Walter Ulbricht
Walter Ernst Paul Ulbricht (* 30. Juni 1893 in Leipzig; † 1. August 1973 in Groß Dölln) war ein Politiker in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der im Laufe der Zeit Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck an Macht übertraf.
Inhaltsverzeichnis
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1 Lebenslauf
Ulbricht floh im Oktober 1933 zunächst nach Prag und kämpfte nach der Verhaftung von Ernst Thälmann um den Parteivorsitz bei der KPD. Unter den deutschen Kommunisten, die in die Emigration gingen, säuberte Stalin erbarmungslos und ließ zahlreiche von ihnen in Lager schicken oder erschießen. Wer überleben wollte, musste verraten. Ulbricht überlebte.[1]
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verteidigte Ulbricht den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt mit dem Argument, das Hitlerregime werde unter anderem wegen der Stärke der Roten Armee nun im Gegensatz zu England notgedrungen einen friedlichen Weg einschlagen. „Die deutsche Regierung erklärte sich zu friedlichen Beziehungen zur Sowjetunion bereit, während der englisch-französische Kriegsblock den Krieg gegen die sozialistische Sowjetunion will. Das Sowjetvolk und das werktätige Volk Deutschlands haben ein Interesse an der Verhinderung des englischen Kriegsplanes“, so Ulbricht.[2] Im Jahr 1940 verurteilte Walter Ulbricht in der von ihm herausgegebenen Stockholmer Zeitschrift Welt die Vorschläge anderer Widerständler, England im Krieg gegen Deutschland zu unterstützen. Er schrieb, dass fortschrittliche Kräfte nicht „den Kampf gegen den Terror und gegen die Reaktion in Deutschland führen“, nur um stattdessen dem „englischen Imperialismus“ zum Sieg zu verhelfen. Als Hitlerdeutschland am 22. Juni 1941 die Sowjetunion angriff, änderte er seine Position. Er wurde 1943 Mitbegründer des „Nationalkomitees Freies Deutschland“ (NKFD).
Von 1950 bis 1971 stand er an der Spitze des Zentralkomitees der SED. Außerdem war er von 1949 bis 1960 stellvertretender Ministerpräsident und von 1960 bis zu seinem Tod Vorsitzender des Staatsrats der DDR. 1961 gab er den Befehl zum Bau der Berliner Mauer. Noch etwa zwei Monate zuvor hatte er wörtlich erklärt „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“[3] Dabei verstieg er sich zu der Behauptung, dass es Menschen in Westdeutschland gäbe, die das wünschten. Er war ein überzeugter Marxist-Leninist, als Machthaber der DDR zeigte er während der 1960er Jahre allerdings auch etliche Liberalisierungstendenzen (dabei ist zu bemerken, dass auch wirtschaftliche Reformen zwecks Renovierung der Planwirtschaft eingeführt wurden) und wollte innerhalb des prosowjetischen Ostblocks eigenständige Positionen behaupten, was schließlich zu seiner Ablösung durch den des Russischen nicht mächtigen, aber kritiklos moskauhörigen Erich Honecker führte. Ulbricht war der letzte DDR-Politiker, dessen Kopf während seiner Amtszeit auf Briefmarken abgebildet war.
2 Weblinks
3 Einzelnachweise
- ↑ vgl.: Zeit-Online: Staatschefs der ersten Stunde
- ↑ Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Lit Verlag, 2007, ISBN 978-3-8258-0383-4, S. 224–225.
- ↑ Walter Ulbricht auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961
4 Vergleich zu Wikipedia
- PPA-Silber
- SPD-Mitglied
- USPD-Mitglied
- KPD-Mitglied
- Mitglied des Parteivorstandes der SED
- Mitglied des ZK der SED
- Staatsoberhaupt der DDR
- Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Nationalkomitee Freies Deutschland
- Abgeordneter der Volkskammer
- Träger des Karl-Marx-Ordens
- Held der Sowjetunion
- Ehrenbürger von Berlin
- Deutscher
- DDR-Bürger
- Geboren 1893
- Gestorben 1973
- Mann
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