Sarlat

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Sarlat-la-Canéda
Wappen von Sarlat-la-Canéda
Sarlat (Frankreich)
Red pog.png
Region Nouvelle-Aquitaine
Département Dordogne
Arrondissement Sarlat-la-Canéda (Unterpräfektur)
Kanton Sarlat-la-Canéda (Chef-lieu)
Gemeindeverband Sarlat-Périgord Noir
Geographische Lage 7
Höhe 102–319 m
Postleitzahl 24200
INSEE-Code
Website http://www.sarlat.fr/

Sarlat ist eine französische Kleinstadt im Südosten der Périgord. Wegen seiner vielen gut erhaltenen alten Häuser, Kirchen, Gassen, Palais, Höfen und Denkmäler aus allen Epochen gilt Sarlat als schönste Stadt des gesamten Périgord und auch eine der sehenswertesten Städte Frankreichs. Heute leben in der nur noch touristisch bedeutenden Stadt knapp unter 9.000 Menschen.

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1 Geschichte

Die Geschichte von Sarlat reicht wie bei vielen anderen Städten im Süden Frankreichs bis in gallo-römische Zeit zurück. Der Ort war zunächst nur eine unbedeutende Siedlung, die erst unter den Karolingern einen Aufschwung erlebte. Pippin der Kurze, seit 751 König der Franken, gründete dort ein kleines Kloster, das einen regen Zulauf an Pilgern erlebte, denn Pippin hatte der Kirche die Reliquien des Heiligen Sacerdos geschenkt. Im Jahr 937 überantwortete der Graf des Périgord das Kloster den Benediktinern von Cluny, und Mitte des 12. Jahrhunderts wurde es durch Papst Eugen III. direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt.

Die Ortschaft, die sich seit der Gründung der Abtei um das Kloster gebildet hatte, unterstand lange Zeit der Souveränität des Abtes, der sowohl die Verwaltung als auch die Gerichtsbarkeit in Händen hielt. Seit dem frühen 13. Jahrhundert machten sich in der Bürgerschaft Emanzipationsbestrebungen breit, die schließlich 1223 zur kommunalen Selbstverwaltung führten, und ab 1298 war die Stadt völlig unabhängig von ihrem früheren Herrn. Im 13. und zu Anfang des 14. Jahrhunderts blühte die Handels- und Kaufmannsstadt Sarlat auf. Eine beachtliche Aufwertung erfuhr Sarlat unter Papst Johannes XXII., der sie 1317 zum Bischofssitz erhob. Im Hundertjährigen Krieg waren abwechselnd Engländer und Franzosen Herren der Stadt. Im Frieden von Brétigny im Jahr 1360 wurde die Stadt offiziell den Engländern überlassen, fiel aber nur zehn Jahre später wieder an die französische Krone zurück. Auch in den späteren Religionskriegen musste die Stadt leiden: 1574 eroberte nur zwei Jahre nach der in ganz Frankreich blutigen Bartolomäusnacht eroberte der Protestanten-Führer Geoffroy de Vivans Sarlat, plünderte die Stadt und führte drei Monate lang ein Schreckensregiment. Einer erneuten Belagerung durch Protestanten im Jahr 1587 konnte Sarlat dank seiner verstärkten Befestigungsanlagen Widerstand leisten.

Abseits vom großen politischen Geschehen liegend fiel Sarlat seit dem 17. Jahrhundert in provinzielle Bedeutungslosigkeit zurück. Im 19. Jahrhundert zur Pfarrei abgesunken war die Stadt so verarmt, dass weder neue Häuser errichtet noch die bestehenden durch Renovierung geschützt werden konnten. Dieser Verfall wurde zum unverhofften Glück für die heutigen Einwohner, denn 1962 verabschiedete die französische Regierung ein großzügiges Gesetz zur Denkmalpflege, welches die Renovierung historischer Altstadtkerne besonders begünstigte. Sarlat wurde seiner großen Zahl an historischen Bauwerken wegen zur vordringlichen Aufgabe für die Denkmalpflege erklärt. Ganze zehn Jahre bis 1974 dauerten die Restaurierungsarbeiten, die nicht bloß einzelne Bauten, sondern den gesamten Altstadtbezirk erfassten. Das europäische Denkmaljahr 1975 rückte Sarlat medial auch in das internationale Rampenlicht. Ein sprunghafter Astieg des Fremdenverkehrs war die unmittelbare Folge.

2 Stadtbild

Bis ins 18. Jahrhundert war die Stadt von Festungswällen und Gräben umgeben, die aber zunehmend bedeutungslos geworden waren. Die Gräben wurden dann zugeschüttet und auf ihnen ein großer Boulevard angelegt, der heute den Altstadtbezirk in einem großen Rand umschließt. Reste der alten Stadtmauer sind nur noch vereinzelt auszumachen. Im 19. Jahrhundert wurde brutal eine Bresche in das gewachsene Stadtbild geschlagen: Von Norden nach Süden wurde mit der Rue de la Republique eine schnurgerade Straße gezogen, die seitdem die Altstadt in eine östliche und eine westliche Hälfte trennt. Der wichtigeres Teil der Stadt liegt östlich dieser Traverse. Die Altstadt von Sarlat ist in ihrer historischen Entwicklung wie etliche Städte des hohen Mittelalters (z. B. Florenz) in ein weltliches und religiöses Zentrum geteilt. Ursprünglich hatte sich das Bauen um das religiöse Zentrum der Kirche konzentriert. Mit der Emanzipation des Bürgertums im 13. Jahrhundert entstand im Zuge der kommunalen Selbstverwaltung ein zweiter Schwerpunkt, eine weltliches Zentrum gegenüber dem geistlichen Zentrum. Dieses weltliche Zentrum hat als Schwerpunkt das Rathaus, welches in seinen Ausmaßen bescheiden ist, dafür aber an einem Platz mit beträchtlichen Abmessungen liegt,der genügend Raum für Versammlungen der Einwohnerschaft und den wöchentlichen Markt bietet.

Die Kathedrale St.-Sacerdos bietet stilistisch ein Sammelsurium aller Epochen. Der karolingische Bau, von dem wir heute keine Kenntnis mehr besitzen, wurde im 12. Jahrhundert von einer romanischen Anlage abgelöst. Die im 14. Jahrhundert zur Kathedrale erhobene Klosterkirche wurde im 16. Jahrhundert unter Bischof Armand de Genteuil erweitert und modernisiert. Lediglich der mächtige Glockenturm aus der romanischen Epoche wurde unverändert übernommen. Durch ein klassizistisches Portal gelangt man in das Untergeschoß des Turmes, das wie ein kleiner Vorraum zur eigentlichen Kirche anmutet. Dass Innere der Kirche selbst zeigt eine dreischiffige Basilika mit gotischen Spitzbogengewölben. Ihr wertvollstes Ausstattungsstück ist die Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Ein kleines Tor im südlichen Seitenschiff führt in den ehemaligen Kreuzgang, von dem sich nur der Kapitelsaal erhalten hat.

3 Literatur

  • Thorsten Droste: Perigord und Atlantikküste, DuMont Kunst-Reiseführer, DuMont Buchverlag Köln, 1981, Seite 101 bis 108
  • Société historique et archéologique du Périgord: Sarlat et le Périgord - Actes du XXXIXe Congrès d'études régionales tenu à Sarlat les 26 et 27 avril 1987

4 Vergleich zu Wikipedia




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