Windbergen
Windbergen, im Kreis Dithmarschen gelegen, ist eine kleine Geestgemeinde im südlichen Amtsgebiet des (Verwaltungs-)Amtes Mitteldithmarschen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Allgem. Informationen [1][2]
Das durch Landwirtschaft geprägte Dorf hat 828 Einwohner und eine Gesamtfläche von 1.731 Hektar[3] (Stand 30.09.2012) .
Zu dem eigentlichen Ort Windbergen gehören die Ortsteile Windbergen-Bahnhof, Spersdick und Schmalbeck.
Windbergen liegt ca. 8 Kilometer südlich von Meldorf, in dessen Rathaus und den dortigen Amtsgebäuden die Gemeinde verwaltet wird.
Die nächstgrößere Stadt ist Heide als Kreisstadt Dithmarschens, ca. 21 Kilometer nördlich von Windbergen und das ca. 22 Kilometer südlich gelegene Brunsbüttel.
Erreichbar ist Windbergen über die Bundesstraße B5, die Bundesautobahn A23 (Abfahrt Nr. 5: Schafstedt), zu Wasser über den Meldorfer Yachthafen sowie mit dem Flugzeug über den Verkehrslandeplatz St. Michaelisdonn (EDXM) [4]
2 Orts-Politik [1]
Der Gemeinde steht aktuell Klaus-Peter Groth vor.
3 Vereinsleben[5][6]
Herausragende Windberger Vereine:
- Rolandschützenverein, 1971 aus dem Rolandverein hervorgegangen. Besonderer Anziehungspunkt ist das alljährlich zu Pfingstsonntag stattfindende Rolandreiten auf dem Festplatz
- Turnverein Windbergen e.V. mit Herrenfußball, Jugendfußball, Damen- und Seniorengymnastikgruppe, Tennis und Tischtennis, Mutter-Kind-Turnen, Kindertanzgruppe, Boßelgruppe, Theatergruppe.
- Landfrauenverein "Am Klev e.V."
- Sozialverband Deutschland - Ortsgruppe Windbergen
- Freiwillige Feuerwehr Windbergen
- Förderverein für den ev. Kindergarten in Windbergen e.V.
- Die Reit & Fahrsparte Windbergen
feierte am 10.08.2013 ihr 20-jähriges Jubiläum mit einem großen "Jedermann-Ringreiten".
4 Sehenswürdigkeiten
- Die Windmühle
- Grabstelle von Gustav Frenssen am Wodansberg
5 Aktuelles
Im Laufe des Jahres 2011 ist geplant, die aus dem Jahre 1742 stammende Dorfkirche "Zum Heiligen Kreuz" zu renovieren. Zudem führt ein ausgeschilderter westlicher Jakobsweg ab Tondern über Windbergen.
6 Historik
6.1 Steinzeit
Auf dem Gemeindegebiet Windbergens wurden zahlreiche archäologische Funde gemacht. Hauptsächlich stammen diese aus der jüngeren Steinzeit vor ca. 4000 Jahren. Im Jahre 1937 wurden, u.a., Grünsteinhammer, Schmalmeißel, Flintäxte, Flintdolche, Bohrer und Rundschaber gefunden. Die frühzeitliche Besiedelung wird zudem durch eine Reihe von Hügelgräbern aus der Bronzezeit belegt. Ebenso wurden im Jahre 1925 und 1933 im Ortsteil Spersdick wie auch am Wodansberg Graburnen gefunden. [7]
6.2 Mittelalter
Auf einer Urkunde aus dem Jahre 1265 wird Windbergen als "Wintberg" erstmalig erwähnt. Abzuleiten ist dieser Name wohl von dem Ritter Volquinus de Wintberg.[8] Die heutige Schreibweise "Windbergen" findet sich in einer Klageschrift des Landes Dithmarschen an Herzog Adolf VII aus dem Jahre 1447.[9]
In der Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf findet sich noch eine andere Namensbeschreibung:
„Ein Meerbusen führte, wie schon erzählt, bis zur Cleve, der hier seinen Anfang nimmt, und Billeswordt, jetzt Bulswurth genannt, war der vor Sturmwinden fast ganz gesicherte Hafen Windbergens. Kein Wunder also, dass die reichsten Familien hier der Schifffahrt halber sich niederließen, und weil Berge die Schiffe vor dem Wind schützten, dem Orte den Namen Windbergen gaben; kein Wunder selbst, dass man bedacht war, vor feindlichen Überfällen, so viel wie möglich, das Dorf sicher zu stellen.“
– J. Hanssen/ H. Wolf aus:
: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 32
Wissenschaftlich kann ein Hafen, so Sabine Drüke-Carstensen, nicht belegt werden, jedoch verweist sie auf den Dithmarscher Chronisten Neocorus, welcher ebenfalls auf einen Hafen hinweist. Wenn es tatsächlich einen Hafen gegeben haben sollte, so ist er nach 1150 nicht mehr existent gewesen, da zu dieser Zeit begonnen wurde, das Vorland einzudeichen.
Historisch erwiesen ist jedoch, dass im mittelalterlichen Windbergen ein Adelsgeschlecht wohnhaft war: Die Reventlows. Der Bibliothekar und spätere Archivar Ludwig Bechstein (1801 - 1860) aus Meiningen sammelte Märchen und Sagen. Noch heute gilt sein "Deutsches Sagenbuch" von 1853 als eines der bedeutendsten Werke der Fachliteratur. Er nennt das Geschlecht der Reventlovs "Röwerlöwe" und schreibt darüber:
„172. Röwerlöwe
Der Dithmarschen Volk liebte von Urväterzeiten her seine Freiheit über alles. Große Kämpfe hat es bestanden und blutige Schlachten geschlagen, und viele siegreich, bis es zuletzt noch überwunden ward. Aber immer noch ist in ihm die Erinnerung an seinen alten Ruhm lebendig, wie die Hoffnung auf seiner Freiheit Wiederkehr.
Kaiser Karl der Große schon hatte mit den Dithmarschen zu kämpfen. Nun lebte zu Windbergen ein starker und tapferer Kampfheld, genannt Röwerlöwe, der trat in des Kaisers Dienst, und Karl setzte ihn zu einem Herrn über das Dithmarschenland und -volk als einen Vogt, der die Unterjochten im Zaume halten und zum Christentume zwingen sollte. Aber die Dithmarschen ließen sich mitnichten im Zaume halten, sie empörten sich gegen den Röwerlöwe, nahmen ihn gefangen und räderten ihn. Von diesem Röwerlöwe soll das berühmte Geschlecht derer von Reventlowen abstammen, er soll dessen Ahnherr gewesen sein. Lange Zeit wohnten seine Nachkommen noch in Dithmarschen, aber immer glimmte im Volk ein alter Groll gegen dasselbe fort, da hat es sich endlich hinweggewendet und sich über Holstein, Schleswig und Dänemark verbreitet.“– Ludwig Bechstein:
: "Deutsches Sagenbuch - Mit sechzehn Holzschnitten nach Zeichnungen von A. Ehrhardt; Leipzig, Verlag von Georg Wigand, 1853"; ebd.: S. 155 bzw.[10]
„Die Reventlows sind ein uraltes Rittergeschlecht aus Ditmarschen. Die älteste Schreibart des Namens ist Revetlo, seltener und später Revitlo, dann Reventlo, Reventloe, Revintlo, Revenlo, Restlo, Reventlow, Reventlouwe, Reventlau usw., die jetzige allgemeine Reventlow. Der Name wird von „Reve“, fließendes Gewässer (rivus, river) und „Lo“, Wald, Heide oder Feld, abzuleiten sein. In Veranlassung der 1144 erfolgten Ermordung des Grafen Rudolf II. auf der Bocklenburg und des gewaltsam herbeigeführten Endes der Grafenherrschaft haben die Reventlows Ditmarschen verlassen, um teils in Holstein und Mecklenburg, teils in Dänemark neue Wohnsitze zu begründen.“[11]
Unstreitig ist, dass die Reventlows einem urdithmarsischem Stamme entsprossen. Auch, weil ihr Name sich aus der Zugehörigkeit zum Geschlecht der Vogdemannen gehörte[12][13]. Das das Geschlecht der Reventlows tatsächlich in Dithmarschen existierte, weist auch eine Urkunde nach. Sie ist in dem Urkundenbuch zur Geschichte des Landes Dithmarschen in lat. abgedruckt und überschrieben mit den Worten:
„Die Gebrüder Hartwich und Hinrich v. Reventlow schenken Güter in Dithmarschen an das Kloster zu Itzehoe. 1272“[14]
Auch der Windberger Hans Beeck[15] erwähnt die Reventlows. Er führt die älteste bekannte Dithmarscher Chronik von Neocorus[16] sowie die Familiengeschichte "Das Geschlecht der Reventlow" von Graf Ludwig zu Reventlow an:
„Daß die Reventlows von urdithmarsischem Stamme sind, ergibt sich namentlich aus ihrer Zugehörigkeit zur "Vogdemannenschlachte", einem geschlechte, welches wohnhaft auf der Geest und ursprünghlich im Kirchspiel Burg, wo das Burgholz lange in seinem Eigenthum verblieb, in Windbergen einen ausschließlichen Sitz und Mittelpunkt gewann, während nur der angegliederten Kluften (Familien), die Spireken, in das zum Marschbezirk gehörige Kirchspiel Wesselburen einwanderte und zu Süderdike Wohnsitze fand.
