Gottfried Wilhelm Leibniz

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Gottfried Wilhelm Leibniz (* 21. Juni jul. / 1. Juli greg. 1646 in Leipzig; † 14. November 1716 in Hannover), war ein deutscher Physiker, Mathematiker und Philosoph. Zusammen mit Daniel Ernst Jablonski plante und entwickelte [1] er eine wissenschaftliche Akademie, die schließlich im Jahr 1700 als Kurfürstlich-Brandenburgische Societät der Wissenschaften gegründet und später unter dem Namen Preußische Akademie der Wissenschaften international bekannt wurde.

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1 Leben

Leibniz war ein vielseitiger Wissenschaftler, der Griechisch und Latein autodidaktisch erlernte und dann Philosophie und Rechtswissenschaft studierte. Ab 1672 arbeitete er als Rat beim Mainzer Revisionsgericht und ab 1676 als Bibliothekar und Hofrat des Herzogs Johann Friedrich von Hannover. Er unternahm zahlreiche Reisen, u.a. nach Paris, wo er Kontakt zu den führenden Mathmatikern der damaligen Zeit hatte. In Paris wurde Leibniz als einer der ersten Ausländer Mitglied der Académie des sciences. Er pflegte Beziehungen auch zu anderen Höfen in Wien, Berlin und Sankt Petersburg. Ab 1685 war er Historiograph des Welfenhauses. 1691 wurde Leibniz die Leitung der Bibliothek in Wolfenbüttel übertragen. Er war befreundet mit Kurfürstin Sophie und ihrer Tochter Sophie Charlotte, später Königin von Preußen, mit deren Hilfe er 1700 die Akademie gründen konnte. Sein gutes Verhältnis zum Fürstenhaus verschlechterte sich unter den Nachfolgern (Ernst August I. und Georg Ludwig) von Johann Friedrich. Im Jahre 1713 wurde er vom Kaiser zum Freiherrn und Reichshofrat ernannt.

2 Wirken

Das Wirken von G. W. Leibniz erstreckte sich auf viele Gebiete. In der Mathematik reformierte er die klassische Logik so weit, dass sich mittels des binären Zahlencodes die Prinzipien der Arithmetik mit den Prinzipien der Logik verbinden ließen und somit eine wichtige Grundlage für die Informatik entstand. Leibniz verband in seinem Ansatz zwei gegensätzliche Gebiete der Mathematik: Das Kontinuierliche und das Diskrete, heutzutage würde man vielleicht vom Analogem und Digitalem sprechen. Auch wirkte er bei der Fortentwicklung der Kenntnisse über unendliche Folgen und Reihen sowie der Ermittlung von deren allfällig vorhandenen Grenzwerten mit. Im Jahre 1675 erfand er fast gleichzeitig und unabhängig mit Isaac Newton die Integral- und Differentialrechnung [2]und beschrieb diese 1684 in einem seiner Werke. Durch die Symbolik der Infinitesimalrechnung und als Erfinder der Dualzahlen ist Leibniz auch heutzutage in der täglichen Arbeit präsent.

Dagegen erscheint seine Metaphysik der Monaden, die die Welt spiegeln, heute ebenso fremd wie seine Theodizee als Verteidigung der Güte Gottes angesichts der Übel dieser Welt.

Eine technische Leistung Leibnizens war die Erfindung einer einfachen Rechenmaschine auch zum Multiplizieren.

3 Siehe auch

4 Werke

  • Disputatio Metaphysica De Principio Individui. Leipzig 1663. (Zusammen mit Jakob Thomasius.) Digitalisat der SLUB-Dresden.
  • Disputatio Inauguralis De Casibus Perplexis In Jure. [Altdorf] 1666. Digitalisat der SLUB-Dresden.
  • Nova Methodus Discendae Docendaeque Iurisprudentiae. Frankfurt 1667. Digitalisat der SLUB-Dresden.
  • Dialogus de connexione inter res et verba. 1677.
  • Nova Methodus Pro Maximis Et Minimis. Leipzig 1684.
  • Metaphysische Abhandlung (Originaltitel: Discours de métaphysique). 1686.
  • Ars Combinatoria. [Jena] 1690. Digitalisat der SLUB-Dresden.
  • Système nouveau de la nature. 1695.
  • Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand (Originaltitel: Nouveaux Essais sur L’entendement humain). 1704.
  • Scriptores rerum Brunsvicensium, 3 Bde. Hannover 1707–1711. (Von Leibniz bzw. Godefrid Guilelmus Leibnitius herausgegebene Quellensammlung zur welfischen und niedersächsischen Geschichte). Digitalisat der ULB Düsseldorf
  • Theodizee (Originaltitel: Essais de Théodicée). Amsterdam 1710.
  • Die Vernunftprinzipien der Natur und der Gnade (Originaltitel: Principes de la nature et de la Grâce fondés en raison). 1714.
  • Monadologie (Originaltitel: La Monadologie). 1714 (erschienen 1720).
  • Protogaea oder Abhandlung von der ersten Gestalt der Erde und den Spuren der Historie in Denkmalen der Natur. Leipzig 1749 (posthum).

5 Literatur

  • H. Zacher (Herausgeber): Die Hauptschriften zur Dyadik von G. W. Leibniz, Frankfurt, Vittorio Klostermann 1973, ISBN 3465009983
  • Bertrand Russell: Denker des Abendlandes. Eine Geschichte der Philosophie. Chr. Belser AG, Stuttgart 1976
  • Norbert Hoerster (Herausgeber): Klassiker des philosophischen Denkens, Deutscher Taschenbuch Verlag 1982
  • Reinhard Finster, Gerd van den Heuvel: Gottfried Wilhelm Leibniz. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Verlag Rowohlt 2005, ISBN 3499504812
  • Hans Poser: Gottfried Wilhelm - Leibniz zur Einführung, Junius Verlag 2005, ISBN 3885066130

6 Weblinks

7 Einzelnachweis

  1. Leonhard Stroux: Die Gründung der Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften durch Gottfried Wilhelm Leibniz und Daniel Ernst Jablonski. In: Joachim Baalcke, Werner Korthaase (Hrsg.): Daniel Ernst Jablonski. Religion, Wissenschaft und Politik um 1700. Harrassowitz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-447-05793-6. S. 409–434.
  2. Differential- und Integralrechnung durch Leibniz, gwlb.de

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