Federico Consolo

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😃 Profil: Consolo, Federico
Persönliche Daten
4. April 1841
Ancona
14. Dezember 1906
Florenz


Federico Consolo (* 4. April 1841 in Ancona; gest. 14. Dezember 1906 in Florenz) war ein italienisch-jüdischer Violinist und Komponist. [1]

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1 Vita

Deckblatt des Sefer Shire Yisrael / Libro dei Canti d'Israel von Federico Consolo aus dem Jahr 1891.

Consolo stammte nach eigenen Angaben von aus Spanien geflüchteten, sephardischen Juden ab. Häufig unterschrieb er mit dem Namen Yehiel Nahmani Sefardi. Sein wohlhabender Vater, Beniamino Consolo, verfügte über hervorragende Hebräischkenntnisse und übersetzte mehrere Bücher. Im Jahr 1842 zog er mit seiner Familie nach Florenz. Federico Consolo studierte dann in Florenz und Brüssel Violine und Komposition. Seine Lehrer waren u.a. Henri Vieuxtemps, Ferdinando Giorgetti, François-Joseph Fétis und Franz Liszt. Sein Lehrer Fétis bescheinigte ihm großes Talent und schrieb u.a.:

"Herr F. Consolo ist heute aufgrund seines Talents als Interpret und seines Kontrapunktwissens ein Künstler, der dazu bestimmt ist, in Zukunft zu den bedeutendsten seiner Zeit zu zählen." [2]

Consolo gab später in ganz Europa erfolgreich Konzerte. Im Jahr 1884 musste er das Violinspiel wegen neurologischen Problemen aufgeben. Er zog dann nach Florenz und widmete sich ganz der Komposition:

Zu seinen Werken gehört die Nationalhymne von San Marino, Inno Nazionale della Repubblica, wofür er einen Choral aus dem 10. Jahrhundert umarrangierte. [3] [4] Er komponierte auch einige Orchesterwerke und Musik für kleinere Besetzungen sowie in zwei Bänden die Sefer Shire Yisrael (Libro dei Canti d'Israel) aus dem Jahr 1892, eine Sammlung sephardischer Synagogalmelodien sowie eigener sakraler Kompositionen. [5] Die Stücke des ersten Bandes sind für Klavier und Gesang. Im zweiten Band erschienen auch Melodien für Klavier und Violine, einige Präludien für Klavier sowie Stücke für Orgel. [6] Es handelt sich dabei um die erste systematische Sammlung jüdischer Musik in Italien. In ihr sind biblische Kantillationen, Rezitative, Gebete und piyyutim enthalten. Er verfasste das Sefer Shire Yisrael für die jüdische Gemeinde von Livorno. Die Kompositionen seien nach dem Stil der Musik der spanischen Juden verfasst. Der Untertitel hieß Antichi canti liturgici degli Ebrei di Spagna conservati per tradizione dalla comunità israelita di Livorno. [7] Auf dem Titelblatt der Sefer Shire Yisrael nannte der sich selber auch Yehiel Nahmany Sefardi. [8] Nach Abraham Zevi Idelsohn stehen die Lieder aber eher in norditalienischer Tradition. Außerdem seien Einflüsse aus der Levante und dem aschkensischen Raum in ihnen nachweisbar. Einige der Lieder seien einfach Übertragungen italienischer Lieder aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Besonders positiv hebt Idelsohn den teilweise sehr orientalischen Charakter der Musik hervor. [9]
Für die Synagoge von Livorno (hier dargestellt in einem Gemälde des britischen Malers Solomon Alexander Hart aus dem Jahr 1850) hat Federico Consolo seine Libro dei Canti d'Israel verfasst.
Weitere Kompositionen von Consolo sind u.a.:

Außerdem hat Consolo archäologisch geforscht, und sich musikhistorisch mit der Musik im Alten Israel und jüdischer Musik (u.a in den Schriften Etudes comparatives sur les accents archéologiques musicaux et des anciennes Mélopées Ecclesiastiques sowie Cenni sull'origine e sul progresso della musica liturgica con appendice intorno all'origine dell'organo), [12] Problemen der musikalischen Notation und dem Spiel von Streichinstrumenten (in Il coloriti nel Quartetto di strumenti ad arco) [13] befasst. Er hat auch eine Violinschule (La scuola italiana del violino) verfasst.

Im Riemann Musiklexikon von 1900 wird Consolo erwähnt. Auch im von der NSDAP herausgegebenen Lexikon der Juden in der Musik wird er genannt. [14] Im Brockhaus-Riemann Musiklexikon von 1978 wird er dagegen nicht mehr erwähnt.

Der italienisch-jüdische Komponist Mario Castenuovo-Tedesco bereitete sich mittels des Studiums von Consolos Sefer Shire Yisrael - Antichi canti liturgici degli Ebrei di Spagna conservati per tradizione dalla comunità israelita di Livornosich auf die Komposition seines 2. Violinkonzert (op. 66) von 1931 mit dem Titel I Profeti (dt. Die Propheten) vor. [15] [16]

2 Weblinks

3 Literatur

  • Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 202, 293, 341 und 349
  • Nerina Bevilacqua: Cinque secoli di stampa musicale in Europa, Electa, 1985, S. 241 ff.
  • Liliana Treves Alcalay: Canti della diaspora, Band 2, Giuntina, 1989

4 Einzelnachweise

  1. Jewish Music Research Center
  2. Im Original: "Par son talent d'éxecution, comme par ses connaissances dans le contrepoint, M. F. Consolo est aujourd'hui un artiste destiné à se placer parmi les plus distingué de son époque." zitiert nach Dario Ascarelli: CONSOLO, Federico - Dizionario Biografico degli Italiani, Volume 28, 1983
  3. Bartholf Senff: Signale für die musikalische Welt, Band 52, Verlag und Redaktion der Signale für die musikalische Welt GmbH, 1894, S. 888
  4. Central Intelligence Agency: The World Factbook 2012-13, Skyhorses Publishing, 2013, S. 628
  5. Marsha Bryan Edelman: Discovering Jewish Music, Jewish Publication Society, 2007, S. 313
  6. Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 202 und 341
  7. www.digital-library.cdec.it
  8. Encyclopaedia Judaica, Band V / (Coh-Doz), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 180
  9. Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 202
  10. Era ebreo l’autore dell’inno sammarinese
  11. Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea: Italian Jewish Musicians In Western Musical Tradition Part II
  12. Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 349
  13. Arnaldo Bonaventura: Storia del violino, dei violinisti e della musica per violino, Lampi di stampa, 2000, S. 243
  14. Lexikon der Juden in der Musik, Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP, Bernhard Hahnefeld Verlag, Berlin, 1940, S. 49
  15. Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 289
  16. Gdal Saleski: Famous Musicians of a Wandering Race - Biographical sketches of outstanding figures of jewish origin in the musical world, Bloch Publishing Company, New York, 1927, S. 33

5 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Federico Consolo) vermutlich nicht.




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