.....Die Vogdemannen bildeten eine aus der Vereinigung einer Anzahl alter Geschlechter erwachsene Genossenschaft, welche in Windbergen eine eigene, als Wallfahrtsort angesehene Kapelle "Zum heiligen Kreuze" besaß. Sie hatten ein anerkanntes Recht auf den Seefund im Kirchspiel Büsum und behaupteten dasselbe bis ins 16. Jahrhundert, wo es ihnen von dem Kirchspiel abgekauft wurde.
(...)
Daß die Reventlows in Unfrieden mit zweien der ditmarischen Geschlechter gelebt haben, ergiebt der Friedensschluß Dithmarschens mit dem Grafen Gerhard von Holstein vom Jahre 1323. (...) Während alle Streitigkeiten zwischen den Grafen von Holstein und dem Lande Ditmarschen durch den Freidensvertrag gesühnt sein sollen, wird von dieser Sühne allein ausgenommen die Fehde zwischen dem Geschlecht von Reventlow und den Geschlechtern Wolderiksmann und Meyemann, wegen eines in alter Zeit begangenen Todschlags, der von alters her Grund zum Streite gegeben.“[17]
Die Vogdemannen führten ein genossenschaftliches Siegel, welches die Zinnenmauer zeigte. Diese Zinnenmauer ist noch heute Bestandteil des Wappens und der Flagge Windbergens.
Im Hochmittelalter war Dithmarschen in fünf Vogteibezirke, den Döften, unterteilt. Windbergen gehörte zur Meldorfer bzw. Mittel-Döft. Aus den Kirchspielen, welche sich aus territorialen Motiven in dieser Zeit zusammen fanden bildeten sich wiederum kleinere Kirchspiele. So wurde aus dem Kirchspiel Meldorf bis zum Jahre 1428 zwanzig einzelne Unterkirchspiele. Die Ansiedlung Windbergen selbst wurde zum Kirchspiel Meldorf zugeschlagen. Höchstes Gremium aller Kirchspiele und des Landes Dithmarschen war die Landesversammlung, aus der in der Mitte des 15. Jahrhunderts der Rat der "48er" entstand:
„Die 48er waren als Schiedsgericht gedacht, als eine oberste richterliche Instanz für Streitigkeiten zwischen den Geschlechtern sowie auch in und zwischen den Kirchspielen. Die 48 Herren zogen im Laufe der nächsten Jahrzehnte weitere Kompetenzen an sich. Entscheidend für die Erweiterung ihres Einflusses war der Schutz durch das Landrecht, der ihnen zuteil wurde. Aus diesem Kollegium bildete sich schließlich eine Bauernaristokratie heraus, da der Kreis der 48er nur auf einige wenige führende Familien beschränkt war.“[18]
Mit der Auffindung des "Heiligen Kreuzes", 1495, wurde Windbergen über die Grenzen Dithmarschens hinaus bekannt.
Der 17. Februar 1500 war für die Dithmarscher, aber auch für die Windberger, ein Grund zum Feiern. Unter der Führung des Oldenwöhrdeners Wulf Isebrand wurde bei einer aufgeworfenen Schanze vor Hemmingstedt die 12.000 Mann starke "Schwarze Garde" besiegt. Eingegangen ist diese Schlacht als "Schlacht bei Hemmingstedt".
Wie der Geschichtsschreiber Neocorus beschrieb, marschierte die "Schwarze Garde" über Süderhastedt in Dithmarschen ein. Sie wollten über Windbergen, Wolmersdorf, Meldorf, Hemmingstedt, Heide und Weddingstedt nach Lunden. Am 12. Februar wurde Windbergen eingenommen. Gerade, als in Windbergen eine Hochzeitsgesellschaft zusammengekommen war, welche beim Anblick der Garde flüchtete.
Detlef von Liliencron alias Friedrich Adolf Axel Freiher von Liliencron schrieb ein Gedicht über die "Hochzeit von Windbergen":
Eine Pfeifen und ein Trummen, Die hör ich prickeln und brummen", |
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Fraglich ist es, ob der Durchzug durch Windbergen tatsächlich so friedlich vonstatten ging, wie Detlef von Liliencron uns vermitteln möchte.
6.3 Das 16. und 17. Jahrhundert
Wie bekannt, besiegten die Dithmarscher die "Schwarze Garde", doch sollte die Freiheit der Bauernrepublik Dithmarschen mit der "Letzten Fehde" 1559 enden. Dithmarschen wurde dreigeteilt. Der südliche Teil, inklusive Meldorf wurde König Friedrich II. von Dänemark zugesprochen, Herzog Johann von Hadersleben bekam den mittleren Teil mit der kleinen Stadt Heide und Herzog Adolf von Holstein-Gottorf den Nordwesten mit Lunden und Wöhrden. 1581 wurde Dithmarschen neu aufgeteilt: Der Norden ging an den Gottorfer Herzog Adolf, der Südteil an König Friedrich II. von Dänemark.[19][20]
Die Landesversammlung, nun nicht mehr alleinig durch die 48er besetzt, führte 1533 die protestantische Lehre Martin Luthers als "Landesreligion" ein. Die Blutrache, bis dato ein dithmarscher geschriebenes Gesetz, wurde abgeschafft.
1645 drangen wieder die Schweden im schwedisch-dänischen Krieg unter General Wrangel bis nach Meldorf vor. Die umliegenden Dörfer, auch Windbergen, wurden nicht von Plünderungen verschont. Der Dithmarscher Chronist Hans Dethleff berichtet:
„Den 10. und 11. matry, nadem ein groter Wind und Storm uth Südwesten und Westen entstanden, heft de Schwedische Rütherie, uth Furcht des Waters, sich uth der Marsch up de Geest, als im Carspel Alfferdorp, Nordhastede, Eggestede, und in den Dörpern Meldorffischen Carspels, beosten der Dellbrügge gelegen, neddergelathen, und de anderen Geestdorper dachlig geplundert, der Obrist-Lütenambt Schleebusch averst mit siner Esquadron hefft van den 10. beth den 18. Marty in Windbergen logiret, und teemlich Huß geholden, dat weinich hagebleven.“
– Hans Dethleff:
: zitiert in
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 31
Auch die späteren Kriege forderten den Windbergen Tribut ab: Im Juli 1658 wurden in dänisch-schwedischen Krieg schwedische Truppen in Meldorf einquartiert und stifteten auch in den umliegenden Orten Unruhe.
