Geschichte des Elsass
Die Geschichte des Elsass beginnt mit den Germanen und dem Römischen Reich.
Inhaltsverzeichnis
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1 Vorzeit
Die Region des Elsaß wurde vor circa 50.000 Jahren vom Homo sapiens besiedelt. Bei Achenheim westlich von Straßburg wurden auf die Zeit 25.000 bis 8.000 v. Chr. zu datierende Werkzeuge aus Stein und Knochen geborgen. Andere archäologische Funde aus dieser Zeit wurden im Breuschtal, in Niedeck sowie in Enzheim und der Oberlarggrotte im Sundgau gemacht. Im Neolithikum blühten im Elsaß vor allem Siedlungen auf fruchtbarem Lössgelände. In Sierentz im Oberelsaß wurde ein bedeutendes Dorf aus dieser Zeit entdeckt, und bei Rosheim im Unterelsaß fanden sich Wohnhäuser und Gräber. [1]
2 Antike
Für die etwa 550-jährige keltische Zeit des Elsass von etwa 600 bis 58 v. Chr. wird von der Forschung das Vorherrschen kleiner Herrschaftsterritorien angenommen.[2] Nach 150 v. Chr. wurden die Kelten zunehmend durch germanische Stämme aus dem Elsaß verdrängt.[3]
Seit der Eroberung Galliens durch Caesar zwischen 58 und 52 v. Chr. gehörte das Elsass zum Römischen Reich. Um das Jahr 200 n. Chr. drangen die Alemannen über den Rhein in das heutige Gebiet der Schweiz und das Elsass vor, welches sie „Alisaz“ nannten, was „Land der anderen“ bedeutet, womit vermutlich die „über dem Rhein wohnenden“ gemeint waren. 357 konnte Julian Apostata die Alemannen unter König Chnodomar in der Schlacht bei Straßburg schlagen.[4] Ammianus Marcellinus schilderte den römischen Sieg in der Schlacht bei Straßburg in folgenden Worten:
- “Gegen Abend war die Schlacht zugunsten der Römer entschieden. Da stürzten die Germanen zurück zu dem schlüpfrigen Ufer des Rheinstroms, die Rettung in der Flut zu suchen. Am Ufer stehen die Römer und schauen wie im Amphitheater auf den Kampf der Männer im Wasser, wie den einen die Rüstung auf den Grund zieht, wie der schwache den starken Schwimmer hinabzerrt. Jauchzend schleudern die Römer ihre Geschosse auf die Schwimmenden; nur die stärksten ringen sich, auf ihren Schilden treibend, zum anderen Ufer hinüber. König Chnodomar wird in einem Gehölz gestellt; er tritt heraus und ergibt sich. Nach ihm bieten noch zweihundert seiner Fürsten und Gefolgsleute, denen es Schmach war, den Sturz des Königs zu überleben, ihre Hände den Fesseln dar.“ [5]
3 Mittelalter
Danach aber fiel das Römische Reich immer mehr zusammen. Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 476 kam das Elsaß zusammen mit Alemannien unter ostgotisches Protektorat, wurde aber bereits zwei Jahrzehnte später Teil des Fränkischen Reiches.
Am Oberrhein hatte es in den römischen Garnisonen bereits christliche Gemeinden gegeben. Allmählich wurden nach der Konversion des Frankenkönigs Chlodwig auch die anderen germanischen Völker zum Christentum bekehrt. Mit der Missionstätigkeit des irischen Mönch Columban wurden um das Jahr 610 die Vogesen und der Oberrhein endgültig für das Christentum gewonnen. Im 8. Jahrhundert wurde Pirminus zum Missionar der Alemannen. Er gründete die Klöster auf Reichenau, in Maursmünster, Murbach und Neuweiler im Elsass sowie Schuttern, Gengenbach und Schwarzach in der badischen Ortenau.
König Chlodwig hatte das Elsaß seinem Reich als Grenzmark einverleibt und unter merowingischer Herrschaft vollzog sich die Synthese germanischen Volkstums mit römischer Kultur und Zivilisation. Das Land wird als Teil des Reiches in Gaue eingeteilt, woran noch heute Namen wie Sundgau erinnern. In der Mitte des 6. Jahrhunderts besteht bereits ein selbstständiges Herzogtum Elsaß, das unter Herzog Eticho I. mit dem Rhein als Grenze sich gegen Alemannien absetzt. Bei Fredegar, dem angeblichen Verfasser einer fränkischen Geschichte bis zum Jahr 642 und fortgesetzt bis 768 als eine Art karolingische Hauschronik, erscheint zum ersten Mal im Schrifttum der Name Elsaß als Pays des Alseciones.
