Friedrich II. (Preußen)
😃 Profil: Friedrich II. | ||
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Namen | Friedrich der Große, Der Alte Fritz | |
Beruf | König von Preußen | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 24. Januar 1712 | |
Geburtsort | Berlin | |
Sterbedatum | 17. August 1786 | |
Sterbeort | Potsdam |
Friedrich der Große aus dem Haus der Hohenzollern (* 1712 in Berlin ; † 1786 in Potsdam) war ab dem Jahr 1740 König in und ab 1772 König von Preußen sowie Kurfürst von Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
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1 Leben und Außenpolitik
Friedrich wurde von seinem Vater, Friedrich Wilhelm I., sehr streng erzogen und nach einem fehlgeschlagenen Fluchtversuch in der Festung Küstrin inhaftiert (bis zur 1732 erzwungenen Verlobung mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern). Sein an den Fluchtplänen beteiligter Freund Hans Hermann von Katte wurde 1730 vor seinen Augen enthauptet. 1738 wurde Friedrich durch Abgeordnete der Loge d’Hambourg unter konspirativen Bedingungen in der Nacht vom 14./15. August 1738 in Braunschweig zum Freimaurer gemacht.
Nach sorglosen Jahren in Rheinsberg (dort 1739 Entstehung des "Antimachiavell") begann Friedrich kurz nach seinem Regierungsantritt ohne Rechtsgrundlage den 1. Schlesischen Krieg (1740-1742). Er verteidigte das eroberte Schlesien erfolgreich im 2. Schlesischen Krieg (1744/45).
Überzeugt davon, dass der Dualismus zwischen Preußen und Österreich in einem offenen Konflikt enden würde, legte Friedrich großen Wert auf die Vervollkommnung seiner Armee. Die Überschneidung des preußisch-österreichischen und des britisch-französischen Gegensatzes führte zu einer entsprechenden Bündniskonstellation im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), den Friedrich durch den Einmarsch in Kursachsen auslöste und in dem er sich als hervorragender Feldherr erwies: Er war siegreich in Prag (6. Mai 1757), Rossbach (5. November 1757), Leuthen (5. Dezember 1757; dort Anwendung der schiefen Schlachtordnung), Zorndorf (25. August 1758), Liegnitz (15. August 1760), Torgau (3. November 1760), Burkersdorf (21. Juli 1762) und Reichenbach (16. August 1762).
Es gab aber auch Niederlagen zu verzeichnen: Kolin (18. Juni 1757), Grossjägersdorf (30. August 1757), Hochkirch (14. Oktober 1758) und Kunersdorf (12. August 1759; wo Friedrich in einer physischen und psychischen Krise den Tod suchte).
Der politische Umschwung in Großbritannien 1760 brachte Friedrich an den Rand der Kapitulation, vor der er nur durch den Tod der mit Österreich verbündeten Zarin Elisabeth 1762 bewahrt blieb. Im Frieden von Hubertusburg 1763 wurde zwar der territoriale Vorkriegsstand bestätigt, doch fand Preußen Aufnahme in den Kreis der europäischen Mächte. Im Zuge der 1. polnischen Teilung 1772 erwarb Friedrich das Ermland und Westpreußen ohne Danzig und Thorn.
2 Innenpolitik und aufgeklärte Ansätze
Innenpolitisch erstrebte er, bestimmt von der Staatsauffassung des aufgeklärten Absolutismus, ein merkantilistisches Wirtschafts- und Finanzsystem, die Bildung eines zu unbedingtem Gehorsam aber auch Sachlichkeit verpflichteten Beamtenstandes, ferner umfassende Reformen im Heer-, Rechts- und Erziehungswesen und in der Landwirtschaft. Friedrich sah sich, beeinflusst vom französischen Aufklärungs-Philosophen Voltaire, der sich eine Zeitlang am Hofe aufhielt, neu als erster Diener des Staates, was eine gewisse Abkehr von der Willkür-Herrschaft seiner Vorgänger und auch z.B. jener des absolutistischen Leitstaates Frankreich bedeutete. Allerdings schrieb er auch: Alles für das Volk, nichts durch das Volk, das heisst, er lehnte jede Beschränkung seiner Alleinherrschaft durch etwa parlamentarische Einrichtungen ab. An Grundrechten gewährte er - auch das war eine wohl von Voltaire übernommene Neuheit - vor allen Dingen die zu seiner Zeit noch in keinem einzigen europäischen Staat verwirklichte Religionsfreiheit.
Friedrich war ein bedeutender Förderer von Wissenschaft und Kunst (selbst Flötenspieler und Komponist).
