Mordechai Zeira

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😃 Profil: Zeira, Mordechai
Namen Grebenin, Dimitry Mordekhai
Persönliche Daten
7. Juni 1906
Kiew
1. August 1968
Tel Aviv


Mordechai Zeira (* 7. Juni 1906 in Kiew; gest. 1. August 1968 in Tel Aviv) war ein jüdischer Komponist. Er galt als einer der bedeutendster Autoren leichter Lieder (zemer ivri bzw. Shirei Eretz Yisrael) seiner Zeit im Mandatsgebiet Palästina und dem daraus hervorgegangenen Israel. [1]
Der Komponist Mordechai Zeira und seine Frau Sara am Klavier
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1 Vita

  • Mordechai Zeira wurde als Dimitry Mordekhai Grebenin in eine in Kiew lebende arme jüdische Familie geboren. In seinem Elternhaus - sein Vater war ein Liebhaber jüdischer Volksmusik sowie liturgischer Musik konnte Mordechai Zeira zahlreiche Aufnahmen berühmter Kantoren hören. Da das Geld für Musikunterricht fehlte, brachte er sich das Klavierspiel selber bei. Er studierte in Kiew zwei Semester Elektrotechnik, brach aber das Studium ab und arbeitete in einer Schuhfabrik.
  • 1924 wurde er wegen seiner Tätigkeit in der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung Ha-schomer ha-zair festgenommen. Glücklicherweise gelang es ihm, eine Ausreisegenehmigung zu erhalten, und er verließ die Sowjetunion Richtung Palästina.
    Das von Mordechai Zeira auf einen Text von Nathan Altermann komponierte Lied Layla, layla. [2]
  • Er zog nach Untergaliläa in eine Gegend auf der später das Kibbuz Afikim entstehen sollte und arbeitete als Schuhmacher, Fischer und in Jabneel und Tel Aviv im Straßenbau. 1927 ging er nach Tel Aviv und schloss sich dort dem Ensemble des Arbeitertheaters Ohel an. [3]
    Das von Mordechai Zeira komponierte Lied Anu Nosim Lapidim. Der Text stammt von Aharon Zeev.
  • Ein Jahr darauf übersiedelte er nach Jerusalem und nahm Musikunterricht bei Solomon Rosowsky. [4] 1928 veröffentlichte er zusammen mit dem Schriftsteller Itzhak Shenhar eine einer Pilgerfahrt nach Jerusalem gewidmete Liedersammlung. Seinen Nachnamen änderte er nun in Zeira.
  • 1933 kehrte Zeira wieder zurück nach Tel Aviv und arbeitete dort als Elektroingenieur im Kraftwerk der Palestine Electric Corporation. Er pflegte Kontakte mit Schriftstellern der damaligen Zeit. So traf er sich im in den 1920er-Jahren eröffneten Cafe Sheleg Ha-levanon in der Allenby Street mit Dichtern wie Nathan Alterman, Emanuel Harusi, Abraham Shlonsky, Lea Goldberg und anderen. [5] 1933 heiratete er Sara Gutman. Das Paar hatte den 1935 geborenen Sohn Yuval Zeira. In seiner Freizeit komponierte er und schuf so im Laufe der Jahre Hunderte von Liedern. 57 davon wurden veröffentlicht. [6]
  • Zeira wurde zu einem bedeutenden Komponisten leichter Lieder des Genre zemer ivri, einer jahrzehntelang in Israel populären Musikrichtung. In seinen Liedern hat er häufig Texte zeitgenössischer israelischer Schriftsteller wie Nathan Alterman, Yaakov Orland, Aharon Ashman oder Alexander Pen verwandt. Dabei mischte er orientalische und europäische Einflüsse, besonders auch aus ihm seit Kindertagen vertrauten russischen und ukrainischen sowie chassidischen Lieder. [7] Bekannte Lieder von ihm sind u.a. Layla Layla, Ma Tovu, Ashrey Haish, Anu Nosim Lapidim, Al Tiram, Adama Adamati, Shnei shoshanim, Ziunionei haderech, Hayu leiloth und Ad Or HaBoker. [8] Zeiras Lieder zeichnen sich nach Einschätzung von Sascha Nemtsov durch "besondere emotionale Intensität aus" und sind "fast immer kleine Poeme, die aus verschiedenen Abschnitten bestehen und durch häufigen Takt- und Stimmungswechsel flexibel dem Textinhalt folgen." [9] Zeira schrieb ebenso wie David Zehavi, Moshe Vilensky oder Naomi Shemer auch etliche Kinderlieder. [10] Daneben griff er in seinen Liedern auch aktuelle nationale Themen auf. Er vertonte u.a. Gedichte über den 1938 im Kampf für Israel gefallenen Alexander Zaïd und war der erste Komponist, der ein Lied über die Ankunft der jemenitischen Juden in Israel schrieb.
  • Während der Zweiten Weltkrieges kämpfte Zeira in der unter britischem Kommando stehenden Jüdischen Brigade Palästinas. Dort organisierte er auch das jüdische Musikensemble Me'eyn Ze, mit dem er die Soldaten an den Kriegsfronten unterhielt.
  • 1952 zeichnete ihn die Stadt Tel Aviv für seine volkstümlichen Lieder mit dem neu geschaffenen Yosef Alkoni Preis aus.
  • Nach einem Herzinfarkt arbeitete er für die Palestine Electric Corporation als Buchhalter. 1966 ging er in Rente. Mordechai Zeira starb 1968 an einem erneuten Herzinfarkt und wurde auf dem Friedhof Kiryat Shaul in Tel Aviv beerdigt.
  • Im Jahr 2006 spielte die israelische Sängerin Keren Hadar eine CD mit Liedern von Mordechai Zeira ein. [11]

2 Literatur

Gedenktafel am Wohnhaus von Mordechai Zeira in Tel Aviv
  • Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2009, Seite 185 und 186

3 Weblinks

4 Audio und Video

5 Andere Wikis

6 Einzelnachweise

  1. Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 59
  2. Anm.: Das Lied wurde u.a. von Arik Einstein, Esther Ofarim, Zehava Ben und Shoshanah Damari gesungen.
  3. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2009, S. 185
  4. Encyclopaedia Judaica, Band XXI (Wel-Zy), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 494
  5. Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 80
  6. Natan Shahar: The Eretz Israeli Song and the Jewish National Fund; in Ezra Mendelsohn: Studies in Contemporary Jewry, Band IX (Modern Jews and Their Musical Agendas), Oxford University Press, 1993, S. 91
  7. Encyclopaedia Judaica, Band XXI (Wel-Zy), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 494
  8. Musica Judaica, Band VI, American Society for Jewish Music, 1983, S. 86 und 87
  9. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden, 2009, S. 186
  10. Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 130
  11. Mordechai Zeira's Songs auf www.keren-hadar.com

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