150 Jahre später, 1808 marschierten 32.000 Mann der napoleonischen Truppen von Glückstadt aus über Brunsbüttel, Marne, Meldorf und Wöhrden nach Tönning. Sabine Drüke-Carstensen ist sich in ihrer Schilderung in der Windberger Geschichte sicher, das diese Truppen auch durch Windbergen gezogen sind.[21]
Über den soeben zitierten Chronisten Hans Dethleff schreibt Hansen und Wolf folgendes:
„3. Hans Dethlefs, Landmann in Windbergen. Er hatte nicht studiert, war aber ein freund der Wissenschaften, und schrieb selbst gut Latein. 1855 ist er noch am leben gewesen, wann er aber gestorben, ist unbekannt. Er machte einen Auszug aus Neocorus, den er nicht nur zweckmäßig, sondern auch in einer gefälligen Schreibart ausgeführt hat. Mitunter weicht er vom Neocorus ab, giebt Erläuterungen und Ergänzungen, und wo jener endlich ganz aufhört, fängt Dethlefs wieder an, und endet mit 1650. Dahlmann hat die Abweichungen und Zusätze mit seinem Neocorus abdrucken lassen, wo auch Christian Wigberts, pastors zu neuenkirchen, calendarium domesticum von 1624 bis 1629, zusammengestellt, und bis 1634 fortgesetzt von Melchior Luden, Diaconus in heide, eine Stelle gefunden hat. Sonst ist die Dethleffsche Chronik nie gedruckt, aber vielfältig abgeschrieben. Mag die kürzere Zusammenstellung der begebenheiten oder das schöne fließende Plattdeutsch der Grundgewesen seyn, genug, diese Chronik war allgemein beliebt, und brachte den neocorus selbst, die Quelle, aus der sie geschöpft war, in Vergessenheit. Sie ist sogar in die hochdeutsche Sprache übersetzt worden. Zwei Übersetzungen führt Bolten an, nemlich eine ältzere, die schon gegen 1660 geschrieben seyn mag, und eine jüngere, herrührend von Johann Blohm, Schullehrer zu Thalingburen, von 1720. Letztere, die in unseren Händen ist, hat die Urschrift häufig verkürzt, dagegen aber eine ausführliche, ziemlich wohl geratene Fortsetzung von 1680 bis 1720 gegeben. das Orginal von H. Dethlefs ist jetzt auf der Kieler Universität-Bibliothek.“
– J. Hanssen/ H. Wolf aus:
: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 6
6.4 Spätere Neuzeit - Das 18. und 19. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Aufklärung und der Französischen Revolution, werden auch die Gesetze in Dithmarschen, wieder einmal, reformiert. So muss, u.a., eine Hebamme über eine uneheliche Geburt der Obrigkeit Meldung machen. Auch hundert Jahre später galt dieses Gesetz noch. So meldete auch die Frestedter Hebamme M. Heuer im Jahre 1850:
„Hochehrwürdiger Herr Pastor! Leider habe ich Euer Hochehrwürdigen die amtliche Meldung einer unehelichen geburt zu machen, daß die Witwe Lena Hadenfeld geb. Spieker den 23. Mai von einem Sohn entbunden ist, als Vater dieses Kindes hat sie angegeben Hans Stammer in Windbergen. Und zur Assistenz bei der Entbindung waren gegenwärtig Nedje Hey und Maria Tiemer in Windbergen. Hochachtungsvoll.“
– Windberger Pastoratsarchiv, Nr. 18/37, hier zitiert aus:
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 34
Dass das Leben, auch in Windbergen, sehr hart war, beschreibt der Windberger Pastor Dr. D. Stein in seinem Roman "Das Leben des Tagelöhners Johann Wiese - Eine Geschichte aus Landvogt Boies Zeit". In diesem Roman wird sehr deutlich, daß die Rechtssprechung in dieser Zeit stark verändert wurde. In Dithmarschen war die Hinrichtung Johann Wieses am 12.11.1796 die letzte Hinrichtung in Dithmarschen.
Machen wir einen Zeitsprung zu einer anderen Begebenheit, welche sich 1880 direkt in Windbergen abspielte:
Ein Marten Friedrich Peters bewohnte mit seiner Frau eine Fischerkate. Die Frau wurde allgemein "Tille Swed" genannt, da sie in Vestra/ Karup bei Christiansstadt in Schweden geboren ist. Ein anderer Windberger, Hinrich Reimers, hatte mit der Schwedin ein Verhältnis. Nun starb Marten Friedrich Peters plötzlich unter eigenartigen Umständen. Im Dorf kam das Gerücht auf, er sei von seiner Frau vergiftet worden um offiziell mit Hinrich Reimers zusammenzusein. Zudem brannte das Haus von Hinrich Reimers plötzlich ab. Er verließ daraufhin Windbergen. Jemand zeigte die "Tille Swed" an. Die Leiche von Peters sollte daraufhin exhumiert und obduziert werden. Seine Frau sollte an der Obduktion teilnehmen. Doch sie war genau an dem Morgen in das Moor gegangen um Torfstücke zu setzen. Ein berittener Gendarm machte sich auf, suchte und fand sie. Eine Augenzeugin berichtete, daß die große stattliche Schwedin, mit einer Kette an das Zaumzeug des Pferdes angebunden, barfuß und in Arbeitskleidung lächelnd durch das Dorf geführt wurde. Bei der späteren Obduktion wurde tatsächlich Arsen in der Leiche des Marten Friedrich Peters gefunden. Die "Tille Swed" wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.[22]
In den Jahren 1848-1851 tobte der Erste Schleswigsche Krieg. Kriegsauslösend waren Einbindungen nationaler und politischer Spannungen im dänischen Gesamtstaat und zudem der Erbanspruch des augustenburgischen Fürstenhauses auf Schleswig-Holstein. Die Dänen forderten eine freie Verfassung sowie die Vereinigung des Herzogtums Schleswig mit Dänemark. Die Schleswig-Holsteiner schlossen sich jedoch kurzerhand der deutschen Freiheitsbewegung an. Sie forderten die Aufnahme Schleswigs in den Deutschen Bund.
Im März 1848 wurde von den Dänen in Kopenhagen eine nationalliberale dänische Regierung gebildet. In den gleichen Tagen rief man in Kiel eine provisorische Schleswig-holsteinische Regierung aus. Es kam schließlich, zunächst, zu einem Bürgerkrieg, in den Folgemonaten wurde in Schleswig-Holstein das Kriegsrecht ausgerufen. Ende August 1848 kam es durch Vermittlungsgespräche zu einem Waffenstillstand. Dieser wurde im Frühjahr 1849 gebrochen. Im Januar 1851 streckten die Schleswig-Holsteiner, auf internationalem Druck, die Waffen. Die Probleme, welche letztlich zu dem Krieg führten, waren dennoch nicht gelöst.[23]
Auch Männer aus Dithmarschen nahmen an diesem Krieg teil. Bekannt ist aus Windbergen ein Opfer, dessen Gedenkstein heute, gemeinsam mit den Namen anderen Kriegsopfer der Folgekriege, auf dem Windberger Friedhof steht: Hans Detlef Ehlers. Er ist am 23. April 1848 bei Kämpfen in Schleswig getötet worden.