Wegen der zunehmenden Schroffheit seines Wesens von seiner Umwelt immer mehr gemieden, verbrachte Friedrich die letzten Lebensjahre in völliger Einsamkeit. Als "Fridericus Rex" oder "Alter Fritz" wurde Friedrich bald zu einer von Anekdoten umrankten Gestalt.
3 Rezeption
Das von der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts gezeichnete Bild des genialen Feldherrn und des der Staatsräson verpflichteten Monarchen prägte die literarische Darstellung insbesondere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
3.1 Das Bild im Nationalsozialismus
Vom Nationalsozialismus (NS) wurde Friedrich historisch falsch als Vorkämpfer für ein einiges und mächtiges Deutschland glorifiziert. Die NS-Propaganda stellte z.B. auf einer Postkarteaus aus den 1930er-Jahren in einer Reihe Bilder von Friedrich dem Großen, Bismarck, Hindenburg und Hitler nebeneinander, um damit eine Kontinuität von Friedrich zu Hitler zu suggerieren. Dabei hatte Friedrich in seiner Epoche vor dem Aufkommen der Vorstellung ethnisch geprägter Nationalstaaten nie eine staatliche Einigung deutscher Gebiete im Blick, sondern bemühte sich nur um eine Stärkung und Vergrößerung seines Preußen. Er schrieb seine zahlreiche Werke fast ausschließlich in französischer Sprache. Außerdem war sein Preußen eher ein Vielvölkerstaat, in dem neben Deutschen auch viele Polen, Litauer oder Franzosen lebten. Auch eine Germanisierungspolitik wie die Nationalsozialisten hat Friedrich nie betrieben. Im Nationalsozialismus wurden vor allem die beliebten Friedrich-Filme für politische Zwecke eingesetzt ("Der Choral von Leuthen", 1933; "Der große König", 1942).
3.2 Wandel nach 1945
In der deutschen Geschichtsschreibung nach 1945 kippte dieses verherrlichte Bild Friedrichs teilweise in das historisch ebenso einseitige und falsche Gegenteil um: Nun wurde Friedrich wegen des harten Drills in seiner Armee und der von ihm geführten Kriege (z.B. Schlesischer Krieg) als menschenfeindlicher Autokrat und Militarist dargestellt. Das Bild der Linie von Friedrich über Bismarck und Hindenburg zu Hitler aus der NS-Propaganda wurde praktisch mit negativer anstatt positiver Bewertung unverändert übernommen. Dabei wurde übersehen, dass harter Drill mit Körperstrafen damals auch in allen anderen europäischen Armeen üblich war. Auch war es damals nicht ungewöhnlich, zwecks Vergrößerung des eigenen Staatsgebietes andere Länder mit Krieg zu überziehen. Dies praktizierten die anderen Großmächte wie Frankreich, Österreich oder Russland genauso ungeniert wie Preußen. Man hatte auch keine Skrupel wie z.B. bei den Teilungen Polens einfach das Staatsgebiet kleinerer und weniger mächtiger Staaten mittels Einsatz militärischer Mittel unter den Großmächten aufzuteilen. In neuerer Zeit wurde diese Sichtweise etwas neutraler. Dazu hat u.a. die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten im Jubiläumsjahr 2012 (300. Geburtstag Friedrichs des Großen) mit ihrer überregional bekannten Ausstellung „Friederisiko“ im Neuen Palais von Sanssouci beigetragen.[1][2]
Vorgänger Friedrich Wilhelm I. |
König von Preußen und Kurfürst von Brandenburg 1740–1786 |
Nachfolger |
4 Vergleich zu Wikipedia
5 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Ausstellung „Friederisiko“ der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: Friedrich der Große 28. April bis 28. Oktober 2012 Potsdam, Neues Palais und Park Sanssouci
- ↑ Jana Haase: Der „Friederisiko“-Effekt Potsdamer Neueste Nachrichten zur Ausstellung „Friederisiko“, www.pnn.de, abgerufen am 5. April 2013.
- PPA-Silber
- Friedrich II. (Preußen)
- König (Preußen)
- Kurfürst (Brandenburg)
- Autor
- Komponist (Klassik)
- Klassischer Flötist
- Walhalla
- Träger des Weißen Adlerordens
- Freimaurer (18. Jahrhundert)
- Freimaurer (Preußen)
- Hohenzoller (Linie Brandenburg-Preußen)
- Geboren 1712
- Gestorben 1786
- Mann
- Regimentsinhaber der Frühen Neuzeit
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
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