Nach dem Tod Karls des Großen wurde das Fränkische Reich in drei und später zwei Teile aufgeteilt: Das Elsaß gehörte nun zum ostfränkischen, d.h. Deutschen Reich und wurde von den Kaisern als Lehen vergeben. Kaiser Heinrich III. belieh einen Grafen von Egisheim mit dem Elsaß. Nach dem Untergang der staufischen Herrschaft zerfiel das Land in eine große Zahl geistlicher und weltlicher Territorien. Die Landgrafschaft Niederelsaß ging an das Bistum Straßburg, die Landgrafschaft Oberelsaß und der reiche Sundgau kamen unter habsburgische Herrschaft. Dieser wurde 1468 an Herzog Karl den Kühnen von Burgund verpfändet und fiel nach dessen Tod an Habsburg zurück.
4 Neuzeit
Die Revolutionszeit 1789–1815 war von dem Bestreben Frankreichs geprägt, den bereits annektierten elsässischen Gebieten des Heiligen Römischen Reichs auch noch die bis dahin unter Reichshoheit verbliebenen elsässischen Territorien anzugliedern.[6][7] Die von Landgier getriebenen Bemühungen der revolutionären Machthaber, weitere Teile des Elsass unter ihre Kontrolle zu bringen und in den französischen Zentralstaat zu integrieren, sowie ihr grausamer Umgang mit Oppositionellen lösten im Elsass zwischen 1789 und 1793 eine Konterrevolution aus.[8] 1793 und 1794 kamen zu Frankreich die bis dahin noch ganz zum Reich gehörenden lothringische Grafschaften (Ober-)Salm (1793, Département Vosges, ein Teil von Obersalm wurde 1871 elsässisch) und Saarwerden (1794, bat aus konfessionellen Gründen trotz seiner Lage auf der lothringischen Hochebene erfolgreich um den Anschluss an Bas-Rhin, heute Krummes Elsass genannt).
Das Reichsland Elsaß-Lothringen war ein aus Teilen von Elsass und Lothringen gebildetes Verwaltungsgebiet des Deutschen Reiches von 1871. Anders als die Bundesstaaten unterstand dieses Reichsland jedoch bis 1911 unmittelbar dem Deutschen Kaiser. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auch dieses Gebiet gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 ohne Volksabstimmung Frankreich zugesprochen.
5 Literatur
- Franz Prinz zu Sayn-Wittgenstein: Fahrten ins Elsaß, Prestel Verlag, München, 1988
- Bernard Vogler: Geschichte des Elsass, Kohlhammer Verlag, 2012
- Michael Erbe und Franz Brendle: Das Elsass - Historische Landschaft im Wandel der Zeiten, Verlag Kohlhammer, 2002
6 Vergleich zu Wikipedia
7 Einzelnachweise
- ↑ Bernard Vogler: Geschichte des Elsass, Kohlhammer Verlag, 2012, Seite 13 und 14
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Elsass#Vor-_und_Fr%C3%BChgeschichte_bis_58/52_v._Chr.
- ↑ Bernard Vogler: Geschichte des Elsass, Kohlhammer Verlag, 2012, Seite 15
- ↑ Franz Prinz zu Sayn-Wittgenstein: Fahrten ins Elsaß, Prestel Verlag, München, 1988, Seite 12 bis 14
- ↑ Übersetzt nach Ammianus Marcellinus: Res gestae XVI, XII
- ↑ Maximilian du Prel: Die Deutsche Verwaltung in Elsass-Lothringen 1870–1879. Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen. Karl J. Trübner, Straßburg 1879, S. 3–50 (Google Books).
- ↑ Elsass-Lothringen, Anhang zu: Hermann Schulze, Lehrbuch des deutschen Staatsrechtes. Zweites Buch: Das deutsche Reichsstaatsrecht. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1886, S. 354–389 (Google Books).
- ↑ F. C. Heitz: La contre-révolution en Alsace de 1789 a 1793 – pièces et documents relatifs a cette époque, Heitz, Straßburg 1865 (Google Books).
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