Aufgrund der unsicheren politischen Lage ließen die nächsten Kriege nicht lange auf sich warten. 1864 folgte der zweite Krieg gegen Dänemark. 1866 kam dann der "Deutsche Krieg", anschließend der Deutsch-Französischer Krieg 1870/71, durch dessen Entscheidung Frankreich eine Niederlage empfand.[24] Auch in diesen Kriegen fielen einige Windberger.
Sabine Drüke-Carstensen zitiert dazu ein Tagebucheintrag des Müllers Peter Bornholdt, der später die Windmühle des Dorfes betrieb:
„Gebrauchsanweisung für die Unbrauchbarkeit Soldat zu spielen: Um mager zu werden, muß ich für 2 Groschen Quecksilber kaufen und diese in eine Federpoose bekommen, dann in ein Stück Plünd kriegen und es zusammennähen. Dann mit einer Gurte fest um den leib binden oder Schnüren. Dieses muß ich 14 Tage oder 3 Wochen vor der Session oder Stellung um den Leib tragen. Dieses habe ich von Hans Martens zu Norden gehört.“
– Tagebuch des Peter Bornholdt:
: Handgeschriebenes Manuskript in einer Übersetzung von Heinz Kloth, Auszug v. 18. Okt. 1977, hier zitiert aus:
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 37
In den Folgejahren nach dem Krieg wanderten eine Reihe von Familien in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Amerika aus.
Auch hierüber berichtet Peter Bornholdt:
„Die Reisenden nach Amerika: Den 14ten März 1881 sind Folgende aus Windbergen weggezogen nach Amerika, 1 Detlef Mönck und Frau M. Claußen mit Kind, 2 J. Hein, Hermann Hein, Margareta Hein, 3 Johan Niebuhr und Johanna Mönk, von Wolfenbüttel Detlef Heuck. Den 16ten am Mittwoch geht das Schiff ab von Hamburg. Den 27. Februar ist Hr. Heinrich Reimers mit seiner Familie weggegangen aus dem Dorf. Zuerst nach Meldorf und dann nach Hamburg. Den 21ten März ist das Schiff von Hamburg abgegangen nach Amerika.“
– Tagebuch des Peter Bornholdt:
: Handgeschriebenes Manuskript in einer Übersetzung von Heinz Kloth, Auszug aus dem Jahresüberblick 1882, hier zitiert aus:
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 37
Für die Bauernschaften in Schleswig-Holstein und somit auch in Dithmarschen gibt es am 4. Juli 1892 eine grundlegende Veränderung: Es tritt eine neue preußische Landgemeindeordnung in Kraft. Es werden aus den bisherigen Kirchspielen und Dorfschaften mit mehr als 40 Stimmberechtigten - welches auch auf Windbergen zutreffend war - neu formierte Bauernschaften gegründet.[25]
6.5 Der erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus und der zweite Weltkrieg
Bis zum Kriegsbeginn 1914 herrschte in Windbergen - wie auch in fast ganz Dithmarschen - ein allgemeine Wohlstand. Die Landwirte verfügten über gute Ersparnisse und schuldenfreie Höfe. Am 1. August 1914 wurde der Mobilmachungsbefehl auch in Windbergen bekanntgemacht.
Nach dem Krieg zogen die Windberger Bilanz. 35 Gefallene und Vermisste:
„Johannes Hey, Johann Sievers, Dethlef Rohde, Peter Meier, Johannes Raap, Johannes Martens, Matias Missen, Lorenz Kraft, Hinrich Martens, Hans Voß, Johann Voß, Ferdinand Wachowski, Otto Funk, Richard Horns, Ferdinand Horns, Markus Breihold, Wilhelm Thedens, Fritz Wethje, Robert Johannsen, Johannes Johannsen, Friedrich von Levern, Claus Wrig, Gustav Harbeck, Hermann Ruge, Johannes Boe, Hugo Strufe, Max Strufe, Fritz Schipper, Hinrich Diekmann, Heinrich Asmus, Hinrich Heuck, Hermann Bornhold, Hans Claußen, Otto Voigt und Claus Martens.“
–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 48 f.
Nach dem Weltkrieg und in der Weimarer Republik setze die Inflation ein. Zunächst ein großer Vorteil für die verschuldeten Bauern der Region: Auch deren Schulden verloren an Wert. Im Herbst 1923, zur Währungsreform, waren sie nahezu schuldenfrei. Doch durch Fehlkalkulationen und die Hochzinspolitik verschuldeten sich viele Landwirte erneut. Die Wirtschaftskrise ließ nicht lange auf sich warten. In dieser Zeit gelang es den Nationalsozialisten ihre Weltanschauung auch in Dithmarschen zu verbreiten.
Hans Beeck, Landwirt im Windberger Ortsteil Spersdick, schrieb denn auch in seiner Windberger Chronik:
„In heiliger Überzeugung setzten auch die Windberger sich ebenso wie ihre Vorfahren und die Mutigsten und Tatkräftigsten des ganzen Landes für eine Wendung des Schicksales ein. Die meisten Dorfbewohner unterstützen den Kampf um Sein oder Nichtsein persönlich mit Begeisterung unter nicht unerheblichen Opfern an Zeit, Geld und Mühe, bis dann 1933 die von vielen gewünschte und von allen gespürte Wendung eintrat.“
– Hans Beeck:
: "Chronik von Windbergen", Seite 197, hier zitiert aus:
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 50
Hierzu muss man wissen: Wenn Landwirte in die Partei der NSDAP eintraten, wurde ihnen ein Umschuldungsprogramm angeboten: Der Staat kaufte die Schulden der Landwirte auf und verschaffte diesen günstigere Zinszahlungen. Viele Hofbesitzer traten in die Partei ein und machten von dem Angebot Gebrauch.
Hans Beeck wurde am 12. November 1933 in den nationalsozialistischen Reichstag nach Berlin gewählt. Er war bereits Ortsgruppenleiter, Amtsvorsteher und Kreisbauernführer.
Der am 24. November 1896 in Spersdick geborene war ein unpolitischer Mensch. So schildert Sabine Drüke-Carstensen:
„...
wandte er sich bereits Mitte der zwanziger Jahre nach der Bekanntschaft mit der Familie Lohse aus Mühlenbarbeck dem völkisch-sozialen Denken zu.
Mitte der 20er Jahre bestand in Windbergen laut Beeck eine starke Ortsgruppe der Deutschen Volkspartei unter der Leitung von Hans Rohde. Im Sommer 1925 trat Hans Beeck bereits in die NSDAP ein und wurde somit Träger des goldenen Parteiabzeichens. Er vertrat die nationalsozialistische Ideologie von diesem Zeitpunkt an in ihrer vorwiegend bürgerlichen, weniger in ihrer radikalen Ausrichtung konsequent auf vielen Versammlungen und Vorträgen. Eine eigene Ortsgruppe wurde in Windbergen 1929 gegründet. 1931 wurde Beeck zum Amtsvorsteher der Kirchspielsgemeinde Süder-Meldorf-Geest gewählt. Beeck versuchte sich neben seiner Funktion als Redner für die Partei auch als Schriftsteller für diese. So verfasste er auch eine nahezu lückenlose Schrift über die Entstehung und Entwicklung der NSDAP in Dithmarschen 1921-1933, für deren politisches Gedankengut er sich konsequent und beharrlich bis zu seinem Tode im Jahre 18982 einsetzte.“–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 51 f.
Während des zweiten Weltkriegs war das Leben in Windbergen so, wie anderswo zur Kriegszeit: Im Winter 1939/1940 wurde das Brennmaterial rationiert, geheizt wurde mit getrockneten Kohlstrunken. Landwirte mussten eine sogenannte Hofkarte führen. Die gesamte Produktion des Landwirtschaftlichen Hofes musste dort verzeichnet werden. Weil es zudem unangemeldete Kontrollen gab, wurden so die Landwirte vollständig von der Partei und dem NS-Staat kontrolliert.
