Volkmar Weiss

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Volkmar Weiss (* 23. Mai 1944 in Zwickau) ist ein deutscher Sozialhistoriker, Humangenetiker und Genealoge. Weiss vertritt die Theorie, dass menschliche Intelligenzunterschiede wesentlich durch die Variation eines Gens und die mendelschen Vererbungsregeln zu erklären seien. Die deutschsprachige Wikipedia stützt ihre Darstellung der Person Volkmar Weiss im Wesentlichen auf einschlägige Artikel der taz.[1] Zeitweise war er Interviewpartner und Gastautor der Jungen Freiheit und der Deutschen Stimme.[1][2]

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1 Werdegang

Nach dem Abitur 1962 in Annaberg-Buchholz studierte Weiss ab 1963 Germanistik, Geographie und Biologie in Leipzig. Ab 1968 erhielt er eine Spezialausbildung in Anthropologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1969 begann er mit der Erforschung des sozialen Hintergrunds der Hochbegabten der DDR in Bezug auf die Mathematik, und er wurde in der Abteilung Soziologie der Akademie der Wissenschaften der DDR eingestellt. 1970 erhielt er von der Humboldt-Universität das Diplom für Biologie, 1972 wurde er zum Dr. rer. nat. promoviert. 1974 wechselte er nach Leipzig an die Deutsche Hochschule für Körperkultur. Ab 1977 war er in der Abteilung Bildungssoziologie des Zentralinstituts für Jugendforschung tätig. 1984 wurde er Mitarbeiter der Forschungsstelle für Regionalgeschichte des Zentralinstituts für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin. Hier verfasste er eine Habilitationsschrift zur Sozialgeschichte Sachsens, die er 1993 verteidigte. 1990 wurde er Leiter der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig, die 1995 dem Sächsischen Staatsarchiv Leipzig als Abteilung unterstellt wurde.[3] Seit 2008 ist Weiss im Ruhestand.

2 Hypothesen zur Intelligenz

Weiss geht von unterschiedlichen, vererbten Graden der Intelligenz aus. Demnach gebe es kollektiv unterschiedlich fixierte Grade der Intelligenz innerhalb ethnischer und sozialer Gruppen. Eine so verteilte Intelligenz bleibe nicht ohne gravierende soziale und wirtschaftliche Folgewirkungen für Staat und Gesellschaft, weshalb Weiss konkrete Forderungen für die bevölkerungs-, migrations- und bildungspolitische Praxis stellt. In seiner Schrift Die IQ-Falle zeigt Weiss die Auswirkungen des im Durchschnitt geringen Intelligenzniveaus der Sinti und Roma am für ihn exemplarischen Fallbeispiel der Roma in einem Ort in Rumänien. In diesem Zusammenhang wird ihm Antiziganismus vorgeworfen. Er schreibt: „Die Zigeuner stellen also auch heute noch das entspannte Leben vor den wirtschaftlichen und sonstigen Erfolg. Noch immer ähneln sie Mitgliedern von Urgesellschaften, die, ohne auf Mehrwert zu schielen, gerade soviel arbeiten, daß es zum Leben reicht“.[4]

3 Aussagen zur Bildungspolitik

Weiss bedauert mit dem Hinweis auf die Grenzen von „Bildungsfähigkeit“ die größere Durchlässigkeit des westdeutschen Schulsystems seit den 1970er Jahren. Das Sinken der „Bevölkerungsqualität“, „die Unterzahl der deutschen Elite“, könne nicht „mit mehr Schulstunden für die breite Mitte“ ausgeglichen werden. Im Rahmen einer deutschen Bevölkerungspolitik solle Bildungspolitik finanziert werden, „aber für deutsche Kinder – nicht für Sprachkurse und Ganztagsschulen“.[5]

Weiss’ Modell und Theorie steht im Zusammenhang mit dem in Deutschland traditionellen dreigliedrigen Schulsystem. Er folgt dabei älteren Theorien, die dieses System begründeten und teilweise bis heute rechtfertigen. Es entspreche der „natürlichen“ Verteilung der Begabungen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes am besten. Weiss bezieht sich ausdrücklich auf diese Vorstellungen, wenn er zum Beispiel Heinrich Weinstock zitiert: „Dreierlei Menschen braucht die Maschine, den, der sie bedient und im Gang hält; den, der sie repariert und verbessert; schließlich den, der sie erfindet und konstruiert.“[6]

4 Politische Aktivitäten

Weiss gehörte im Januar 1990 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Sozialen Union (DSU) und zu den Autoren des Parteiprogramms. Er war Vorsitzender der DSU Leipzig und hielt auf der Montagsdemonstration am 19. Februar 1990 in Leipzig eine Ansprache. Seine Forderung: „Die Deutsche Einheit – sofort“ wurde noch am selben Abend von ZDF und BBC übertragen.[7] Bereits im Juni 1990 trat er in die CDU über, aus der er jedoch 1993 wieder austrat.

5 Weblinks

6 Vergleich zu Wikipedia



7 Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Sarah Mersch: Leipziger Vererbungslehre in NS-Tradition. In: taz vom 8. August 2005, S. 7.
  2. Sven Baier, „Intelligenz ist kein Zufall“. Der Humangenetiker Volkmar Weiss über angeborene Intelligenz, Günther Jauch und Einwanderung, in: Junge Freiheit, 11. Mai 2001.
  3. Tabellarischer Lebenslauf, S. 6–8, in: Volkmar Weiss: Der erweiterte SächsArchReport. Eine Dokumentation des Leiters der Deutschen Zentralstelle für Genealogie 1990 - 2007. Neustadt an der Orla: Arnshaugk 2019.
  4. Volkmar Weiss: Die IQ-Falle: Intelligenz, Sozialstruktur und Politik. Leopold Stocker Verlag, Graz 2000, ISBN 3-7020-0882-9, Abschnitte „Die Zigeuner – eine neue erbliche Unterschicht?“, S. 195–202 sowie „Die Anhäufung von sozialem Zündstoff“, S. 202–207.
  5. Volkmar Weiss, Bevölkerungspolitik als Grundlage von Staat und Volk Erschienen in: Die neue Achse. Veröffentlichungen der Gesellschaft für freie Publizistik 20, 2004, S. 11–29.
  6. Heinrich Weinstock: Realer Humanismus. Eine Ausschau nach Möglichkeiten seiner Verwirklichung, Heidelberg 1955, S. 121, zit. nach: Volkmar Weiss: Leistungsstufen der Begabung und dreigliedriges Schulsystem, in: Zeitschrift für Pädagogische Psychologie 7 (1993), H. 4, S. 179.
  7. Achim Beier und Uwe Schwabe (Hrsg.): „Wir haben nur die Strasse.“ Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90. Eine Dokumentation. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2016, S. 200–201, Rede von Volkmar Weiss; S. 234–237.

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