Heide (Holstein)

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Der Ort Heide in Holstein, heute Kreisstadt und größte Stadt Dithmarschens, wurde im Jahre 1434 gegründet. Zunächst war es nur eine lose Ansiedlung von Häusern rund um den Versammlungsplatz "uppe de Heide", dem heutigen 4,7 Hektar großen Marktplatz.

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1 Verkehr

  • Bundesautobahn A 23 (Heide - Hamburg)
  • Bundesstraßen:
    • B 5 (Brunsbüttel - Husum - Tondern)
    • B 203/A 210 (Heide - Rendsburg - Kiel)
    • B 203/A 7 (Heide - Rendsburg Flensburg/Hamburg)
    • B 203 (Heide - Büsum)
  • Eisenbahnverbindungen:
    • Heide - Hamburg
    • Heide - Husum - Westerland
    • Heide - Büsum
    • Heide - Neumünster
  • Flugplätze
  • Regionalflugplatz Heide - Büsum
  • Regionalflugplatz St. Michaelisdonn - Hoopen

2 Städtepartnerschaften

  • Nowogard (Polen)
  • Anklam (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Freudenstadt (Schwarzwald)

3 Politik

Die Bürgermeisterwahl am 20. Juli 2010 brachte folgendes Ergebnis:[1]

Wahlbeteiligung: 27,0%

Kandidaten Ergebn. in %
Axel Sieck 11,9 %
Ulf Stecher 88,1 %

Gewählter Bürgermeister war Dipl. jur. Ulf Stecher.

Die vorhergehende Gemeindewahl fand am 25. Mai 2008 statt:[2]

Partei Stimmen in % Sitze
CDU 2.968 43,3 14
SPD 1.727 25,2 8
FDP 911 13,3 4
Die Linke 699 10,2 3
UWH 544 7,9 2

4 Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Jürgen am Marktplatz in Heide/ Schleswig-Holstein (Kreis Dithmarschen).
Während des Nordischen Krieges starb in Heide der russische Marschall Patrekieff. Zar Peter der Große stiftete ihm den Grabstein, der nun neben St. Jürgen steht.[3]
"Museumsinsel" Lüttenheid in Heide/ Dithmarschen
Auf der "Museumsinsel" Lüttenheid in Heide/ Dithmarschen befindet sich (von rechts nach links):

- Das Stammhaus der Familie des Komponisten Johannes Brahms. Es beherbergt eine Dauerausstellung mit dem Titel "Johannes Brahms, Norddeutsche Wurzeln und Bindungen". Das Haus befindet sich im Eigentum der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. . (Anschrift: 25746 Heide, Lüttenheid 34).
- Die "Naugarder Heimatstube" und die "Pommernstube" finden sich neben dem Brahmshaus. ((Anschrift: 25746 Heide, Lüttenheid 44)
- Das Heider "Heimatmuseum" und das "Klaus Groth-Museum". (Vier Häuser weiter, am linken Bildrand, durch Bäume verdeckt). (Anschrift: 25746 Heide, Lüttenheid 48)
St. Georg-Brunnen in Heide/ Holstein im Kreis Dithmarschen:
Darstellung der Folterung des Reformators Heinrich von Zütphen
Auch manche Kuriosität findet man in Heide: Son sind es nur wenige Schritte vom "Himmelreich" in die Einbahnstrasse "Hölle".

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Heide gehört natürlich auch die St.-Jürgen-Kirche, am Marktplatz gelegen, deren älteste Spuren bis in die Zeit der Stadtgründung zurückgehen. (Mit dem Rollstuhl gut zu befahren, Behindertenparkplatz befindet sich auf dem Marktplatz direkt neben der Kirche.) Vielleicht finden Sie in der Grünanlage der Kirche einen alten Grabstein mit kyrillischen Schriftzeichen: Im Jahre 1713 kam ein russisches Heer nach Heide. Eine der Offiziere, ein Fürst, verstarb hier. Zu seiner Beerdigung reiste Zar Peter der Große an, er hatte den Gedenkstein in Auftrag gegeben und bezahlt.