Wie überall im Reich fehlten die Männer, die in ihren Dienst an der Front verrichteten. So wurde den Frauen, welche die Höfe jetzt führten, Kriegsgefangene, meistens Russen und Belgier sowie Zwangsarbeiter aus Polen zugeteilt. Viele dieser Fremdarbeiter lebten mit auf den Höfen auf denen sie arbeiteten. Wie es diesen auf den Höfen ergangen ist, ist aus heutiger Sicht kaum noch nachzuvollziehen. Die heute noch lebenden Augenzeugen waren ja selbst noch Kinder. Einige wenige berichten jedoch von einer guten und fairen Behandlung.
Es erinnern sich aber auch noch einige Zeitzeugen an das für die russischen Kriegsgefangenen errichtete Lager im benachbarten Gudendorf. Dieses wurde im April 1944 zu einem Krankenlazarett umfunktioniert. Alle russischen kranken Kriegsgefangene aus dem Bereich des Stalag XA (Hamburg und Schleswig-Holstein) wurden nach Gudendorf, dem Nachbarort von Windbergen verlegt. Viele starben dort. Im nachhinein sind sich Historiker nahezu sicher, dass dieses Lazarett ein Sterbe-Lazarett war. Mit einem zentralen Begräbnissplatz für die verstorbenen Kriegsgefangenen. Heute befindet sich auf der Begräbnisstätte eine Gedenkstätte. Dort gedenken die Windberger und Gudendorfer Einwohner alljährlich um den 8. Mai herum den Verstorbenen und schmücken während einer Feierstunde die gefundenen Massengräber mit Blumen (Aktion "Blumen für Gudendorf").
Bombardierungen durch die Alliierten gab es im Windbergen kaum. Dennoch war die Bevölkerung gefordert. Sie mussten in den letzten Kriegsjahren immer mehr Flüchtlinge aus Kiel und Hamburg aufnehmen. Oft wurden sie auf den Höfen untergebracht, welche zur Unterbringung verpflichtet wurden.
Wie bei ihrer Schilderung über die Zeit des ersten Weltkrieges führt Sabine Drüke-Carstensen die Namen der Gefallenen und Vermissten Windberger auf:
„Die Gefallenen:[26]
Fritz Kruse, Otto Erich Schmidtke, Hermann Paulsen, Hans Heinrich Hinrichs, Friedrich Scheel, Willy Martens, Günter Siegfried Döring, Walter Horns, Willy Bressau, Franz Kröger, Otto Petersen, Otto Peters, Emma Peters, Walter Heuck, Hermann Heuck, Wilhelm Schipper, Karl-Heinz Schipper, Claus Wittmaack, Johannes Hansen, Anna Claußen geb. Timm, Willy Friedrich Oeverdieck, Gustav Neumann, Hans Glindemann, Bernhard Depka, Rudolf Wrigge, Hans Peters, Hinrich Erling, Richard Martens, Otto Heinrich Funk, Willi Heitmann, Wilhelm Naujock, Willi Ruge, Willy Voß, Heinrich Beckmann, Hans Boe, Claus Sachau, Walter Schroeder, Hubert Dassau, Hermann Johannsen, Hans Brandt, Hans Oehlers, Otto Lenz.
Die Vermissten:
Hinrich Hahn, Johannes Töns, Willi Hahn, Walter Busch, Willi Lahrsen, Walter Hargens, Hans Rudi Claußen,, Hans Meyer, hans Behrens, Willi Offt, Willi Johannsen, Otto Lück, Hans Wiese, Franz Laschewski, Hans Reichard, Karl Manns, Otto Bressau, Gerhard Wölk, Franz Pokern, Ludwig Schlapow, Paul Otto, Karl Wermke, Fritz Haak.“–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 67
6.6 Nachkriegszeit
Die Kapitulation am 8. Mai 1945 brachte einige Windberger in arge Bedrängniss. Waren sie bislang NSDAP-treue Funktionäre, so mussten sie nun ihre Vergangenheit verschleiern.
Sabine Drüke-Carstensen beschreibt hier eine Situation in der der Gauleiter Hinrich Lohse geriet:
„...
So erging es auch Gauleiter Hinrich Lohse, der sich in der Abenddämmerung zum 8. Mai für einige Tage nach Windbergen rettete. Anlaufpunkt sollte der Hof seines Parteifreundes Hans Beeck sein, der ihn damals jedoch bereits einige Jahre schon nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.[27]
Wohl sehr bescheiden bat der frühere Gauleiter um Asyl, welches ihm Beeck gewährte. Er versicherte, ihm keine weiteren Umstände machen zu wollen, doch allein seine Reiseutensilien verhießen nichts Gutes: Ein gelber Rucksack gefüllt mit Kaffee und teurem Cognac sowie eine sehr auffällige und teuere Schuhbekleidung. Doch der größte "Umstand" dürfte wohl seine Pistole Marke Walther gewesen sein, die er geladen an Beecks Frau gab mit der Bemerkung: "Die leg mal in die Kommodenschublade, Adele". Befürchtungen, die dem Kreisbauernführer damals kamen, waren auch nicht von der Hand zu weisen: Wurde ein Deutscher bereits schon vor Kriegsende mit einer Waffe entdeckt, wurde er kurzerhand erschossen. Gerade in der Anfangszeit der Besatzung wurde hier nicht lange nachgedacht. So waren Beeck und seine Familie sehr froh, als Lohse nach drei Tagen wieder den Hof verlies.“–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 68
In der Gemeinde Windbergen gab es zu dieser Zeit kein Holz oder Kohle als Brennstoffe für die Öfen. Der Winter 1946/1947 wurde so zu einer Qual. Torf und getrocknete Kohlstrunken wurde den Familien als Brennmaterial zugeteilt.[28]
Die erste freie Gemeindevertretung nach Kriegsende wurde am 15. September 1946 gewählt. Wahlberechtigt waren 593 von insgesamt 1215 Windbergern. 444 gingen zur Wahl. Die Gemeindevertretung setze sich zusammen aus 12 Männern: Wilhelm Heuck, K. Hansen, Detlef Rohde, Werner Rohde, Hinrich Niebuhr, Heinrich Kraft, Paul Assmus, Claus Thode, Claus Larsen, Detlef Harms, Hinrich Gravert und Karl von Possel. Heinrich Kraft wurde von der Gemeindevertretung zum Bürgermeister gewählt. [29]
6.7 Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zum Jahr 2011
Waren bis zur Mitte der 50er Jahre noch hauptsächlich dorfinterne Themen der Lokalpolitiker, so änderte sich dieses. Heute wird versucht, vermehrt eine bürgernahe Politik zu machen. Das Umfeld in dem die Windberger leben, soll verbessert werden. So hat sich die Windberger Gemeindevertretung im Jahre 1983 an dem von der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung initiierten Dorferneuerungsprogramm beteiligt. Dieses wirkte bis 1998 durch, wo eine fünfjährige Dorferneuerung zum Abschluß gebracht werden konnte. 1,6 Millionen DM wurden aufgrund dieses Programmes in den Ort investiert. Es wurden dorfgerechte Straßen, Fuß- und Schulwege geschaffen. Bushaltestellen und die Ortsdurchfahrt der Kreisstrasse K22 wurden erneuert. Erweiterungen von Rad- und Wanderwegen ermöglichen Einwohnern und Touristen ruhige Spaziergänge. In der Dorfmitte wurde ein Informations- und Buswartehäuschen errichtet. Ein neues Bebauungsgebiet am Nordrand Windbergens wurde erschlossen. Noch heute (Januar 2010) können insbesondere junge Familien zu günstigen Bedingungen Grundstücke erwerben.
