Berliner Mauer

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Gepanzerter Wasserwerfer im August 1961 am Brandenburger Tor

Die Berliner Mauer war Teil der innerdeutschen Grenze und gehörte zum Grenzbefestigungssystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), mit dem dieser Staat seit 1961 verhindern wollte, dass seine Staatsbürger den Ostteil der Stadt Berlin in Richtung Westen verlassen. Für die DDR-Grenzsoldaten galt seit 1960 in Fällen des „ungesetzlichen Grenzübertritts“ der Befehl, auf Flüchtlinge zu schießen. Angesichts der Flucht zahlreicher Menschen aus der DDR nach Westberlin wurde im August 1961 von der dortigen Staatsführung der Beschluss gefasst, die innerdeutsche Grenze in Berlin vollständig abzuriegeln. Die Mauer wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 errichtet. Seitens der DDR-Propaganda wurde sie als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnet. Westdeutsche kommunistische Organisationen wie die DKP verbreiteten sogar die Behauptung, an der Grenze werde von westdeutscher Seite aus geschossen.

Die Berliner Mauer war rund 168 Kilometer lang. Sie fiel zunächst stückweise nach über 28 Jahren in der Nacht von Donnerstag, dem 9. November, auf Freitag, den 10. November 1989 aufgrund eines Ansturms der Menschen aus Richtung Ostberlin. Auslöser für diesen Ansturm war eine Presseerklärung von Günter Schabowski, Mitglied des Politbüros der SED, der eine neue Regelung für Reisen ins westliche Ausland für DDR-Bürger angekündigt hatte. Der endgültige Abriss der Mauer dauerte bis zum 30. November 1990.

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1 Hintergrund

Wandbild 1950-53: „Aufbau der Republik“ von Max Lingner

Pläne zum Bau der Mauer gab es bereits Mitte der 1950er Jahre, wurden jedoch von der Sowjetunion als Führungsmacht des Ostblocks zunächst zurückgewiesen.[1] Ein Wandbild aus jener Zeit, auf dem deutlich eine rote Mauer zu erkennen ist, machte bereits erste Andeutungen. Die Mauer in Berlin ist die konsequente Fortsetzung des Stacheldrahts - auch Eiserner Vorhang genannt - als Innerdeutsche Grenze, der jegliche Flucht nach Westdeutschland verhindern sollte. In der DDR und Ost-Berlin lebten 1950 rund 18,4 Millionen Menschen. Ihre Zahl sank bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 auf unter 17,1 Millionen. Daher versuchte sich die DDR gegenüber dem Westen weiter abzuschotten.

2 Kontroversen

Folgende politische Reden wurden am 18. August 1961 gehalten. Es sind hier nur kleinere, markante Auszüge daraus wiedergegeben:[2]

  • Kanzler Konrad Adenauer vor dem westdeutschen Bundestag: Diese Abriegelungs-Maßnahmen....sind eine klare Bankrotterklärung einer 16jährigen Gewaltherrschaft im Osten (Beifall bei der CDU/CSU und FDP). Das Ulbricht-Regime gesteht damit ein, dass es nicht vom freien Willen der Bevölkerung getragen wird.... Die Maßnahmen, die wir mit Abscheu zur Kenntnis nehmen, stehen in flagrantem Widerspruch zu den Viermächte-Vereinbarungen. ... dieser Willkürakt mit Billigung der Regierung der Sowjetunion erfolgt ist...im Gegensatz zu den ständigen Beteuerungen ihrer Regierung, die Deutschland- und Berlinfrage auf dem Verhandlungsweg zu lösen. Der US-Präsident John F. Kennedy anderseits hat am 10. August erneut die Bereitschaft bekundet, über das Problem Verhandlungen zu führen. ...Krise einzig und allein durch die sowjetische Deutschland-Politik mit ihrer DDR-Marionettenregierung ausgelöst. ...zeigt, in welchem Teil Deutschlands "Militarismus und Aggression" praktiziert werden (Lebhafter Beifall im ganzen Haus). ...eine friedliche und gerechte Lösung nur auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes der ostdeutschen Bevölkerung möglich ist. ...dass das militärische Gesamtpotential des Westens demjenigen des Ostblocks überlegen ist. ... Wir sind nicht davon überzeugt, dass die Sowjets einen Atomkrieg auslösen wollen, der auch ihr Land vernichtet. ...ein Teil unseres Landes in ein Konzentrationslager umgewandelt wird.[3]
  • Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht im DDR-Fernsehen: ...die Aktion vom 13. August...und mit großartigem Kampfgeist durchgeführt. ...unsere Grenzen zu schützen. ...Das Treiben der Westberliner und Bonner Menschenhändler... Unsere Geduld wurde von den Bonner Militaristen für Schwäche angesehen. ...Unsere Schritte waren nur die letzten Glieder einer langen Kette von Verhandlungs-Angeboten. Wie haben die westdeutschen Militaristen geantwortet? Kriegsminister Strauß beschleunigte die atomare Ausrüstung der Bonner NATO-Armee.[4] ...hatten wir den Wunsch, jede, aber auch jede Verständigungsmöglichkeit auszuschöpfen....Kriegsvorbereitungen der Bonner Regierung entlarvt. ...Wer hat denn Westdeutschland von uns getrennt? Das waren doch die amerikanischen Imperialisten, weil sie Westdeutschland in ein Aufmarschgebiet gegen den Sozialismus verwandeln wollten. ... Manches wird jetzt in Berlin leichter sein, nachdem der Einfluss des Westberliner Frontstadtsumpfes radikal eingeschränkt wurde.

Der linke Schriftsteller Peter Hacks schrieb:

Wer kann die Pyramiden überstrahlen? / Den Kreml, Sanssouci, Versailles, den Tower? / Von allen Schlössern, Burgen, Kathedralen / Der Erdenwunder schönstes war die Mauer. / Mit ihren schmucken Türmen, festen Toren. / Ich glaub, ich hab mein Herz an sie verloren.

3 Weblinks

4 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. http://www.sueddeutsche.de/kultur/mauerbau-die-verantwortlichen-vom-schwanz-der-mit-dem-hund-wedelt-1.1129144
  2. W. Schafarschik: Herrschaft durch Sprache - Politische Reden, Reclam 1973/2005
  3. gemeint ist hier durch die Mauer
  4. Hier ist anzumerken, dass das nicht ganz falsch war, 1960 wurde eine neue NATO-Doktrin der "Vorwärtsverteidigung" eingeführt, und der Starfighter-Kampfjet war als potenzielles Trägerflugzeug für Atomwaffen ausgestaltet, siehe M. Geyer: Deutsche Rüstungspolitik 1860 bis 1980, S. 217

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