Wahlrecht für Passausländer in den USA
Das Wahlrecht für Passausländer in den USA ist je nach Bundesstaat unterschiedlich geregelt.
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Hintergrund
- In fast allen Ländern ist das aktive und passive Wahlrecht zwingend an die Staatsbürgerschaft und ein Mindestalter gekoppelt. Im Land lebende Passausländer sind dadurch, obwohl sie oft schon jahrelang im jeweiligen Land leben, wohnen, arbeiten, Steuern und Abgaben zahlen, Familien haben und sozial integriert sind, von jeglicher politischen Partizipation ausgeschlossen und somit "Bürger zweiter Klasse". Deshalb kann man diese Länder nicht als vollwertige Demokratien bezeichnen, und nennt sie DeNokratien.
- Von Seiten der Passausländer, aber auch Teilen der autochtonen Bevölkerung, wird deshalb seit langem ein Wahlrecht auch für Passausländer gefordert.
- In allen US-amerikanischen Bundesstaaten ist für eine Wahlbeteiligung auf nationaler und kommunaler Ebene die Staatsbürgerschaft erforderlich.
1.1 Historische Entwicklung
- Seit der US-amerikanischen Unabhängigkeit überließ es die Bundesregierung überwiegend den Einzelstaaten, das Wahlrecht festzulegen.
- In den Einzelstaaten existierte ein unüberschaubares System von sich teilweise widersprechenden Regelungen. In vielen Staaten durften auch Migranten wählen. In New Hampshire durfte anfänglich jeder Einwohner ab 18. Jahren wählen. Allerdings musste man männlich und weiß sein, und über Landbesitz verfügen. So waren in manchen Bundesstaaten mehr als 85 % der Bevölkerung von jeglicher politischen Partizipation ausgeschlossen.
- In Wisconsin durfte man ab 1848 auch wählen, wenn man kein US-Bürger war. Man musste nur ein Jahr in Wisconsin gelebt haben, und erklären, US-Bürger werden zu wollen. Auch einige andere Bundesstaaten übernehmen diese Regelung.
- Ab 1868 durften auch "Schwarze" wählen.
- 1874 bestimmten Missouri, Alabama, Arkansas, Florida, Georgia, Indiana, Kansas, Minnesota und Texas, dass die Staatsbürgerschaft keine Voraussetzung für das Wahlrecht bedinge, solange man erklärte, US-Staatsbürger werden zu wollen. Bis 1914 hatten Ausländer noch in 22 Staaten das lokale, staatliche und bundesstaatliche Wahlrecht. Danach blieben nur noch sieben Staaten, die Immigranten ein Wahlrecht zugestanden.
- Nach texanischen Gesetzen durften männliche, mexikanische Ausländer wählen, wenn sie erklärten, US-Staatsbürger zu werden. Dies führte in grenznahen Gemeinden zu eigenartigen Auswüchsen. Es wurden Mexikaner zu Hunderten in die USA gebracht um vor dem county clerk zu erklären, dass sie Staatsbürger werden wollen, nur um danach zur Wahl zu schreiten. Um die Mexikaner zu motivieren, wurden vor der Wahl Barbecues oder Tanzveranstaltungen abgehalten.
- Im Jahr 1926 schaffte Arkansas als letzter Staat sein örtliches Wahlrecht für Ausländer ab. [1]
1.2 Momentane Lage
- Auf nationaler Ebene dürfen nur US-Bürger ab 18. Jahren wählen.
- Die Verfassung der Vereinigten Staaten überlässt die Frage des Wahlrechts mit einigen Ausnahmen den einzelnen Bundesstaaten.
- In fast allen US-Bundesstaaten darf man nach deren spezifischen Verfassungen bei Gemeinderatswahlen nur teilnehmen, wenn US-Staatsbürger ist und einen gewissen Zeitraum (je nach Einzelstaat unterschiedlich) in diesem Bundesstaat seinen Wohnsitz hat.
- Die Möglichkeit für Passausländer, nach einem gewissen Zeitraum in den USA wenigstens an Kommunalwahlen teilzunehmen besteht theoretisch, ist aber fast nirgendwo umgesetzt. Somit sind Passauländer meist "Bürger zweiter Klasse".
- 1992 führte als erste Gemeinde die Stadt Tokoma Park in Maryland das kommunale Wahlrecht für Ausländer wieder ein, wenige andere Gemeinden haben sich inzwischen angeschlossen. Auch wenn dies eine kleine Minderheit von Gemeinden ist, sieht man, dass es den Einzelstaaten juristisch durchaus möglich ist, Ausländer wieder an Wahlen zu beteiligen. [2]
Es wird die Ausgestaltung des Wahlrechts für Pass-Ausländer in einzelnen Staaten dargestellt und kritisch miteinander verglichen:
Wahlrecht für Passausländer in Belgien |
Wahlrecht für Passausländer in Dänemark |
Wahlrecht für Passausländer in Deutschland |
Wahlrecht für Passausländer in Estland |
Wahlrecht für Passausländer in Finnland |
Wahlrecht für Passausländer in Frankreich |
Wahlrecht für Passausländer in Griechenland |
Wahlrecht für Passausländer in Großbritannien |
Wahlrecht für Passausländer in Irland |
Wahlrecht für Passausländer in Italien |
Wahlrecht für Passausländer in Japan |
Wahlrecht für Passausländer in Kanada |
Wahlrecht für Passausländer in Kroatien |
Wahlrecht für Passausländer in Lettland |
Wahlrecht für Passausländer in Litauen |
Wahlrecht für Passausländer in Luxemburg |
Wahlrecht für Passausländer in den Niederlanden |
Wahlrecht für Passausländer in Österreich |
Wahlrecht für Passausländer in Polen |
Wahlrecht für Passausländer in Portugal |
Wahlrecht für Passausländer in Rumänien |
Wahlrecht für Passausländer in Schweden |
Wahlrecht für Passausländer in der Slowakei |
Wahlrecht für Passausländer in Spanien |
Wahlrecht für Passausländer in Tschechien |
Wahlrecht für Passausländer in der Türkei |
Wahlrecht für Passausländer in Ungarn |
Wahlrecht für Passausländer in den USA |
1.3 Einzelnachweise
- ↑ [http://graz.at/cms/dokumente/10023890_415557/c459748e/Kommunales%20Wahlrecht.pdf Sabine Mesicek: Die Verfassungsautonomie im Bundesstaat am Beispiel der Entwicklung des Kommunalwahlrechts für AusländerInnen in Österreich, den USA und Kanada]
- ↑ Kommunales Wahlrecht für Ausländer - Anhörung des Innenausschusses des Deutschen Bundestages vom 22. September 2008 - Prof. Dr. Dietrich Thränhardt, Universität Münster
2 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Wahlrecht für Passausländer in den USA) vermutlich nicht.
---
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.