Reinhard Kopps

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😃 Profil: Kopps, Reinhard
Namen Reinhard Kops, Pseudonyme: Hans Mahler und Konrad
Beruf Geheimdienstagent und NS-Fluchthelfer
Persönliche Daten
29. September 1914
Hamburg
11. September 2001
San Carlos de Bariloche, Argentinien


Reinhard Kopps (* 1914 in Hamburg; † 2001 in Bariloche, Argentinien)[1][2] war ein deutscher Geheimdienstagent.

Als Geheimdienstagent wurde Kopps in der Zeit des Nationalsozialismus im Balkan und im Königreich Ungarn eingesetzt. Er trat laut den NARA-Archiven am 1. März 1940 der NSDAP in Hamburg bei. Angeblich hat Kopps 25 Juden im Oktober 1944 falsche Papiere ausgehändigt, um sie vor der Deportation nach Auschwitz zu retten, wurde deshalb zum Tode verurteilt und von SD-Agenten verfolgt. Er wurde offenbar von General Leo Rupnik, dem Präsidenten des von den Nazis geschaffenen slowenischen Satellitenstaates, gerettet.[3] 1945 wurde er von den Briten in Klagenfurt verhaftet, konnte aber ein Jahr später fliehen. Mit falschen Papieren unter dem Namen Hans Mahler fuhr er nach Rom und wurde zu einem der wichtigsten Gehilfen von Bischof Alois Hudal. Dabei hatte Kopps die Aufgabe, sich um SS- und NSDAP-Mitglieder zu kümmern, die die Unterstützung der katholischen Kirche suchten. Später war er Besitzer des Hotels Campana in Bariloche.

Unter Pseudonymen arbeitete Kopps außerdem als Autor. Er betätigte sich von 1949 bis 1952 als Redakteur der Zeitschrift Der Weg, die auch in Europa ihre Verbreitung fand. Zeitweilig war er Südamerika-Korrespondent der Zeitschrift Nation – Das politische Magazin für Deutsche.[4] Angeblich soll Juan Maler sein Pseudonym gewesen sein. Einen Nachweis dafür gibt es nicht.[5] Der „Beweis“ dafür stammt von einem nicht sehr zuverlässigen Wikipedia-Autor[6] aus dem Jahr 2013 und beruht auf den Angaben von Uki Goni.[7] Bei der Google-Suche erscheint oft ein Bild von Erich Priebke, offenbar weil Kopps dessen Versteck verraten hatte.[8] Die deutschsprachige Wikipedia bringt zahlreiche Aussagen über die Hilfsorganisationen, die führenden Vertretern des Nationalsozialismus nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zur Flucht verhalfen. Diese Ausführungen haben jedoch wenig mit der Person Reinhard Kopps zu tun. Er hat nach 1945 Schriften veröffentlicht, in denen er Hitler und die Nazi-Ideologie esoterisch verklärt.[9] Wahrscheinlich besteht eine Verwechslung mit den Tätigkeiten des Kopp Verlages. Juan Maler schreibt kaum etwas über die oft zitierte Zeitschrift Der Weg, hat vergleichbar geringe Kenntnisse über die Tätigkeiten von Geheimdiensten und sein Lebenslauf weicht stark von Kopp ab, so dass erhebliche Zweifel an der Identität der beiden Personen bestehen. Maegerle als Quelle ist nicht zuverlässig und hält Nachprüfungen nicht stand.

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1 Literatur

  • Uki Goñi: The Real Odessa, Granta Publications, London 2002, in deutscher Übersetzung: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Aus dem Englischen von Theo Bruns und Stefanie Graefe. Assoziation A, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-935936-40-0.

2 Siehe auch

3 Vergleich zu Wikipedia




4 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Argentinisches Tageblatt, 15. September 2001, Seite 2 (Archivversion vom 8. Oktober 2007) (PDF; 128 kB) Seite 2
  2. Mariano Cordero: Murió un ex oficial nazi denunciado por crímenes de guerra, Clarín (Argentinien), 12. September 2001 (spanisch)
  3. Uki Goñi, englische Ausgabe 2003, Seite 231
  4. Anton Maegerle: Keiner Schuld bewusst. blick nach rechts 17/97, Seite 5.
  5. https://peoplepill.com/people/reinhard-kopps
  6. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Weg._Monatshefte_zur_Kulturpflege_und_zum_Aufbau&diff=next&oldid=117962497
  7. Der Wikipedia-Autor bezieht sich auf die Seiten 335-349 aus einem Buch von Juan Maler, ohne die genaue Stelle zu zitieren. Goki macht verschiedene Angaben dazu in seinem Buch, wobei es möglicherweise auch Übersetzungsfehler gab.
  8. Bericht in der Los Angeles Times vom 8. Mai 1996 englisch
  9. Ausführlich beschrieben in: Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur Neuen Rechten. Schmetterling, Stuttgart 1995.

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