Nach wie vor ist die Landwirtschaft ein tragender Zweig der örtlichen Wirtschaft. Insgesamt gibt es in Windbergen 20 Höfe, davon 16 im Ort selbst.
Eine Schule gibt es nicht mehr in Windbergen. Die Kinder der Grundschulklassen besuchen die Schule in Elpersbüttel, Haupt- und Realschüler sowie Gymnasiasten besuchen die entsprechenden Schuleinrichtungen im ca. 8 Kilometer entfernten Meldorf. Der im Ort befindliche Kindergarten gehört der Kirchengemeinde Windbergen und verfügt über ca. 60 Plätze.
In dem kleinen Dorfladen, ebenfalls in der Ortsmitte zu finden, kann man die wichtigsten Nahrungsmittel kaufen. Er ist zudem ein wichtiger Kommunikationsort, Neuigkeiten verbreiten sich dort schnell.
7 Antiquarisches Wissen
7.1 J. A. Bolten
Johann Adrian Bolten erwähnt in seiner Ditmarsischen Geschichte von 1781 an mehreren Stellen den Ort Windbergen.
In seinem ersten Teil geht er auf die steinzeitlichen Grabhügel ein, welche in Dithmarschen, wie auch in der Umgegend um Windbergen heute noch teilweise zu besichtigen sind.[30] Die Legenden, welche sich um diese alten Grabhügel im Laufe der Jahrhunderte gebildet haben, stehen bei der Beschreibung Boltens sehr im Vordergrund.
Im folgenden ein Beispiel über den Hesus-Hain, welcher heute Windberger Heese genannt wird.
„Ditmarsische Geschichte
Erster Theil
Zweyter Abschnitt.
Vom Religions-Zustande
(...)
6. §
(...)
Bey diesem Windbergen war ebenfalls ein dem Gott Hesus [31] geheiligter Hain, und das Holz, worinn er sich befunden, ist noch jetzo unter dem Namen des Hese-Holzes bekannt. Von die diesem Holze sagt Carstens, daß daselbst noch eins der allerbeßten Alterthümer dieses Landes, nämlich die Hese-Kammer, d.i. der Ort, wo des Hesus Heiligthum und Altar gewesen, zu sehen wäre; und er versichert, daß man da mit Verwunderung betrachten könnte, wie Künstlich und dauerhaft, obwohl nach damaliger Art, alles angelegt und zugerichtet worden. Er setzt hinzu, wie der Altar mit dem darunter befindlichen Keller noch in ziemlich gutem Stande wäre, und sich gegen Aufgang dergleichen mehr gefunden haben müßten, wie aus den großen Steinen - welche noch hin und wieder zerstreuet lägen - zu muthmaaßen stünde, daher er der Meynung wäre, daß solches alles zum Heiligthume des Hefus mit gehöret hätte. Endlich berichtet er, wie die ihm geheiligte Quelle und Brunn annoch einigermaaßen erkannt werden könnten[32] Aber auch hievon ist gegenwärtig nichts von Erheblichkeit weiter vorhanden, da die hier befindlichen Denkmäler vor ungefähr dreyßigJahren zerstöret, und die Steine nach Windbergen verführet worden.[33]“– J. A. Bolten
Predigers zu Wöhrden: "Ditmarsische Geschichte. - Erster Theil"
Flensburg und Leipzig in Kortens Buchhandlung, 1781 , S. 261-263
7.2 J. S. Ersch und J. S. Gruber
Auch in der Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste von J. S. Ersch und J. S. Gruber finden wir in dem sehr ausführlichem Abschnitt über Dithmarschen ebenfalls eine, im 19. Jahrhundert sehr populäre, Erläuterung von den heidnischen Stätten Dithmarschens. Neben der Beschreibung des Wodansberges auch hier, wie bei Adrian Bolten, wird die Windberger Heese behandelt.
„Ein dem Götzen Wodan geweihter Hain soll sich bei Windbergen gefunden haben, und der ziemlich hohe Hügel Wohnschlag (wie es gesprochen wird) oder Wodanslag genannt gewesen sein[34], der noch zur Zeit der Großältern der jetzigen Dithmarsen mit hohem Gehölz umgeben war, während er jetzt mit Ausnahme niedrigen Gestrüppes völlig kahl daliegt[35]. Wodanslag wird erklärt als der Götter Lager oder Zusammenkunft bei Wodan, sowie noch das Wort Lag oder Gelag diesen Gebrauch habe, z.B. in Bur-Lag, Hochzeits-Lag, Doden-Lag[36] etc. und soll nach der Meinung der ältesten (aber in Beziehung auf die Zeit des Heidenthums sehr neuen) Annalisten der Hauptort gewesen sein, wo die sämmtlichen Untergötter bei Wodan, als bei ihrem Haupte zusammengekommen und Befehle und Verbote erhalten hätten. Carstens (Entw. S.37), ein geborener Windberger, bemerkt hierzu, daß man hier Spuren vom ehemaligen Götzendienst antreffe. Bolten (S. 261) nahm nichts Besonderes mehr wahr; doch findet sich auf der Spitze des Berges eine Vertiefung über welcher vormals, wie Hanssen und Wolf (S.150) meinen, der Opferstein gelegen haben mag. Ebenfalls bei Windbergen soll ein dem Gotte Hesus geheiligter Hain gewesen sein, wenigstens heißt das Holz, in welchem er sich befunden haben soll, noch jetzt die Hese oder das Heseholz (Hese ist vermuthlich Umlaut aus Hase, in der Verkleinerung Hasel, und diese Hase (Hasel) hatte ihren Namen von den daselbst wachsenden Haselstauden erhalten). Carstens (S. 90 fg.), welchem man als geborenen Windberger und Augenzeugen den Glauben in dieser Beziehung nicht versagt, sah in diesem Holz eins der allerbesten Alterthümer Dithmarsens, die Hesekammer: das sei der Ort des Heiligthums des Hesus und seines Altars. Der Altar mit dem darunter befindlichen Keller (d.h. wie Adolphi berichtet, eine Höhle, wie sie sich unter den Opfertischen zwischen Schrum und Arnbeck und unter dem des Brutkampfs bei Albersdorf fand) war noch in ziemlich gutem Stand, und aus den gegen Osten hin und wieder zerstreut liegenden großen Steinen ließen sich mehre solche Altäre vermuthen, welches Alles, wie zu vermuthen, mit zum Heiligthume des Hesus gehört habe. Auch war die ihm geheiligte Quelle und der Brunnen noch einiger Maßen zu erkennen. Bolten (S. 268) fand nichts Erhebliches mehr, da die hier befindlichen Denkmäler ungefähr 30 Jahre vor ihm zerstört und die Steine nach Windbergen geführt worden. Aus dem Nichtmehrvorhandensein läßt sich auch in der That nicht gegen den Bericht Carstens' schließen, da selbst die berühmten Opfertische zwischen Schrum und Arkebek, welche Bolten noch sah, im 19. Jahrh. zerstört wurden. Da aber Carstens den Hesealtar nicht näher beschreibt, so bleibt immer zweifelhaft, ob er richtig gesehen.“
– J. S. Ersch und J. S. Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearbeitet und herausgegeben von J. S. Ersch und J. S. Gruber. Mit Kupfern und Charten. Erste Section A-G. J. S. Gruber. Sechundzwanzigster Theil. DIR - Dominium Mundi. Leipzig F.A. Brockhaus. 1835
ebd. S. 170
Seit etwa 150 Jahren weiß man, dass diese Legenden auf die "Dithmarscher Kirchenhistorie" des Wöhrdener Pastors Dietrich Carstens (1695-1760) zurückgehen. Im ausgehenden Mittelalter, aber auch auch noch bis in das 19. Jahrhundert hinein hielt sich die Vorstellung, dass die Großsteingräber heidnische Opferstätten gewesen sein sollen. Nicht nur der Prediger J. A. Bolten hat von den Opferaltären in Dithmarschen berichtet.[37] Doch nicht nur Bolten, sondern auch andere Historiker fanden Gefallen an den Geschichten um das Urgermanentum in Dithmarschen.
