Rote Armee Fraktion
Die Rote Armee Fraktion (kurz RAF, anfangs auch als „Baader-Meinhof-Bande“ bezeichnet) war eine linksextreme Terrorgruppe, die für zahlreiche Anschläge in den 1970er Jahren, vor allem in der Westdeutschland verantwortlich war. Sie beging mehr als 30 Morde an verschiedenen führenden Personen wie Hanns-Martin Schleyer und Jürgen Ponto sowie deren Angestellten, an Staatsanwälten wie Siegfried Buback und an Polizisten. Bei ihren Anschlägen gab es außerdem mehr als 200 Verletzte.
Die RAF wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet. Sie verstand sich als kommunistische und antiimperialistische Guerillagruppe nach südamerikanischem Vorbild. Unter verschiedenen Gruppierungen der politischen Linken gab es offene und heimliche Sympathie für die RAF, die teilweise bis heute zu spüren ist. Die Aktivitäten der Inhaftierten bewirkten, mit Hilfe ihrer Verteidiger wie beispielsweise der später selbst angeklagten Rechtsanwälte Klaus Croissant und Siegfried Haag, auch breitere Resonanz in der linken Szene. Zu den Anwälten der ersten RAF-Generation gehörten die späteren Grünen-Politiker Otto Schily, Hans-Christian Ströbele und Rupert von Plottnitz sowie Hans Heinz Heldmann. Die RAF hatte im Kern rund 70 aktive Mitglieder. Wegen Mitgliedschaft in der RAF wurden 517 Personen verurteilt. 1998 erklärte die RAF ihre Selbstauflösung.
Die Journalistin Regine Igel vertrat die Auffassung, die RAF sei – wie die italienischen Roten Brigaden – von Geheimdiensten unterwandert worden. Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
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1 Literatur
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex, Hoffmann & Campe Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-455-50029-5
- Jillian Becker: Hitler’s Children: The Story of the Baader-Meinhof Terrorist Gang, J. B. Lippincott & Co. 1977
2 Siehe auch
3 Andere Lexika
4 Weblinks
- Commons: Red Army Faction – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- SWR.de zur Geschichte der RAF
- Tondokumente von den RAF-Prozessen - Von SWR2 veröffentlichte O-Töne von Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe.
- Rote Armee Fraktion – Dokumente auf labourhistory.net (Originale im Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam.) - Zusätzlich: Chronologie und Bibliografie.
- Horst Mahler wurde von Stasi als IM geführt. Demnach stand Mahler von 1967 bis 1970 im Dienst der Stasi, Die WELT, 31. Juli 2011
5 Einzelnachweise
- ↑ Regine Igel: Linksterrorismus fremdgesteuert? Die Kooperation von RAF, Roten Brigaden, CIA und KGB. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Oktober 2007, S. 1230 (PDF, abgerufen am 20. August 2008).
- ↑ Politische Morde (4) Der Fall Aldo Moro. In: 3sat.online. 7. Oktober 2004. Abgerufen am 1. September 2008.
- PPA-Kupfer
- Rote Armee Fraktion
- Marxistisch-Leninistische Organisation
- Antiimperialismus
- Antizionismus
- Linke bewaffnete Untergrundorganisation (Deutschland)
- Ehemalige politische Organisation (Deutschland)
- Gegründet 1970
- Aufgelöst 1998
- Kriminelle Vereinigung
- Linksextremismus
- Deutsche Geschichte (Nachkriegszeit)
- Untergrundorganisation (Deutschland)
- Text aus WikiBay
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