Syrienkrieg
Der Syrienkrieg begann 2011 als bewaffnete Auseinandersetzung verschiedener Gruppen innerhalb von Syrien und war zunächst ein Bürgerkrieg als Folge von innenpolitischen Auseinandersetzungen. Mit fortschreitender Dauer beteiligten sich zunehmend andere Länder - z.B durch Waffenlieferungen. Der Konflikt bekam Ende 2012 eine weltpolitische Bedeutung, nicht zuletzt auch durch die Großmächte.
Seit dem Beginn der Aufstände im März 2011 gegen die Regierung von Präsident und Diktator Baschar al-Assad wurden bis Dezember 2012 den Berichten zufolge mehr als 42.000 Menschen getötet. Anfang Dezember 2012 entschied Deutschland, zusätzlich 400 Bundeswehrsoldaten in der Türkei nahe der Grenze zu Syrien zu stationieren. Im grenznahen Bereich war es seit Monaten zu Kämpfen zwischen syrischen Regierungstruppen und den Rebellen gekommen.
Im Gebiet um Homs, der drittgrößten Stadt des Landes, wo sich eine Ölraffinierie befindet, soll nach Angaben der Aufständischen bereits Giftgas eingesetzt worden sein.
Im Dezember 2012 kamen bei einem Luftangriff durch die Regierungstruppen auf die Vorstadt von Halfaya im Gouvernement Hama rund 60 Menschen ums Leben. Die Regierung Assads wird bisher noch von Russland unterstützt, während die Aufständischen durch die NATO-Mitgliedstaaten Rückhalt bekamen. Die Rebellen verfügen über Gewehre aus den Waffenbeständen der Bundeswehr. Zwei Flugzeugträger der US-Marine sind aus „strategischen und humanitären Gründen“ in der Region positioniert. Während der Flugzeugträger George H.W.Bush vor der Küste aufkreuzte, wurden US-Amerikaner von ihrer Botschaft in Damaskus zum Verlassen des Landes aufgefordert. Weihnachten 2012 zeichnete sich eine Zuspitzung des Konflikts ab. Einem Bericht der Tageszeitung DIE WELT zufolge setzten sich innerhalb der NATO die USA, Großbritannien und die Türkei für Planungen mit dem Ziel einer militärischen Operation ein.[1] Der Konflikt in Syrien wurde auch vom Papst in Rom im Rahmen seiner Weihnachtsansprache erwähnt. Er forderte die Konfliktparteien im Nahen Osten auf, nach vielen kriegerischen Auseinandersetzungen wieder den Verhandlungsweg zu suchen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Hintergründe
Oft werden die Ereignisse des Arabischen Frühlings in anderen Ländern der Region als Anlass für Demonstrationen in Syrien genannt.
Bei Darstellungen über die Ursachen des Bürgerkrieges in Syrien werden auch religiöse Hintergründe angeführt, da der syrische Präsident Assad der Religionsgemeinschaft der Alawiten, einer schiitischen Gemeinschaft, angehört, während dreiviertel der Bevölkerung sunnitische Muslime sind. Der Vorsitzende der UN-Menschenrechtskommission Paulo Pinheiro erklärte unter anderem: „Kräfte der Regierung greifen sunnitische Zivilisten an. Regierungsfeindliche Gruppen attackieren Alawiten oder andere regierungsfreundliche Minderheiten.“
Nach Meinung von Experten gab es wirtschaftliche Gründe: Der brasilianische Journalist Pepe Escobar sieht Syrien in einer Schlüsselrolle bei der Öl- und Gasversorgung im Dreieck der Kontinente Europa, Asien und Afrika. Der bedeutendste Bodenschatz Syriens ist Erdöl. Daneben spielen in größerem Maße auch Erdgas und Phosphat eine Rolle. Außerdem fördert Syrien wichtige Rohstoffe wie Chrom und Mangan. Nach einem Bericht der Financial Times Deutschland gibt es auch Konflikte innerhalb des Landes um den wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung. So habe Assads Baath-Partei eine sozialistische Planwirtschaft betrieben, die nur kleine und mittlere private Betriebe zugelassen habe. Mehr als die Hälfte der Unternehmen sind in staatlicher Hand.
