Germania (Airline)

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Germania (Airline)
Flugzeug und Crew der Germania
IATA-Code: ST
ICAO-Code: GMI
Rufzeichen: GERMANIA
Gründung: 1978
Sitz: Berlin
Heimatflughafen: Flughafen Berlin-Schönefeld
Unternehmensform: GmbH
IATA-Prefixcode: 246
Leitung: Karsten Balke (CEO)
Mitarbeiterzahl: ca. 900
Fluggastaufkommen: 2,2 Millionen[1]
Flottenstärke: 24 (+ 25 Bestellungen)
Ziele: international

Germania (nicht zu verwechseln mit Germanwings) ist nach der Lufthansa die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft mit aktueller Heimatbasis auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Die Airline ist seit 1978 erfolgreich im Charter- und Linienflugverkehr.

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1 Geschäftsmodell

Die Geschichte der Germania ist bewegt, die Airline hat schon zahlreiche Geschäftsmodelle ausprobiert und alle wirtschaftlich überlebt. Derzeit basiert die Strategie der Germania auf zwei Säulen:

  • Sie ist einerseits spezialisiert auf Flüge zu zahlreichen "Sonnenzielen" im Mittelmeerraum.
  • Andererseits bedient die Germania Nischenrouten im Bereich des Linienflugverkehrs, insbesondere etwa in den Nahen Osten, auf den Balkan und andere Gegenden, die für Fluggesellschaften mit anderer Unternehmensstruktur uninteressant, für Germania aber lukrativ sind. Dazu gehören Destinationen wie Nis (Serbien), Prishtina (Kosovo), Erbil (Nordirak), Tel Aviv (Israel), Beirut (Libanon), Teheran (Iran), Kittilä (Nordfinnland) und Rejkjavik (Island).

2 Corporate Design

Während die Leitfarbe der Lufthansa gelb ist, die Air Berlin rot als Erkennungsfarbe nutzt, ist das Corporate Design der Germania in Grüntönen ausgeführt. Die Farbgebung wurde auch bei zahlreichen Modernisierungen des Logos, der Flugzeugbemalungen und der Uniformen als Wiedererkennungselement beibehalten.

3 Geschichte

Die Germania ging aus der Kölner Fluggesellschaft SAT (Special Air Transport) hervor, die 1978 gegründet worden war. Sie begann ihren Flugbetrieb mit kleinen Fokker F-27 Flugzeugen und zu denen 1980 drei ältere französische Jets vom Typ "Caravelle" hinzukamen, die second hand von der ehemaligen Ferienfluggesellschaft LTU gekauft wurden.[2] Anfang der Achtziger kaufte der Bremer Anwalt Hinrich Bischoff die Fluggesellschaft und baute duese mit Boeing 727-100 aus. 1986 erfolgte dann der Namenswechsel in die "Germania Fluggesellschaft mbH". 1987 versuchte Germania der Lufthansa innerdeutsch mit Linienflüge Konkurrenz zu machen, erhielt aber keine Genehmigung des Bundesministerium für Verkehr, das die damals noch staatliche Lufthansa schützen wollte. Nach der deutschen Wiedervereinigung übernahm Germania einige Piloten der ehemaligen Interflug der aufgelösten "DDR". 1992 wurde der operative und technische Firmensitz an den Flughafen Berlin-Tegel verlagert. Im selben Jahr erhielt Germania den Zuschlag für den "Beamten-Shuttle" zwischen Bonn und Berlin, mit dem Mitarbeiter der Bundesregierung zwischen den Amtssitzen Berlin und Bonn pendeln können. 1995 orderte Germania zwölf neue Boeing 737-700 mit denen Germania im März 1998 mit dem direkten Flug vom Boeing-Werk in Seattler (USA) zum Flughafen Berlin-Tegel (ca. 8117 km) einen Weltrekord in der Klasse mit 60 bis 80 Tonnen Startgewicht aufstellte. Seit 1998 wurden immer mehr Flugzeuge an andere Gesellschaften verleast.