Vor der Kirche, an der Südwestecke des Marktplatzes, steht der St.-Georg-Brunnen, von dem Bildhauer Siegfried Assmann gestaltet. Auf bronzenen Relieftafeln sind Stationen der Geschichte Dithmarschens dort illustriert: Das Hamburger und Heider Stadtwappen gemeinsam auf einer Tafel weisen auf die Stadtgründung hin. Dann die Versammlungsrunde der 48 Regenten (Geschlechterführer), die Gliederung der "Republica Dithmarsia", die Schlacht bei Hemmingstedt, die Hinrichtung des Reformators Heinrich von Zütphen im Jahre 1524, der Verlust der Bauernrepublik im Jahre 1559, der Brauch des Hahnebierfestes der drei Heider Eggen und der plattdeutsche Lyriker Klaus Groth sind ebenfalls dort verewigt.

Seit September 2013 gehört "St. Jürgen" als Pilgerstation zum Dithmarscher Jakobsweg.

In Heide-Lüttenheid stehen neben dem Stammhaus des Komponisten Johannes Brahms das Klaus-Groth-Museum sowie das Stadtmuseum.

5 Geschichte

In der "Chronik des Landes Dithmarschen" heißt es:

Der alte Wasserturm in Heide dient nun als Trauzimmer für das Standesamt.
St. Georg-Brunnen in Heide/ Holstein im Kreis Dithmarschen:
Darstellung der 48er-Regenten des Bauernstaates Dithmarschen

„Erst vierhundert Jahre sind verflossen, seit dort nur ein Häuschen auf der Heide stand, wo jetzt der schönste und volkreichste Ort Dithm. sich befindet. Wenn Meldorf ohne Zweifel der älteste Flecken des Landes ist und höher hinaufreicht, als alle Geschichte, so ist Heide dagegen der jüngste, und reicht kaum ein Jahrh. über die Reformation hinauf. Kein Heide kommt noch vor in den Kirchspielsverträgen mit der Dänischen Königinn Margaretha 1409, und mir den hamburgern 1416, und wenn auch in Folge der Ralves Carstenschen Unruhen acht nördliche Kirchspiele 1434 einen Vertrag uppe der Heide abschlossen, ao ist doch das Fehlen des namens heide in der Unterschrift ein sprechender Beweis, daß es damals noch kein Kirchspiel war, vielleicht nicht einmal eine Bauernschaft. Daher dürfen wir die Entstehung dieses Ortes auch nicht früher als in dem zweiten Viertel des 15ten Jahrhunderts annehmen. Bestimmt wird 1442 ein Otten uppe der Heide wohnend angeführt, und hiermit stimmt vortrefflich, was Pastor Schneck, Zeitgenosse der Reformation erzählt: "sein Vater habe einen mann gekannt, der den Anfang von Heide gesehen, nämlich eine Schenke, die ein Weib für die zum Weslinger Wochenmarkte Reisenden sich erbaute; alsbald aber sey Heide ein großes Dorf geworden, und die Rüsdorfer namentlich hätten hier sich angesiedelt." Schnell, ja unbegreiflich schnell gewann der Ort Ausdehnung und Bedeutung, und gleich als hätten die ersten Ansiedler dessen künftige Bedeutsamkeit geahnet, und vorrausgesehen, daß von hier alles leben und aller Verkehr über die Republik ausgehen müsse, umbaueten sie einen großen viereckigen Platz, der nunmehr zum Stapelplatz aller hiesigen Handelsartikel an jedem Sonnabend geworden ist. Ohne diesen 1269 Ruthen großen, seit einigen Jahren mit einer Lindenallee umpflanzten Markt wäre Heide auch nie zu der Höhe gelangt, die es jetzt erreicht hat.

