Märchen
Märchen (Verkleinerungsform von Mär[e], englisch fairy tale) bedeutet kleine Geschichte, Geschichtchen. Charakteristisch ist oft das Auftreten von sprechenden Tieren, sowie von Riesen und Zauberern. Auch Sonne, Mond oder Wind können direkt in die Handlung eingreifen. Während es bei Sagen und Legenden meist einen historischen Kern gibt, haben Märchen eine andere Bedeutung, wobei die psychologische Deutung in den letzten Jahren immer mehr um sich greift. Ein Beispiel ist die Deutung durch den katholischen Priester Eugen Drewermann.
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Definitionen
Volksmärchen sind die häufigste Form. Sie sind örtlich und zeitlich meist unbestimmt. Da sie ursprünglich ein Teil der mündlichen Überlieferung waren, sind ihre tatsächlichen Urheber unbekannt. Diese Märchen wenden sich an ein allgemeines Publikum oder an Kinder. Dies trifft auf viele Märchen aus der Sammlung von den Gebrüder Grimm zu (Schneewittchen, Rotkäppchen, Schneeweißchen und Rosenrot). Kunstmärchen sind dagegen neue Erfindungen von Schriftstellern und haben die Volksmärchen als Vorbild. Beispiele sind Die kleine Seejungfrau von Hans Christian Andersen oder Die Regentrude von Theodor Storm.
2 Wortherkunft
Das veraltete Wort Mär[e] (mittelhochdeutsch mære, althochdeutsch mari) bedeutet Nachricht, Kunde oder Erzählung. Es ist aus dem Tätigkeitswort mæren, bzw. maren gebildet. Dieses wiederum geht auf ein verschwundenes gemeingermanisches Eigenschaftswort für groß, bedeutend, berühmt zurück. Dieses Eigenschaftswort ist als Bestandteil der Namen Dietmar und Volkmar erhalten. Die mitteldeutsche Verkleinerungsform Märchen ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt und verdrängte das oberdeutsche Märlein.[1]
3 Heutige Umgangssprache
Die Verwendung in der heutigen Umgangssprache ist zwiespältig: Ähnlich wie Legende erfuhr Märchen eine Bedeutungsverschlechterung zu „unbewiesene Behauptung, irreführendes Gerücht“, wie in dem Begriff „Ammenmärchen“ deutlich wird. Andererseits ist auch im positiven Sinne von einer „Märchenhochzeit“ die Rede. Wenn die kühnsten Hoffnungen übertroffen werden, gilt die Redewendung „Ein Märchen wird wahr.“
4 Bedeutung
Mit der Bedeutung von Märchen befasst sich die Märchenforschung. Diese geht teilweise davon aus, dass die Märchen auf alte Mythen zurückgehen und im Laufe der Zeit durch verschiedene kulturelle Einflüsse verändert werden. Oft sind die ursprünglichen Mythen nur schwer zu entschlüsseln. Es gibt ähnlich wie bei den Sagen auch bei den Märchen bestimmte Mythen, die sich in vielen Kulturen wiederfinden. Insofern nehmen die Märchen zwischen den Sagen und Legenden eine mittlere Stellung ein, wobei allerdings kaum historische Bezüge nachweisbar sind. Das Märchen von der Entstehung des Namens Rübezahl spielt zum Beispiel auf die Vergänglichkeit der Jugend und das Problem des Alters an.
5 Siehe auch
6 Weblinks
- Kinder und Hausmärchen der Gebrüder Grimm auf Projekt Gutenberg
- Die kleine Seejungfrau von Hans Christian Andersen auf zeno.org
- Die Regentrude von Theodor Storm auf Projekt Gutenberg
7 Einzelnachweise
- ↑ Duden. Das Herkunftswörterbuch, Band 7 Mannheim 2001 S. 508 ISBN 3-411-04073-4
8 Vergleich zu Wikipedia
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.