Zahlenmystik

Zahlenmystik (manchmal auch Zahlenaberglaube) ist in der Mythologie die Zuweisung einer Bedeutung an einzelne Zahlen oder Zahlenkombinationen. Dabei erhalten die Zahlen oft eine sinnbildliche Funktion, unabhängig von ihrer mathematischen Bedeutung. Ein Beispiel ist die Zahl 7, die für die sieben Wochentage gilt, aber auch in vielen Märchen (siehe Schneewittchen und die sieben Zwerge) verwendet wird. Die Zahl 12 hat ebenfalls in vielen Mythologien eine Bedeutung.

Sofern an einen Zusammenhang geglaubt wird, der sich nicht wissenschaftlich oder nicht vernunftsmäßig nachvollziehen lässt und auch sonst offensichtlich der Wirklichkeit widerspricht, wird der Begriff Zahlenaberglaube verwendet. Ein solcher Aberglaube ist der Zusammenhang eines Kalenderdatums über die Quersumme mit einer bestimmten Bedeutung. Der 13.10.2010 hätte die Quersumme 1 + 3 + 1 + 2 + 1 = 8; es gibt aber auch andere Regeln, wonach sich die Quersumme 13 + 10 + 20 + 10 = 53 ergibt.

Oft wird die Zahl 13 als Unglückszahl genannt^[1] - so im Märchen von Dornröschen die 13. Fee oder auch Freitag der 13. Der 13. Apostel von Jesus war ein Verräter. Jesus hatte 12 Jünger - ebenso wie die Zwölf Stämme Israels und die 12 Olympischen Götter. Die Abstammungsgeschichte Jesu umfasst dreimal 14 Generationen (siehe Mt 1,1 EU). In der westlichen bzw. europäischen Astrologie spielt die Zahl 12, im Gegensatz zu anderen Systemen, eine wichtige Rolle. Im alten Ägypten bestand der Tierkreis dagegen aus 13 Zeichen.^[2]

So wird auch die Zahlensymbolik in der Bibel oft falsch verstanden. Zwar sind den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets Zahlenwerte zugewiesen, doch ist die Bedeutung der Zahlen selbst nicht immer eindeutig festgelegt. Gemäß den Angaben im 1. Buch Mose wurde Lamech, der Vater von Noah, 777 Jahre alt (Genesis 5,31 EU). Dabei kann es sich auch um eine Symbolik oder ein Wortspiel mit der Zahl 7 handeln, die eine spezielle Bedeutung im Judentum hat (siehe der siebenarmige Leuchter Menorah).

1 Literatur

Martha Ida Frese: Übereinstimmende Zahlensymbolik in Ilias und Bibel, Verlag Hohe Warte 1983
Joëlle de Gravelaine: Tierkreiszeichen, Aszendent und Charakter, Taschenbuchausgabe, Knaur Verlag 1997