Vielleicht war sogar der Markt die Hauptveranlassung daß mit Entstehung der 48ger 1447 das Landesobergericht von Meldorf nach Heide verlegt wurde. Denn wo sonst konnte wöchentlich dies Gericht unter freiem Himmel besser gehalten werden, als hier wo vielleicht damals schon hunderte von Menschen des Handels und Verkehrs wegen jeden Sonnabend zusammen kamen? Seiner Größe ungeachtet ist er doch in den Marktstunden vorzüglich im Herbste, mit Menschen und Vieh, Buden und Wagen wie übersäet Die ganze Norderlandschaft und die angränzenden Kirchspiele aus Süderdithm., Holstein und Stapelholm drängen sich zum Kauf und Verkauf dann hier zusammen. Freilich schien im letzten Kampfe, mit der Freiheit auch der Glücksstern dieses Ortes für immer untergehen zn wollen. Der größte Theil des Fleckens wurde an dem Unglückstage ein Naub der Flammen, und Heide hörte auf Sitz der Regierung zu seyn. Doch wenn auch dieses Mißgeschick vielleicht die Ursache war, daß Lunden sich auf eine Zeitlang und Meldorf bis jetzt in ihrem Ansehn zum Theil neben Heide gehalten haben, so konnte es dennoch den jungen Flecken nicht für immer vernichten. Gleich als ob seine Lage ihn zum Hauptorte Dithmarschens bestimmt habe, erstand er schnell aus der Asche wieder, und viele und große Brandschäden gaben ihm im Verlauft der Zeit ein sehr gefälliges Aeußere. So brannten 1648 am Pfingstabend binnen einigen Stunden gegen 40 Häuser in der Westerstraße nieder; eben so wurden hundert Jahre später 1746 über 40 Gebäude auf beiden Seiten des Landweges eingeäschert; 1769 ging in der Nacht auf den 26 April sogar der vierte Theil des Ortes, nämlich 120 Gebäude aufm Schumacherort und in der Norderstraße in Feuer auf; und am Ende des vorigen Jahrh. legte eine Feuersbrunst, die letzte von der Bedeutung, die Oesterstraße in Asche. Unter den vielen schönen Häusern, besonders am Markte, verdient das des Advocaten Wohlt vorzüglich einer Erwähnung, weil in der Großfürstlichen Zeit in demselben der Sitz der Regierung war. Neun Windmühlen, unter denen 2 von M. R. Nissen gebauete Oelmühlen, geben Heide zugleich ein recht großartiges Ansehn. Außer dem schon genannten Wochenmarkte werden jährlich zwei nicht unbedeutende Pferdemärkte gehalten, am Mittewochen vor Fastnacht und am MitteWochen vor St. Margaretha. Heide ist der einzige Ort in Dithm. wo 2 Apotheten sind.

"Heide, hedde se Water unde Weide,
Se were beter alß Lunden nnnd Meldorp allebeide,"

sagt Neoc. Aber auch ohne einen Hafen nnd solche Gemeinweiden zu haben, wie Meldorf, und ohne einem bedeutenden Flusse nahe zu liegen, wie Lunden, war Heide schon damals und ist noch jetzt die Krone des Landes, und besser als alle beide. Freilich mogte Heides Landbesitz zu Neo. Zeiten noch unbedeutend seyn, aber mit dem Wohlstande und der Zunahme der Volksmenge erweiterten sich auch durch Ankauf nach und naeh Heides Gränzen, so daß jetzt ein großer Theil der umliegenden Kirchspiele, besonders Hemmingstedt und Weddingstedt, das Eigenthum der Bewohner dieses Fleckens geworden ist. Ackerbau und Viehzucht. die damit in Verbindung stehenden Brannteweinbrennereien und der Fetthandel machen daher einen bedeutenden Erwerbzweig des volkreichen Fleckens aus. Nach der im Juni 1832 angestellten Zählung waren hier 5051 Seelen, worunter 2152 Kinder, 346 Dienstboten und 283 Gesellen und Lehrburschen. Unter den Aemtern ist das Schusteramt das bedeutendste; es zählt 159 Meister.

