Symbole der Freimaurerei

Der Hammer Friedrichs des Großen als Großmeister der Freimaurer

Zirkel (oben) und Winkelmaß (unten)

Die Symbole der Freimaurerei sind zum Teil der Baukunst entlehnt und haben eine Bedeutung bei den Ritualen der Freimaurerlogen sowie als Erkennungszeichen der Freimaurer untereinander. Zudem gibt es eine umfangreiche Zahlensymbolik, die jedoch eher als Zahlenmystik zu verstehen ist. Dabei spielt vor allem die Zahl 3 ein Rolle, und zwar in verschiedenen Kombinationen und in der Geometrie als gleichseitiges Dreieck. Vieles ist aber keine Besonderheit der Freimaurerei: dreimal 3 ist 9, 3 hoch 3 ist 27. Bei Neulingen (den sogenannten Lehrlingen, wird zum Beispiel ein angeblicher Zusammenhang zwischen den Zahlen 72 und 27 angedeutet. Die 72 kann sich auf ein bestimmtes Jahr beziehen (zum Beispiel 1972), die 27 auf ein Datum. Die aus einem Datum gebildeten Quersummen werden sehr willkürlich interpretiert. Eine besondere Bedeutung haben angeblich auch die Zahlen 17, 18 und 19. Die Karriere innerhalb der Logen erfolgt über ein Drei-Stufen-System in Anlehnung an das traditionelle Handwerk (Lehrling, Geselle, Meister) und führt bis zu einem 33. Grad.

Aus der Baukunst stammen der Hammer, der Zirkel, das Lot und das Winkelmaß. In manchen Logen wird das auch das Auge Gottes in einem gleichseitigen Dreieck verwendet. Symbole und Rituale der Freimaurer wurden besonders in der Gründungszeit der Vereinigte Staaten von Amerika (USA) öffentlich verwendet. So sind eine Pyramide und das Auge im Dreieck auf der Rückseite der US-Dollar-Note zu finden. Die Grundsteinlegung des Kapitols erfolgte am 18. September 1793 nach freimaurerischem Ritus. Dabei wurde Präsident Washington ein eigens angefertigter Freimaurerschurz der Großloge von Maryland durch den Marquis de La Fayette feierlich überreicht. Der Entwurf und die Konstruktion der Freiheitsstatue geht auf die Freimaurer Frédéric Auguste Bartholdi und Gustave Eiffel zurück; die Grundsteinlegung des Sockelgebäudes erfolgte in einer Freimaurer-Zeremonie am 5. August 1885 durch den Großmeister der Großloge von New York, William A. Brodie.

Anzahl und Art der Freimaurergrade unterscheiden sich nach Lehrart, so haben z. B. die Schwedischen Systeme insgesamt 9, die Schottischen Systeme 33 Grade. Grundsätzlich beginnen aber alle Systeme mit den Graden Lehrling, Geselle und Meister. Diese Stufen werden auch als blaue oder Johannisfreimaurerei bezeichnet und sollen den Weg der persönlichen Weiterentwicklung symbolisieren. Weitere Stufen sind zum Beispiel die rote oder Andreasfreimaurerei. Die weiteren Systeme werden oft als Hochgrade bezeichnet. Da die dabei rituell verwendeten Kleidungsbestandteile und die Gestaltung der Versammlungsorte jeweils eine andere Arbeitsfarbe haben, werden sie auch als weiße, grüne, schwarze und rote Grade bezeichnet. Allen Hochgradsystemen gemeinsame Voraussetzung für die Aufnahme ist der Meistergrad in der Johannisfreimaurerei. Es gibt dabei viele phantasievolle Bezeichnungen wie Ritter vom Osten (VII°), Ritter vom Westen (VIII°), Vertrauter der Johannisloge (IX°) und Auserwählter der Andreasloge (X°) für die einzelnen Grade.

Eine besondere symbolische Bedeutung haben der Meister vom Stuhl, der ein Loge bzw. deren Sitzungen leitet, die Beschäftigung mit den Sieben freien Künsten der Antike und der Tempel Salomos, der ideell für den „Tempelbau der Menschheit“ steht und vor allem in der christlichen Freimaurerei als Sinnbild verwendet wird. Misstrauisch wird die Verwendung der Symbole und Bezeichnungen von der Römisch-katholischen Kirche gesehen. So wird zum Beispiel Gott als Allmächtiger Baumeister aller Welten bezeichnet und nicht als Person, sondern eher als Schöpfungsprinzip gesehen.

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1 Rezeption

Pyramide und Auge Gottes auf dem Geldschein des US-Dollar

Da viele Freimaurerlogen in der Vergangenheit teilweise als Geheimbund arbeiteten und noch bis heute um ihre eigentlichen Tätigkeiten ein großes Geheimnis machen, sind zahlreiche Verschwörungstheorien entstanden. So wird zum Beispiel versucht, mit Hilfe der Zahlensymbolik oder anderen Anzeichen festzustellen, ob jemand Mitglied einer Loge ist oder ob bestimmte Ereignisse von Freimaurern geplant bzw. politische Entscheidungen entsprechend beeinflusst wurden.

Als besonders spektakulär gelten in diesem Zusammenhang Bilder, die bekannte Politiker mit Freimaurersymbolen zeigen, wobei völlig offen ist, ob diese Symbole (z.B. Handzeichen, Gesten) bewusst oder unbewusst gemacht wurden. Wissenschaftlich lässt sich sehr leicht feststellen, ob statistisch ein Zusammenhang zwischen bestimmten politischen Ereignissen, dem jeweiligen Datum, der Quersumme des Datums, einem Jahrestag und einem Bezug zur Freimaurerei besteht. Bisher konnte ein solcher Zusammenhang nicht in der Weise festgestellt werden, dass eine Verschwörungstheorie bewiesen werden konnte. Wenn jemand wirklich eine Verschwörung plant, würde er sich ohnehin nicht auf so ein dummes Kinderspiel einlassen, wie manche Autoren glauben machen wollen.

So wird als Beispiel die Zahl 13 genannt, die zum Beispiel auch bei den Hinrichtungen nach dem Nürnberger Prozess eine symbolische Bedeutung gehabt habe. Dabei weiß doch jedoch jedes Kind, dass die 13 als Unglückszahl gilt; dazu bedarf es also keiner Geheimbotschaft und keiner Verschlüsselung. Und wenn in einem Zimmer oder Haus mit der Nummer 13 ein Unglück passiert, so kann sich jeder Psychopath das ausgesucht haben. Alfred Hitchcock lässt grüßen, damit sich alle vor irgendeiner Verschwörung gruseln. Und das macht ja gerade den Erfolg mancher Sensationsmeldung aus. Teilweise werden aber auch Zahlen gefälscht, um etwas „zu beweisen“ bzw. um einen angeblichen Zusammenhang herzustellen.

2 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Symbole der Freimaurerei) vermutlich nicht.

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3 Literatur

• Juan Maler: Die sieben Säulen der Hölle, Buenos Aires 1974
• Daniel Béresniak: Symbole der Freimaurer, Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999