Erst Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860), er vollendete die Dithmarscher Neocorus-Chronik, hat Dietrich Carstens als Lügenpastor enttarnt.
8 Verwendete Literatur/ Danksagung
Anmerkung des Erstautors (Bitte nicht entfernen)
Der Urfassung dieses PlusPedia-Artikels liegt das Buch "Geschichte der Gemeinde Windbergen", geschrieben von Sabine Drüke-Carstensen, herausgegeben von der Gemeinde Windbergen, zugrunde. Vor der Ersteinspielung wurde der Text von einem Mitglied des Windberger Gemeinderates gegengelesen. An dieser Stelle: Herzlichen Dank für die Unterstützung.
Als weitere Literatur wurde verwendet:
- Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833
- Ludwig Bechstein: "Deutsches Sagenbuch - Mit sechzehn Holzschnitten nach Zeichnungen von A. Ehrhardt; Leipzig, Verlag von Georg Wigand, 1853"
- Hans Beeck: "Die Chronik von Windbergen, Verlag Heinrich Möller Söhne G.m.b.H., Rendsburg, 1956"
- J. A. Bolten: Predigers zu Wöhrden: "Ditmarsische Geschichte. - Erster Theil" - Flensburg und Leipzig in Kortens Buchhandlung, 1781
- J. S. Ersch und J. S. Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge. Erste Section A-G. J. S. Gruber. Sechundzwanzigster Theil. DIR - Dominium Mundi. Leipzig F.A. Brockhaus. 1835
9 Weblinks
- "Offizielle Webseite der Gemeinde Windbergen"
- "Amt Mitteldithmarschen: Gemeinde Windbergen"
- "Kreisverwaltung Dithmarschen: Windbergen"
- "Kirchengemeinde Windbergen-Gudendorf (Mit fachlicher Beschreibung des "Heiligen Kreuzes"" )
- "Dithmarschen-Wiki: Windbergen"
- "Dithmarschen-Wiki: Das eherne Kreuz zu Windbergen"
- "Freiwillige Feuerwehr Windbergen"
10 Bilder zum Artikel (zusammengefasst)
Die Flagge der Gemeinde Windbergen.
Im weißen oberen Liek ist das blaue Ankerkreuz des Gemeindewappens. Darunter die gesenkte rote Zinnenmauer.Im fliegenden Ende sind vier weiße Streifen. Diese sollen die Zugehörigkeit Windbergens zu Dithmarschen zeigen. Die verwendeten Farben: Weiß (anstelle von Silber), Blau und Rot beziehen sich auf das Bundesland Schleswig-Holstein.
Ortseinfahrt von Windbergen (Kreis Dithmarschen) auf der K22 von Frestedt kommend.
Das Windberger Rolandreiten lockt zu Pfingsten viele Schaulustige an.
Rolandreiten.
Die Anzahl der Umdrehungen ist wichtig für die Wertung beim Windberger Rolandreiten.
Die evangelische Dorfkirche "Zum Heiligen Kreuz zu Windbergen"
Die alte Windberger Windmühle.
Grabstelle von Gustav Frenssen am Wodansberg in Windbergen.
Mit der Auffindung des "Heiligen Kreuzes", 1495, wurde Windbergen über die Grenzen Dithmarschens hinaus bekannt.
In den Jahren 1848-1851 tobte der Erste Schleswigsche Krieg.
Auch Männer aus Dithmarschen nahmen an diesem Krieg teil. Bekannt ist aus Windbergen ein Opfer, dessen Gedenkstein heute, gemeinsam mit den Namen anderen Kriegsopfer der Folgekriege, auf dem Windberger Friedhof steht: Hans Detlef Ehlers. Er ist am 23. April 1848 bei Kämpfen in Schleswig getötet worden.
Nach dem ersten Weltkrieg Zog man Bilanz: 35 Gefallene und Vermisste:
„Johannes Hey, Johann Sievers, Dethlef Rohde, Peter Meier, Johannes Raap, Johannes Martens, Matias Missen, Lorenz Kraft, Hinrich Martens, Hans Voß, Johann Voß, Ferdinand Wachowski, Otto Funk, Richard Horns, Ferdinand Horns, Markus Breihold, Wilhelm Thedens, Fritz Wethje, Robert Johannsen, Johannes Johannsen, Friedrich von Levern, Claus Wrig, Gustav Harbeck, Hermann Ruge, Johannes Boe, Hugo Strufe, Max Strufe, Fritz Schipper, Hinrich Diekmann, Heinrich Asmus, Hinrich Heuck, Hermann Bornhold, Hans Claußen, Otto Voigt und Claus Martens.“
–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 48 f.
Wie bei ihrer Schilderung über die Zeit des ersten Weltkrieges führt Sabine Drüke-Carstensen die Namen der Gefallenen und Vermissten Windberger auf:
„Die Gefallenen:[38]
Fritz Kruse, Otto Erich Schmidtke, Hermann Paulsen, Hans Heinrich Hinrichs, Friedrich Scheel, Willy Martens, Günter Siegfried Döring, Walter Horns, Willy Bressau, Franz Kröger, Otto Petersen, Otto Peters, Emma Peters, Walter Heuck, Hermann Heuck, Wilhelm Schipper, Karl-Heinz Schipper, Claus Wittmaack, Johannes Hansen, Anna Claußen geb. Timm, Willy Friedrich Oeverdieck, Gustav Neumann, Hans Glindemann, Bernhard Depka, Rudolf Wrigge, Hans Peters, Hinrich Erling, Richard Martens, Otto Heinrich Funk, Willi Heitmann, Wilhelm Naujock, Willi Ruge, Willy Voß, Heinrich Beckmann, Hans Boe, Claus Sachau, Walter Schroeder, Hubert Dassau, Hermann Johannsen, Hans Brandt, Hans Oehlers, Otto Lenz.
Die Vermissten:
Hinrich Hahn, Johannes Töns, Willi Hahn, Walter Busch, Willi Lahrsen, Walter Hargens, Hans Rudi Claußen,, Hans Meyer, hans Behrens, Willi Offt, Willi Johannsen, Otto Lück, Hans Wiese, Franz Laschewski, Hans Reichard, Karl Manns, Otto Bressau, Gerhard Wölk, Franz Pokern, Ludwig Schlapow, Paul Otto, Karl Wermke, Fritz Haak.“–
Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 67
Blick von Windbergen in Richtung Elpersbüttlerdonn.
Auch die Windberger feiern Karneval:
Der Sonntag vor dem Rosenmontag ist für die Windberger im Kreis Dithmarschen die "Generalprobe" für den Rosenmontagsumzug in Marne.
Das Motto des Wagens des Jahres 2013 lautet:
"Schlagerparty - Heino is watching you".
Eine Anspielung auf das neue Album des Volks- und Schlagersängers Heino.
Der Marner Karneval gilt als eine der "Hochburgen" des schleswig-holsteinischen Karnevals.
Die Reit & Fahrsparte Windbergen veranstaltete im August 2013 ein "Jedermann-Ringreiten"
11 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 "Amt Mitteldithmarschen: Gemeinde Windbergen"
- ↑ Offizielle Webseite der Gemeinde Windbergen
- ↑ (1 Hektar = 10.000 m² = 100 x 100 Meter)
- ↑ "Webangebot des Dithmarscher Luftsportverein"
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 260 ff.
- ↑ Windberger Blätter - Dörpsleben; Ausgabe Nr. 66; Weihnachten 2010; HG: Ev.-luth. Kirchengemeinde Windbergen-Gudendorf
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 13 ff.
