Diskreditierung
Als Diskreditierung (lat. dis „entzwei“, credere „vertrauen“) bezeichnet man das gezielte Untergraben des in eine Person oder Sache gesetzten Vertrauens in der Öffentlichkeit. Oftmals wird zum Erreichen der persönlichen Ziele das Mittel der Lüge benutzt. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich die Person selber durch ein gesellschaftlich nicht akzeptiertes Verhalten diskreditiert.
Mittel der Diskreditierung sind Verleumdung, Indiskretionen oder das Verbreiten von Gerüchten.
In der Politik wird das Mittel der Diskreditierung verwendet, um Gegnern zu schaden, indem durch den Vertrauensverlust ihre Überzeugungskraft und (in Demokratien) ihre Aussichten auf Wahlerfolg gemindert oder sie zum Rücktritt gedrängt werden. Die politische Diskreditierung gehört zum Instrumentarium verschiedener Geheimdienste. Sie wurde und wird in autoritär oder diktatorisch regierten Staaten (vgl. die Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes der DDR) ebenso eingesetzt wie in „westlichen“ Ländern; so hat der britische Geheimdienst GCHQ, ein Mitglied der sogenannten Five Eyes, das systematische Diskreditieren von Personen über das Internet trainiert.[1]
In der Wirtschaft wird die Diskreditierung eingesetzt, um Produkte von Konkurrenten beim Kunden in Verruf zu bringen. Beispielsweise kann durch Lancierung von Übernahmegerüchten oder zeitlich geschickt terminierter Produktankündigungen in der Öffentlichkeit der Eindruck erzeugt werden, ein Konkurrenzprodukt wäre ohne Zukunft.
Unter Prominenten und Künstlern kann mit Hilfe der Diskreditierung deren Karriere gezielt beendet oder zumindest erschwert werden. Man spricht metaphorisch auch vom Rufmord.
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Beispiele
Der Vorwurf, die Weltherrschaft anzustreben, war und ist ein verbreitetes Mittel, um eine Gruppe oder ein Denksystem zu diskreditieren. Dies wurde unter anderem unterstellt
- der römisch-katholischen Kirche im Kulturkampf;[2]
- den Juden – mit der bekannten Fälschung eines angeblichen Fahrplans zur Weltherrschaft, den Protokollen der Weisen von Zion.[3] Der Begriff Weltjudentum impliziert diese Unterstellung.
- dem Realsozialismus und der Sowjetunion.[4]
- den USA oder Gruppen, die sie insgeheim kontrollieren würden. Ihnen wird in verschiedenen Verschwörungstheorien unterstellt, eine Neue Weltordnung anzustreben.
2 Weblinks
3 Einzelnachweise
- ↑ Britischer Geheimdienst: GCHQ plant Rufmord im Netz. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (http://www.faz.net/1.2819527).
- ↑ Frank Oliver Sobich, „Schwarze Bestien, rote Gefahr“. Rassismus und Antisozialismus im deutschen Kaiserreich, Campus, Frankfurt a. M./New York 2006, S. 264.
- ↑ Vgl. Nachweise bei Johannes Zischka, Die NS-Rassenideologie. Machttaktisches Instrument oder handlungsbestimmendes Ideal?, Peter Lang, Bern 1986; Jacob Katz, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700–1933, C.H. Beck, München 1990; Norman Cohn, Die Protokolle der Weisen von Zion. Der Mythos der jüdischen Weltverschwörung, Elster, Baden-Baden 1998.
- ↑ So beispielsweise Bolko von Richthofen und Reinhold Robert Oheim, Weltherrschaft. Die Entwicklung Russland zur Großmacht. Ziel und Weg des Sowjetkommunismus, Schütz, 1981.
4 Andere Lexika
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.