3.1 Entwicklung 2000 bis 2013

Als nach den Terroranschlägen vom am 11. September 2001 in den USA amerikanische Airlines ihre Slots (Landerechte) in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen teilweise aufgaben, nutzte Germania die Gelegenheit und bot ab November 2001 zwischen Berlin-Tegel und Frankfurt am Main den ersten innerdeutschen Linienflug unter eigener Verantwortung an. Ab Juni 2003 war Germania auch unter der Marke Germania Express (auch gexx) mit einem Flatrate-Konzept unterwegs. Im März 2005 übernahm Germania Zweidrittel der Anteile an der damals im Inlandsverkehr starken Airline "dba". Die Kapitalverflechtung zwischen dba und Germania wurde im Sommer 2005 wieder rückgängig gemacht. Am 11. November 2005 verstarb Germania-Eigner Hinrich Bischoff. Danach flog Germania nur noch im so genannten "Wet-Lease" für die Airline "Hapag-Lloyd Express", die sich später TUIfly nannte und für Air Berlin. Air Berlin wollte Germania sogar kaufe, doch der Plan scheiterte an den Erben Hinrich Bischoffs. Im Sommer 2008 nahm Germania wieder eigene Linienflüge auf. Im Jahr 2010 startete Germania nach rund zehn Jahren mit Flügen für TUI wieder als Charterairline und modernisierte seine Flotte erneut mit Mittelstreckenflugzeugen des Herstellers Airbus. 2011 wurde die "Germania Technik Brandenburg (GTB)" als Tochtergesellschaft der Germania gegründet. Seit 2011 betreibt Germania auch den Werksflugverkehr von "Airbus Industries" (dem Konsortium, welches die Airbus Flugzeuge baut) zwischen den Produktionsstandorten Hamburg-Finkenwerder und Toulouse-Blagnac.

3.2 Erfolg in Nischenmärkten seit 2013

Zum Sommerflugplan 2013 stationierte Germania bis zu drei A319-100 auf dem Flughafen Bremen und fliegt von dort aus 17 Ziele in Europa an. Außerdem wurde eine Boeing 737-700 auf dem Flughafen Erfurt-Weimar stationiert. Ende 2013 zog Germania vom Berliner Flughafen Tegel auf den Flughafen Berlin-Schönefeld um, da es in Tegel durch das Wachstum von Lufthansa und Air Berlin immer enger wurde. Ebenfalls 2013 wurde das Wetleasing mehrerer Maschinen für Air Berlin beendet und die Flugzeuge seitdem wieder unter eigenem Namen der Germania. Im Jahr 2016 bestellte Germania bei Airbus 25 Flugzeuge der Baureihe "A320neo" mit einer Option für weitere 15 Maschinen. Diese sollen ab 2020 ausgeliefert werden. Darüber hinaus plant Germania eine weitere Expansion ihrer Strecken, vor allem im Ferienverkehr und Nischenbereich.

4 Flotte

Die Flotte der Germania durchlief in ihrer Geschichte zahlreiche Wandlungen und Neuerungen. Grundsätzlich fliegt die Gesellschaft nur Mittelstreckenmaschinen mittlerer Größe. Mit Stand Mai 2017 besteht die Flotte der Germania aus 24 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 13,1 Jahren:[3]

4.1 Flotte 2017

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[4] Anmerkungen Sitzplätze[5]
Airbus A319-100 10 144
150
Airbus A320neo 25 + 15 Optionen; Auslieferung voraussichtlich ab 2020 - offen -
Airbus A321-200 04 1 mit Sharklets ausgestattet 215
Boeing 737-700 10 9 mit Winglets ausgestattet; D-AGER in 30 Jahre-Sonderbemalung; Ersatz durch A320neo 148

4.2 Flotte (historisch)

In der Vergangenheit setzte Germania auch folgende Flugzeugtypen ein:[6][7]

  • Boeing 727-100
  • Boeing 737-300
  • Fokker F-27
  • Fokker 100
  • Sud Aviation Caravelle Jet

5 Sicherheit

Germania hat im Laufe ihrer Geschichte bislang weder einen schweren Unfall noch einen Totalverlust erlebt. Sie gilt damit laut Avation Safety Database im Allgemeinen als sicher.

6 Nachrangige Fakten

  • Germania gehören zwei Hotels, das Usedom Palace in Zinnowitz (Ostsee) sowie das Hotel Waldhaus Prieros bei Berlin, wo Schulungen des fliegenden Personals abgehalten werden. Das Anwesen ist der ehemalige Wohnsitz des ersten und einzigen Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck.
  • Die Airline bietet keinen Cargo-Verkehr an.
  • Der Gesellschaft wird bisweilen fälschlich der katastrophale Amok-Flug eines Germanwings-Piloten (Germanwings ist eine andere Fluggesellschaft, die zur Lufthansa Group gehört) in den französischen Alpen zugeschrieben. Germania selbst hatte bisher weder einen solchen Vorfall noch einen anderen schweren Unfall zu verzeichnen.

7 Einzelnachweise

  1. Rainer W. During: Germania startet neu. In: Der Tagesspiegel. 20. April 2010
  2. Karl-Dieter Seifert: Der deutsche Luftverkehr 1955–2000. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2001
  3. planespotters.net – Germania Fleet Details and History (englisch), abgerufen am 5. Mai 2017
  4. Airbus – Orders & deliveries (englisch), abgerufen am 3. März 2017
  5. flygermania.com – Germania-Flotte abgerufen am 5. Mai 2017
  6. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1978 bis 2007.
  7. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.

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