swissair)
  • Austrian Airlines
  • Air Dolomiti
  • Brussels Airlines
  • Edelweiss Air
  • Swiss Global Airlines
  • Aero Logic (zusammen mit DHL)
  • Sun Express (zusammen mit Turkish Airlines)
  • (ehemals Condor, 2006 verkauft an den Reiseveranstalter "Thomas Cook")

3 Hubs

Folgende Umsteigeflughäfen (englisch: Hub) dienen der Lufthansa Group:

  • Flughafen Frankfurt am Main (Lufthansa und Lufthansa Cargo)
  • Flughafen München (Lufthansa und Air Dolomiti)
  • Flughafen Zürich (Swiss)
  • Flughafen Wien (Austrian Airlines)
  • Flughafen Köln/Bonn (Germanwings, Eurowings)
  • Flughafen Brüssel (Brussels Airlines)
  • Flughafen Leipzig (Aero Logic)

4 Konzern und Streckennetz

Die Airlines der Lufthansa Group bieten ein dichtes Streckennetz um den ganzen Erdball und sind einer der größten Airline-Konzerne der Welt. Der einzige Kontinent, der vom Konzern nicht angeflogen wird, ist Australien. Aus Kostengründen werden zunehmend Routen in Europa und zu weniger lukrativen Fernzielen von den billiger arbeitenden Konzernmarken Germanwings und Eurowings bedient. Die Lufthansa Group beschäftigt international etwa 120.000 Menschen (Stand 2016) und betreibt 715 Flugzeuge, 271 davon unter dem Markennamen Lufthansa (international: Lufthansa German Airlines).

5 Sicherheitsprobleme

Lufthansa hat das Image, pünktlich und sicher zu sein. Inzwischen ist die Fluggesellschaft jedoch keineswegs mehr sicherer als ihre europäischen und deutschen Wettbewerber. Seit 1955 heißt die Konzerngesellschaft Lufthansa German Airlines.

Es gab folgende größere, bekannte Unfälle und Probleme:

  • 28 schwere bis schwerste Vorfälle laut "ASN Safety Database" mit zahlreichen Verletzten und Todesopfern. Die Gründe lagen teils in der Technik begründet, teils in menschlicher Inkompetenz. Unfälle und Abstürze von anderen Airlines der Lufthansa Group sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt.
  • Die jüngste Katastrophe innerhalb der Lufthansa Group war ein "Totalverlust" mit 150 Toten, weil ein Airbus A320 der Germanwings gegen einen Berg in den Alpen geflogen wurde.
  • Totalverluste mit vielen Todesopfern waren unter anderem der Absturz einer Boeing 747-200 in Nairobi, der Absturz einer Boeing 737-200 der Condor in der Türkei, der Crash eines Airbus A320 in Warschau, das Auseinanderbrechen einer MD-11 in Riad und der Amokflug eines Copiloten mit einem vollbesetzten Airbus A320.
  • Die Lufthansa Group lässt, um Kosten zu sparen, große Wartungsarbeiten bei einem Dienstleister in China vornehmen, promotet jedoch ihre deutschen Werften als Goldstandard in TV-Berichten und Werbemaßnahmen.
  • Durch die Auslagerung von Flügen an die Konzerngesellschaft Eurowings, die mit türkischen Flugzeugen und ausländischen Piloten operiert, definiert die Lufthansa Group Sicherheit und Qualität noch einmal gänzlich neu.
  • Zahlreiche "Fume Events" (Schadstoffe in der Kabinenluft) verletzten Kabinenbesatzungen.[1]
  • Im Jahr 2013 landete ein Steward zusammen mit einem der Piloten einen Jumbo-Jet vom Typ Boeing 747-400 aus Mumbai (Indien) kommend auf dem Flughafen von Frankfurt am Main. Der Grund: der Copilot entwickelte an Bord eine akute Lebensmittelvergiftung.[2]
  • Im Mai 2017 musste ein Airbus A330 auf dem Weg von Frankfurt nach Atlanta (LH444) den Flug abbrechen, da aus einem der Flugzeugtanks unkontrolliert Kerosin austrat.[3]
  • Ebenfalls im Mai 2017 trat bei einer MD-11 der Lufthansa Group Rauch im Cockpit auf. Ein Brand im Cockpit einer MD-11 der Swissair war 2001 der Grund des Absturzes des vollbesetzten Fluges SR111 von New York nach Genf. Flug LH-8365 gelang eine Notlandung in Hayderabad (Indien), wo der Grund für die Rauchentwicklung bislang nicht geklärt werden konnte.[4]
  • Der Brand eines Akkus zwang Flug LH440, durchgeführt im August 2017 von einem Superjumbo Airbus A380-800, auf dem Weg von Frankfurt nach Houston zu einer Sicherheitslandung im kanadischen Montreal. Die Besatzung hatte das Feuer gerade noch unter Kontrolle gebracht, bevor es auf Reiseflughöhe die gesamte Kabine erfasst hätte.[5]
  • Flug LH430 musste auf halben Weg nach Chicago umkehren und wieder auf niedrigerer Flughöhe Frankfurt ansteuern. Grund war ein Triebwerksschaden.[6]
  • Weitere Vorfälle in der Aviation Herald Datenbank.

Trotz einer alternden Flotte, Wartungs-Outsourcing in die Volksrepublik China und ihrer seit Jahren nur mäßigen Sicherheitsbilanz hat die Lufthansa Group im Sommer 2017 angekündigt, weiter im Bereich "Technik" zu sparen. Bei den noch in Deutschland beschäftigten Technikspezialisten sollen die Kosten um 25% sinken. Ebenfalls 2017 hat in Hamburg das letzte Dock für die Flugzeugwartung dichtgemacht, welches für Fernsehdokumentationen über die Lufthansa gerne so dargestellt wurde, als sei es der Ort, wo alle LH-Flieger gewartet würden. Weltweit unterhält Lufthansa Technik nun an verschiedenen Standorten 35 Docks, meist in Billiglohnländern.[7]

6 Literatur

  • Rudolf Braunburg: Die Geschichte der Lufthansa. Vom Doppeldecker zum Airbus. Rasch und Röhring, Hamburg 1991
  • Sven Helm: Die Deutsche Lufthansa AG: Ihre Gesellschafts- und konzernrechtliche Entwicklung. Dissertation. Peter Lang, Frankfurt/ Berlin/ Bern/ Brüssel/ New York/ Wien 1999
  • 75 Jahre Lufthansa. Gera Nova Verlag, München 2001
  • Günter Stauch (Hrsg.): Das große Buch der Lufthansa. Von der Tante Ju bis zum Super-Jumbo. Verlag Geramond, München 2002
  • Klaus-Jochen Rieger: 50 Jahre Lufthansa. Eine Erfolgsgeschichte in Fakten, Bildern und Daten. Verlag Heel, Königswinter 2005
  • Jochen K. Beeck: Im Zeichen des Kranichs. Die Flugzeuge der Lufthansa 1926–2006. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006
  • Lutz Budrass: Adler und Kranich: Die Lufthansa und ihre Geschichte 1926–1955. Karl Blessing Verlag, München 2016

7 Weblinks

8 Einzelnachweise

  1. Ein exemplarischer Vorgang
  2. Steward fliegt Jumbo weil Copilot sich vergiftet hat
  3. Undichter Tank bei D-AIKD
  4. Rauch im Cockpit von LH-8365
  5. Brand an Bord einer LH A380
  6. aerotelegraph Aug. 2017
  7. Bericht in der Zeitschrift Aero über Sparmaßnahmen der Lufthansa

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway