Mars (Planet)

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Mars ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter Mars (Begriffsklärung) aufgeführt.
Mars
Umlaufzeit um die Sonne 687 Tage
Eigene Umdrehung 24,6 Stunden
Zahl der Monde 2
Äquatordurchmesser 6.792 km
Gravitation 0,38 G (Erde=1)
Mittlere Entfernung von der Sonne 228 Millionen km
Oberflächentemperatur -55 °C (Mittelwert)
Hauptbestandteile der oberen Luftschichten: Kohlendioxid: 95,3 %
Stickstoff 2,7 %

Der Mars steht als Planet in unserem Sonnensystem von der Sonne aus gesehen nach Merkur, Venus und Erde an 4. Stelle. Der nächste äußere Planet ist Jupiter.

Sein Äquatordurchmesser ist etwa halb so groß wie bei der Erde. Ein Marstag ist nur einige Minuten länger als ein Tag auf der Erde, das Marsjahr dauert doppelt so lange wie das Jahr auf der Erde. Seine Achse ist ebenso geneigt wie die der Erde, so dass es ähnliche Jahreszeiten wie auf der Erde gibt. Es kommt daher auch zur Vereisung an Nord- und Südpol sowie zur Wolkenbildung, die ebenfalls mit denen der Erde vergleichbar sind. Diese Phänomene beflügelten - neben der Entdeckung von sogenannten „Kanälen“ auf dem Mars, die erstmals von dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli beschrieben wurden und im Fernrohr zu sehen sind - immer wieder die Phantasie der Menschen. Es entstand sogar die Vorstellung von „Marsmenschen“, die eines Tages auf unserer Erde landen könnten. Einige „Kanäle“ stellen Abstufungen im Gelände dar, teilweise sind es jedoch optische Täuschungen, die auf hochauflösenden Teleskopen nicht zu erkennen sind und möglicherweise durch technische bzw. optische Besonderheiten der Refraktor und Glaslinsen entstanden sind.[1] Die Mariner-Täler sind das größte bekannte Grabensystem unseres Sonnensystems: es erstreckt sich über 4000 km und ist bis zu 700 km breit und bis zu 7 km tief.[2] Die ebenfalls sichtbaren Marskrater haben verschiedene Ursachen, die Gegenstand der Forschung sind; sie haben einen Durchmesser bis zu 300 Kilometern (km) und sind ähnlich wie die bekannten Mondkrater. Es wurden zahlreiche Vulkane entdeckt, die mehrere Kilometer hoch sind, Aktivitäten an der Oberfläche wurden bisher nicht beobachtet. Allerdings wurden im Laufe der Marsforschung mehrere ältere Lavaströme festgestellt. Bekannt ist der Berg Olympus Mons mit einer Gipfelhöhe von über 22 km, bei dem er sich offensichtlich um einen Vulkan handelt. Zum Leben auf dem Mars haben sich verschiedene Hypothesen und Theorien entwickelt, wissenschaftliche Nachweise gibt es dafür bisher nicht. Mehrere Raumsonden, angefangen mit dem Viking-Programm der NASA in den 1970er Jahren konnten keine entsprechenden Spuren feststellen. Das in sehr geringer Konzentration gefundene Methan kann auch vulkanischen Ursprungs sein.

Digitale Projektion der Marsoberfläche, die den Planeten ähnlich wie die Erde mit der Vereisung um den südlichen Pol zeigt (Quelle: Bilder der NASA)

Wegen des hohen Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre bestehen die Wolken und das Eis an den Polen jedoch hauptsächlich aus Kohlendioxid (rund 96%). Die Temperatur an den Polen sinkt auf bis -130 °C, am Äquator nachts bis -70 °C. Die Tagestemperatur steigt am Äquator bis auf 24° C. Wasser ist nur in Spuren vorhanden. Von der Zusammensetzung her ist - abgesehen vom hohen Kohlendioxidgehalt - die Marsatmosphäre ähnlich wie auf der Erde, so dass niedrige Lebensformen auf dem Planeten vermutet wurden. Wissenschaftler halten jedoch - wenn überhaupt - nur spezielle Bakterien auf dem Mars für lebensfähig. Es konnten allerdings bisher keine organischen Substanzen nachgewiesen werden. Die geringen Anteile an Sauerstoff (0,146 %) und Wasser lassen eher vermuten, dass es dort nie Lebensformen gab oder das erste Ansätze dazu bald wieder verschwanden.

Die Oberfläche ist durch eisen- und sauerstoffhaltige Verbindungen - hauptsächlich in Form von Eisen(III)-oxid - rot gefärbt, so dass der Planet durch seine Farbe auffällt. Er wird daher seit dem Altertum mit dem Kriegsgott Mars in Verbindung gebracht. Auch in der Astrologie spielt er teilweise als „männliches Symbol“ (im Gegensatz zur Venus) eine wichige Rolle.

Anders als die Erde und der Merkur besitzt der Mars kein Magnetfeld. Die Raumsonde Mariner 4, die am 28. November 1964 startete, flog am 15. Juli 1965 so nah am Mars vorbei, dass 22 Fotos geliefert werden konnten. Jedoch war ihre Bildqualität sehr bescheiden. Ein Bild umfasste nur 200 Zeilen mit 200 Punkten.[3]

Der Planet hat zwei Monde, Phobos und Deimos, die aufgrund ihrer Form und Größe auch zur Gruppe der Asteroiden gerechnet werden können. Darüber hinaus hat er weitere kleine Asteroiden als Begleiter, diese werden als Mars-Trojaner bezeichnet.

1 Siehe auch

2 Andere Lexika

  • dtv Lexikon in 24 Bänden, Band 14, Seite 117-118, Sonderausgabe Oktober 2006, Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh
  • NASA: General Information (englisch)
  • Wiki zum Mars (englisch)
Dieser Artikel mit der Nummer 4650089 wurde am 24. Februar 2005 in die Liste der exzellenten Artikel in der deutschen Wikipedia aufgenommen.


3 Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Marskanäle
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_(Planet)#Oberflächenstrukturen
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Mariner#Mariner_3_und_4

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