Interflug
Die Interflug war die staatliche Fluggesellschaft der sowjetischen Besatzungszone ("DDR"). Zunächst nahm sie 1958 den Flugbetrieb unter dem Namen Lufthansa auf, unterlag allerdings in einem Rechtsstreit um den Firmennamen Lufthansa der Bundesrepublik Deutschland und musste umbenannt werden, wodurch der Name in Interflug geändert wurde. Nach dem Beitritt der fünf mitteldeutschen Länder zur Bundesrepublik im Jahre 1990 und der damit einhergehenden Auflösung des Staatsgebildes "DDR" war die Interflug mit ihrer veralteten Flotte mehrheitlich sowjetischer Bauart nicht mehr marktfähig und ging 1991 in die Pleite. Einige Tupolew-154 Maschinen wurden aus der Konkursmasse vom Bundesministerium der Verteidigung für die deutsche Flugbereitschaft übernommen. Die beim Untergang der DDR quasi noch fabrikneuen Airbus A310-300ER Maschinen flogen, entsprechend umgebaut, ab Mitte der 1990erjahre bis ca. 2013 als offizielle Staatsmaschinen Deutschlands den Bundespräsidenten und den Bundeskanzler als Teil der Flotte der Deutschen Luftwaffe.
1 Flotte, Flugziele und Besonderheiten
Der zivile Arm der Interflug bediente mit zuletzt 39 Flugzeugen, davon die meisten Tupolew 134, Tupolew 154 und Iljushin-62, die so genannten sozialistischen oder kommunistischen "Bruderländer" sowie wenige westeuropäische Hauptstädte. Der Flugbetrieb diente damit primär staatlichen Interessen, für Staatskader, Diplomaten, Abgesandte, Belobigte, usw. Flugreisen für jedermann waren nicht üblich und staatlich nicht gewollt. Die einzige nennenswerte Transatlantikstrecke ging in das ebenfalls sozialistische Kuba, ansonsten wurden Ziele in Europa und in so genannten "sozialistischen Bruderstaaten" angeflogen. Da die Interflug aufgrund der allierten Hoheitsrechte ebensowenig wie die westdeutsche Lufthansa die innerdeutsche Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der so genannten "DDR" überfliegen durfte, mussten Flüge nach Westeuropa abenteuerliche Umwege über die Ostsee oder die Alpenländer in Kauf nehmen.
2 Sicherheit
Mit sieben schwerwiegenden Vorfällen bei einer kleinen Fluggesellschaft wurde die Interflug als nicht sehr sicher eingestuft. Zum Teil geht dies auf den Einsatz des sowjetischen Langstreckenflugzeugs IL-62 zurück, das an die Flugkunst der Piloten hohe Ansprüche stellte und nicht leicht zu fliegen war.
3 Literatur
- Klaus Breiler: Vom Fliegen und Landen. Zur Geschichte der ostdeutschen Luftfahrt. Leipzig 2012.
- Rudolf Braunburg: Interflug. Die deutsche Fluggesellschaft jenseits der Mauer. Augsburg 1992.
- Klaus Breiler: Das große Buch der Interflug. Berlin 2007.
- Helmut Erfurth: Das große Buch der DDR-Luftfahrt. München 2004.
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