Johannes Calvin

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Johannes Calvin (* 10. Juni 1509 in Noyon; † 27. Mai 1564 in Genf) war ein französischer Theologe und Jurist, der überwiegend in der Schweiz lebte. Er war neben Martin Luther der bedeutendste Reformator, auf den der besonders in Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, England, Schottland und den frühen nordamerikanischen Kolonien erfolgreiche Calvinismus zurückgeht.

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1 Lebenslauf

  • Er war der Sohn von Gerard Cauvin und Jeanne Le Franc und hieß eigentlich Jean Cauvin (Aussprache [ʒɑ̃ koːvɛ̃]).[1]
  • Bereits als Jugendlicher, bei Studienbeginn in Paris, latinisierte er seinen Namen: aus Jean Cauvin wurde Ioannes Calvinus.[2]

1.1 Privates

  • Im Jahr 1540 heiratete er Idelette de Bure. Sie hatten den gemeinsamen Sohn Jacques, der aber im Alter von vier Monaten verstarb.

1.2 Ausbildung

1.3 Beruflicher Werdegang

  • Calvin hielt im Jahr 1533 in Paris eine Rede, in der die traditionelle Scholastik als Ketzerei bezeichnet, und die lutheranische Lehre als rechtgläubig dargestellt wurde. Diese erregte großes Aufsehen aber auch Unmut mächtiger Kreise, so dass er nach Angoulême und später nach Straßburg flüchtete.
  • Im Jahr 1535 wohnte er unter dem Decknamen Martianus Lucianus im protestantischen Basel.
  • Er veröffentlichte dort 1536 das lateinische Werk Institutio Christianae Religionis (deutsch: „Unterrichtung in der christlichen Religion“), in dem er jedes Ereignis des Lebens als von Gott vorherbestimmt (Prädestinationslehre) deutete. Damit stellte er sich gegen die traditionelle Kirchenlehre, welche die Theorie vom freien Willen des Menschen vertrat.[3] Äußeres Kennzeichen für die Erwähltheit bzw. Heilsgewissheit des Einzelnen war seiner Ansicht nach der wirtschaftliche Erfolg, was dem kapitalistischen Erwerbsstreben in den folgenden Jahrhunderten zusätzlichen Schub und Legitimation verlieh.
  • Später siedelte Calvin nach Genf über.
  • Dort konnte er nach langen Auseinandersetzungen den Rat der Stadt überzeugen, seine strenge, bis in das Privatleben reichende Kirchenordnung Ordonannances ecclesiastiques für Genf anzunehmen.
  • In seinem weiteren Leben trieb er dann die Ausbreitung dieser Ordnungsprinzipien auf Gebiete außerhalb von Genf voran.[4]

2 Literatur

  • Bernard Cottret: Calvin - Eine Biographie, Verlag Quell, Stuttgart, 1998

3 Einzelnachweise

  1. Die französische Namensform ist zum Beispiel in einem juristischen Dokument vom 2. Juni 1536 bezeugt: Jehan Cauvin, licencié ès loix, natif de Noyon („Jehan Cauvin, Lizentiat der Rechte, gebürtig aus Noyon“). Vgl. Abel Lefranc: La jeunesse de Calvin. Librairie Fischbacher, Paris 1888, S. 205 (Vorlage:Archive.org).
  2. Reiner Rohloff: Calvin kennen lernen. 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, S. 11.
  3. 3,0 3,1 Udo Sauter: Die 101 wichtigsten Personen der Weltgeschichte, C. H. Beck, München, 4. Aufl., 2006, Seite 52
  4. Holle Welt- und Kulturgeschichte, Band VI - Das Zeitalter der Entdeckungen, Holle Verlag, Baden-Baden, 1985, Seite 374 ff.

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