Intellektueller

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Als Intellektueller wird ein Mensch bezeichnet, der wissenschaftlich, künstlerisch, philosophisch, religiös, literarisch oder journalistisch tätig ist, dort ausgewiesene Kompetenzen erworben hat und in öffentlichen Auseinandersetzungen seine Meinung kundtut. Dabei vertritt er nicht notwendigerweise eine bestimmte politische, ideologische oder weltanschauliche Richtung.[1][2] Der Intellektuelle analysiert, hinterfragt und kritisiert laut Jean-Paul Sartre in öffentlichen Auseinandersetzungen und Diskursen gesellschaftliche Vorgänge, um deren Entwicklung zu beeinflussen. Ein Intellektueller kann über eine höhere Intelligenz, eine höhere Bildung (z.B. durch ein Studium an einer Universität) oder ein größeres Wissen als die durchschnittliche Bevölkerung verfügen; doch sind dies nicht die Voraussetzungen, um als „intellektuell“ bezeichnet zu werden. Manchmal verfügen solche Personen über besondere Fähigkeiten in der Rhetorik. In der Alltagssprache werden auch Akademiker oft als Intellektuelle bezeichnet, sofern sie zu erkennen, dass sie zum Beispiel als Professor tätig sind. Im allgemeinen verrät sich der Intellektuelle oft, aber nicht immer durch die Sprache und den Sprachstil.

Im Nationalsozialismus wurde der Ausdruck als abwertender Kampfbegriff verwendet, um jüdische oder politisch unerwünschte Personen zu diskreditieren und/oder anzuprangern. Die Verehrung von „deutschen Tugenden“ wie Stärke, Kampfesmut, Disziplin und „eisernem Willen“ ging einher mit einer ausgeprägten Anlehnung gegen Intellektuelle, die als „jüdisch“ angesehen wurden.[3] Entsprechend findet er sich auch heute noch in der Form des „Links-Intellektuellen“ in einigen konservativen Kreisen und der Rechten Szene. Ebenso abwertend wurde der Begriff Intelligenzija anfangs auch in der Sowjetunion verwendet. In der Arbeiterbewegung finden sich - trotz dieser Selbstbezeichnung - auch viele Intellektuelle.

Umgekehrt findet sich oft eine kritische Haltung seitens der Intellektuellen gegenüber totalitären Staaten bzw. entsprechen politischen Strömungen. So heißt es über die Volksrepublik China und die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) unter Mao: „Die Intellektuellen erwiesen sich keinesfalls als loyale Parteigänger der KPCh.“[4]

1 Weblinks

2 Vergleich zu Wikipedia



3 Einzelnachweise

  1. Stephan Moebius: Intellektuellensoziologie: Skizze einer Methodologie. In: Sozial.Geschichte Online. H. 2 (2010), S. 37–63, hier S. 42 (PDF; 173 kB).
  2.  Hans Manfred Bock: Der Intellektuelle als Sozialfigur. Neuere vergleichende Forschungen zu ihren Formen, Funktionen und Wandlungen. In: Archiv für Sozialgeschichte 51, 2011. S. 591 ff.
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Propaganda#Volksgemeinschaft_und_Heldentum
  4. Siegfried Klaschka: Die politische Geschichte im 20. Jahrhundert in Fischner/Lackner (Hrsg): Länderbericht China, Bundeszentrale für politische Bildung, 3. Auflage, Bonn 2007, Seite 143

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