Die Entfernung von ihren Pfarrkirchen und der wöchentliche Verkehr mit dem neu eutstandenen Heide ließ die Weddingstedter Dörfer Rüstorf und Wesseln bald den Vorsatz ausführen, in Verbindung mit Lohe und Rickelshof an der Gränze ihrer vier Feldmarken eine Kirche zu bauen. Daher haben diese vier Dorfschaften auch jetzt noch ein Anrecht an diese Kirche, die zuerst Filial von Weddingstedt und Hemmingstedt war. Zum Schutzpatron wählte man den Ritter St. Georg, der im Kampfe mit dem Lindwurm das Wappen dieser Kirche bildet. Mit dem Flecken ging auch die Kirche 1559 in Feuer auf. Doch schnell erbaute man eine neue, die jetzige, Kirche und erweiterte sie 1691. Der 1611 gebaute herrliche Thurm bekam bald eine Gefahr drohende Richtung nach Westen, worauf der geschickte Baumeister Schott ihm 1724 wieder seine gerade Richtung gab. Seit der Reformation waren hier immer zwei Prediger. Von den Hauptpredigern sind 11 hier gestorben und 4 weggegangen, Willemann 1558 als Pastor nach Büsum, die Pröbste Staphorst und Schulze 1567 und 1683 beide als Hauptprediger an die Petrikirche in Hamburg, und Gölke 1789 als Pastor nach Schönwalde. Im Jahre 1825 wurde der Gottesacker nördlich neben Heide eingeweiht. Er ist 13/4 Morgen groß, und wurde halb, zum Belause von 900M., vom Landesvollmacht Fr. W. Peters in Heide und dessen Ehefrau Anna Friederike, geb. Reimers geschenkt. Nach der Sage ist Heinrich von Zütphen 1524 an dieser Stelle verbrannt, und so wurde sehr passend seinem Andenken ein Monument hier errichtet, das 1830 am Jubelfeste der Uebergabe der Augsburgischen Confession eingeweiht ist und 821M. 11Pf. gekostet hat, die durch freiwillige Gaben in Heide gesammelt worden.

Ueber das Schulwesen bemerken wir noch Folgendes: Jn älterer Zeit waren unter ben Lehrern zwei studirte, ein Reetor und ein Conrector. Doch das Conrectorat war schon früher eingegangen, und mit dem Tode des vor einigen Jahren gestorbenen Rector Krull hatte es das Ansehn, als wenn auch dieses Amt nie wieder würde besetzt werden. Jndeß vergingen nur wenige Jahre, als schon 1828 bei Gelegenheit der Umgestaltung des hiesigen Schulwesens neben der Bürgerschule eine eigene Rectorclasse entstand, zu deren Gründung und Erhaltung der Landesvollmacht J. Fr. Elvers und dessen Ehefrau Catharina Elisabeth, geb. Jacobson in Heide, außer einem Hause 30000M. schenkten.

Zur Kirchspielvogtei, die 487 Morgen Geestland enthält und zur Landsteuer mit 2708 Tonnen 143R. angesetzt ist, gehören noch die in Nordhastedt eingepfarrten Dörfer Süderholm und Bennewohld, zur Gemeine aber, außer den schon genannten 4 Dörfern, Wesseln, Rüstorf, Lohe und Rickelshof: ein Haus auf Hohenheide, das Wohnhaus neben der Schanze, deren Rudera östlich eine halbe Stunde von Heide noch sichtbar sind, ein Haus am Delwege, Hochfeldt und der Ziegelhof, über den die Chronisten Folgendes beibringen: Ein Geistlicher, Martin Scherer, der 1496 nach dem heiligen Grabe gewesen war, und 1515 zu Heide gestorben ist, maß von der mittelsten Thür der Heider Kirche bis zu dem jetzigen Ziegelhofe die Entfernung des Berges Golgatha vom heil. Grabe ab und setzte ein Kreuz hieher, bei welchem darauf ein Capelle aufgerichtet wurde. Jm Kirchspiel sind 2 Steinbackereien.“

J. Hanssen/ H. Wolf aus:
: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 69-72

6 Einzelnachweise

  1. "Stadtverwaltung Heide/ Holstein: Ergebnis Bürgermeisterwahl Heide 2010"
  2. "Stadtverwaltung Heide/ Holstein: Gemeindewahl Gesamtergebnis Stadt Heide"
  3. "Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche: St. Jürgen Heide"

7 Literatur

8 Weblinks

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