Nach Ansicht von Daniele Ganser[2] ging es im Syrienkrieg um die Erschließung eines Gasvorkommes im persischen Golf sowie den geopolitischen Konflikt, welche Route dieses Erdgas nach Europa nehmen soll.[3]
2 Verlauf
Als Ausgangspunkt des Bürgerkrieges gilt die Gewaltanwendung gegen friedliche Demonstranten, die gegen die Verhaftung von Kindern in der südsyrischen Stadt Darʿā im März 2011 protestierten. Mehrere Menschen wurden getötet. Bei Protesten in den folgenden drei Tagen kam es zu weiteren Toten, darunter auch einigen Polizisten.[4] Ab April 2011 setzte die Regierung die reguläre Armee gegen die Demonstranten ein. Aus desertierten Armeeangehörigen und Zivilisten organisierte sich ab Juli 2011 die Freie Syrische Armee (FSA), die die Regierungstruppen militärisch unter Druck setzte und aus immer mehr Gebieten vertrieb.[5]
Eine Lageänderung trat im Mai 2013 ein, als Milizen der schiitischen Hisbollah aus dem Libanon die syrische Grenze überquerten und sich mit den Regierungstruppen Assads zusammenschlossen. Mitte bis Ende 2013 kam es auch zu Kämpfen zwischen islamistischen Rebellen und Angehörigen der ethnischen Minderheit der Kurden. Diese verschärften sich mit dem Auftreten des Islamischen Staates (zuvor „ISIS“) Mitte 2014. Daraufhin sah sich die USA und andere westliche Staaten gezwungen, zu intervenieren und die Islamisten aus der Luft zu bekämpfen.[6] 2015 begann Russland in Folge einer Bitte durch die syrische Regierung und aufgrund des "Vertrages über Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen der UdSSR und der Syrischen Arabischen Republik" vom 8. Oktober 1980 (Договор «О дружбе и сотрудничестве между СССР и Сирийской Арабской Республикой») mit Militäreinsätzen und griff neben dem IS auch andere Oppositionsgruppen aus der Luft an.
2019 erklärte das Regime Assad den Krieg für die Regierung als gewonnen. Allerdings verübten die Terror-Organisationen weiterhin terroristische Akte. Durch die Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien war seit 9. Oktober 2019 auch ein anderer Konflikt entstanden. Die türkischen Kräfte beherrschen seither einige Gebiete an der türkischen Grenze.
Im November/Dezember 2024 eroberten vorab islamische Kämpfer binnen nur anderthalb Wochen die meisten syrischen Gebiete einschließlich der Hauptstadt Damaskus. Die syrische Armee hatte nur geringfügigen Widerstand geleistet, worauf Diktator Assad sich mit seiner Familie nach Russland absetzte.
3 Siehe auch
4 Weblinkls
- Rebellen berichten von Massenhinrichtung in Homs, 30.12.2012
- Kampf um Militärstützpunkte - Rebellen erhöhen Druck auf Asad, 25.12.2012
- Papst fordert «Ende des Blutvergiessens» in Syrien 25.12.2012
- Bürgerkrieg in Syrien - Russland warnt Assad vor Chemiewaffen-Einsatz, 24.12.2012
- Es geht mehr denn je um den Glauben, 20.12.2012
- Ein trockener Knall auf der "Allee der Scharfschützen", 19.12.2012
- USA schickt Flugzeugträger vor die syrische Küste, 06.12.2012
- Syriens Pipelineistan-Krieg, 08.08.2012
- Syriens Wirtschaft lässt Assad fallen, 08.06.2012
- Syrien, Zentrum des Gases im Nahost-Krieg, 11.05.2012
4.1 englisch
- Syria activists: Airstrike kills dozens near Hama, 23.12.2012
- Syria crisis: Nato approves Patriots for Turkey, 04.12.2012
- U.S. carrier sent to Syrian coast as tensions flare, 23.11.2012
- U.S. sends aircraft carrier back to Gulf to face Iran, Syria, 23.08.2012
4.2 französisch
5 Einzelnachweise
- ↑ Nato erwägt Militäreinsatz – Deutschland bremst, 26.12.2012
- ↑ https://www.kla.tv/8492
- ↑ Syrien, ein Krieg um Gas und Öl: Infosperber, abgerufen an 26 Mai 2017
- ↑ Gabe Kahn: Syria: Seven Police Killed, Buildings Torched in Protests. israelnationalnews.com vom 21. März 2011, abgerufen am 1. Januar 2014.
- ↑ Joshua Landis: Free Syrian Army Founded by Seven Officers to Fight the Syrian Army. joshualandis.com vom 29. Juli 2011, abgerufen am 22. Januar 2014.
- ↑ USA starten Luftangriffe in Syrien. Deutschlandfunk vom 23. September 2014, abgerufen am 23. September 2014.
6 Vergleich zu Wikipedia
Der Bericht Zuspitzung im Syrienkonflikt bekam am 29.12.2012 bei Wikinews einen Löschantrag, wurde jedoch erst am 10.08.2013 um 19:08 Uhr gelöscht.
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