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 19 ff.; ebd. Fußnote 1: Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig Holstein. Neumünster 1992, S. 700
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 19 ff.
- ↑ "SAGEN.at - Sagen und Datenbanken zur Europäischen Ethnologie / Volkskunde: RÖWERLÖWE"
- ↑ "www.geschichte-polle.de - Auszug aus:"Die Rittergüter Polle I und II""
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 21 f. bzw. L. Graf Reventlow: "Das Geschlecht der Reventlow"; Zeitschr. der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinischen Geschichte, Bnd. 22; Kiel 1892 S. 5 ff.
- ↑
„Windbergen, Vogedigmanne, Vodiemanne, Voigdimann, eine alte dithmarsen'sche sehr bedeutende Familie, aus welcher die v. Reventlau und Walstorper ihren Ursprung erhalt haben. (Viethen's Beschreib. des Landes Dithmars 23. 67. - Zedler LVII. 656 -58 - v.H.)“
– "Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, herausgegeben von einigen deutschen Edelleuten; Vierter Band; Spaur - Z; enthaltend zuverlässige und urkundliche Nachrichten über 6530 Adels-Geschlechter; Verlag von Georg Joseph Manz; Regensburg, 1866; ebd. S. 205"
- ↑ Andreas Ludwig Jacob Michelsen, Doctor der Rechte und Philosophie, Professor der Geschichte in Kiel, Mitglied der kön. norw. Gesellschaft der Wissenschaften zu Derontheim, der kön. dän. für vaterländische Geschichte und Sprache, der isländischen literären, der kön. Gesellschaft für nordische Alterthumskunde zu Kopenhagen, correspond. Mitgl. der pommerschen und d. z. Secretair der schleswig-holstein-lauenburgischen historischen Gesellschaft: "Urkundenbuch zur Geschichte des Landes Dithmarschen.", Altona bei Johann Friedrich Hammerich, 1834; ebd. auf Seite 13
- ↑ Über Hans Beeck wird in diesem Artikel an späterer Stelle noch eingegangen.
- ↑ s.a.: "Dithmarschen-Wiki: Neocorus" bzw. "Universitäts-Bibliothek Kiel: Joh. Neocori: Dithmarische Geschichte" (Online-Ausgabe der Original-Handschrift Neocorus')
- ↑ Graf Ludwig zu Reventlow: "Das Geschlecht der Reventlow", S. 5ff: zitiert in:"Hans Beeck, Bauer, Spersdick: Die Chronik von Windbergen, Verlag Heinrich Möller Söhne G.m.b.H., Rendsburg, 1956; ebd. S. 39f.
- ↑ "Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - Geschichte zum Anschauen in Schleswig-Holstein:Spuren bäuerlichen Selbstbewusstseins in Dithmarschen: Themen/ Dithmarschen als Bauernrepublik, ebd.: "Die Republik Dithmarschen"
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 30
- ↑ ""Museumsinsel Lüttenheid" (auf www.museum-albersdorf.de): Fürstenherrschaft über selbstverwaltete Bauern"
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 31
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 35 f.
- ↑ "Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte - Schleswig-Holstein von A bis Z: Schleswigsche Kriege"
- ↑ "deutsche-schutzgebiete.de: Deutsch-Französischer Krieg"
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 41 f.
- ↑ Fußnote in dem Zitat:Die Aufzählung beinhaltet auch Gefallene und Vermisste, deren Angehörige als Heimatvertriebene nach Windbergen gekommen sind.
- ↑ Fußnote in dem Zitat:Holger Piening, Westküste 1945, S. 102
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 69
- ↑ Sabine Drüke-Carstensen: "Geschichte der Gemeinde Windbergen"; Hg: Gemeinde Windbergen; ebd.: S. 71 f.
- ↑ s.a.: "PlusPedia: Hügelgrab
- ↑ Fußnote auf S. 261f; aus: J. A. Bolten - Predigers zu Wöhrden - "Ditmarsische Geschichte. - Erster Theil" - Flensburg und Leipzig in Kortens Buchhandlung, 1781: Nach Westphalens Meynung praef. ad T. IV.p.211. hätte man den Othin auch Hesus genannt. In Ditmarsen aber scheinen Othin oder Wodan und Hesus verschiedene Götter gewesen zu seyn; und die alten Annalen sagen, daß Aes, Hese oder Hesus mit Tuisco einerley gewesen, und daß - weil Hesus in seinem Leben ein weißes Pferd geritten hätte - ihm diesem seinem Haine beständig zwey weiße Pferde, ein junges und ein altes, gefuttert worden, welche niemand zu besteigen sich unterstehen dörfen, sondern von jedermann mit größter Ehrerbietung angesehen werden müssen, und die von den Leuten für Orakel gehalten worden, da man aus ihrem Geschreye, Laufen und Springen gute und böse Zeichen genommen. Es reden auch die alten dirmarsischen Schriftsteller von einem großen weißen Pferde, so man des Hesi Leibroß genannt hätte; ja einige vergrößern die Zahl der ihm unhrhaltenen Pferde sehr. Sömmige - so heißt es bey ihnen nach Carstens a. a. O. 91. S. - schriefen van en Half-Stieg, sömmige van en gans Stieg, d.i. einige schreiben von zehn andere von zwanzig. Nach eben diesem Verfasser hat sich Johann Adolphi von dem mit einem solchen Pferde getriebenen Wahrsagen also ausgedrückt: De Gades Knecht steck' de Stocken inner Ler, un let hem daraver rieden. Es soll nämlich des Hesus oberster Priester, wenn man wichtige Dinge erforschen wollen, ein solches Pferd, worauf man sich eingebildet, baß Hefus selbst säße, wohlaufgezäumt hervorgeführt, und dasselbe durch gewisse Gänge über eingesteckte Stöcke ganz langsam springen oder gehen, und von selbsten wiederkommen lassen haben.
- ↑ Fußnote auf S. 263; aus: J. A. Bolten - Predigers zu Wöhrden - "Ditmarsische Geschichte. - Erster Theil" - Flensburg und Leipzig in Kortens Buchhandlung, 1781: a. a. O. 90. u. folg. S. - Es pflegten die Heyden bey ihren Götzendiensten sich mit dem dazu bestimmten Wasser aus gewissen steinernen Gefässen zu waschen, und sowohl die Opfer als sich selbsten zu reinigen. Dergleichen Stein - sagt unser Carstens 92. S. - war in vorigen Jahren noch bey der Hese-Kammer vorhanden.
- ↑ Ein Ortskundiger erzählte mir im Mai 2011, dass die Steine dieses bronzezeitlichen Grabmals für den Bau der ersten "Kirche Zum Heiligen Kreuz" bzw. für die Umfassungsmauer verwendet worden sein könnten. (Der Erstautor dieses Artikels.)
- ↑ Fußnote auf S. 170; aus: J. S. Ersch und J. S. Gruber - Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste: Bolten I. S.242, 255
- ↑ Fußnote auf S. 170; aus: J. S. Ersch und J. S. Gruber - Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste: Matum Ranzovianum und Vogdimannschronik nach Carstens, Entw. S. 89
- ↑ Fußnote auf S. 170; aus: J. S. Ersch und J. S. Gruber - Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste: Hanssen und Wolf, Chronik des Landes Dithmarschen (Heide 1833). S. 150.
- ↑ s. dazu auch den Abschnitt "Antiquarisches Wissen - J. A. Bolten" im PlusPedia-Artikel Hügelgrab.
- ↑ Fußnote in dem Zitat:Die Aufzählung beinhaltet auch Gefallene und Vermisste, deren Angehörige als Heimatvertriebene nach Windbergen gekommen sind.
12 Siehe auch
13 Andere Lexika
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