Ostern

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Ostern ist ein Frühlingsfest, an dem im Christentum der zentrale Moment, die Auferstehung Jesu Christi, gefeiert wird. Das Osterdatum wird über einen Lunisolarkalender - eine Kombination aus Mond- und Sonnenkalender - bestimmt und fällt in der Westkirche immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Da die Ostkirche nicht wie die Westkirche nach dem gregorianischen Kalender rechnet, gibt es noch einige Unterschiede.

In deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden suchen die Kinder bunt bemalte versteckte Ostereier und Süßigkeiten, die vom „Osterhasen“ versteckt wurden. Es gibt auch den Brauch, Zweige in Vasen oder auf Bäumen im Garten mit bunt bemalten Hühnereiern zu schmücken. Als Ostergebäck gibt es einen Kuchen in Hasen- oder Lammform. Ein weiterer Brauch ist das Osterfeuer.

Eine Besonderheit gab es in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Der Beginn des Schuljahres ab 1949 wurde in der Britischen Zone und, außer in Bayern (Amerikanische Besatzungszone), auch in allen übrigen Ländern der westlichen Besatzungszonen auf Ostern verlegt. Diese Regelung blieb in Westdeutschland bis 1966/67 bestehen. Somit bekam das Osterfest für viele Generationen eine zusätzliche Bedeutung, da anschließend die Einschulung der Kinder stattfand.

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1 Weitere Bedeutung im Christentum

Ostern war in den ersten christlichen Jahrhunderten der einzige ordentliche Tauftermin. Der wichtigste Gottesdienst ist in der Osternacht mit ihrer Mystik. Auch die Erstkommunion fällt in die Osterzeit (Osterkommunion). Danach richten sich auch die Daten der anderen beweglichen Feste des jeweiligen Kirchenjahres. Zugleich markiert der Ostersonntag das Ende der meist 40tägigen Fastenzeit. Der Osterfestkreis beginnt am Aschermittwoch und endet zu Pfingsten. Es besteht eine deutliche Abgrenzung zum jüdischen Passahfest (siehe Mk 14,1-2 EU).

2 Bilder

3 Begriffsgeschichte

Das neuhochdeutsche Ostern und das englische Easter haben die gleiche sprachliche Wurzel, zu deren Etymologie es verschiedene Theorien gibt. Das Herkunftswörterbuch des Duden leitet das Wort vom altgermanischen Austrō > Ausro „Morgenröte“ ab, das eventuell ein germanisches Frühlingsfest bezeichnete und sich im Altenglischen zu Ēostre, Ēastre, im Althochdeutschen zu ōst(a)ra, Plural ōstarun fortbildete. Der Wortstamm ist mit dem altgriechischen Namen der vergöttlichten Morgenröte Ēōs und dem lateinischen aurora „Morgenröte“ verwandt, die ihrerseits weitere Sprachen beeinflusst haben.[1] Als indogermanische Wurzel wird das Substantiv *h₂au̯s-os „Morgenröte“ vermutet, abgeleitet von einer indogermanischen Verbalwurzel *h₂u̯es- „(morgens) hell werden“[2] oder *h₂au̯s- „(aus dem Wasser) schöpfen, Feuer holen“.[3]

738 ist das Wort Ēostra bei Beda Venerabilis (de temporum ratione 15) belegt. Auf ihn geht die Vermutung zurück, das Wort habe eine angelsächsische Lichtgöttin bezeichnet, nach der der Monat April auf angelsächsisch Ēosturmanoth benannt war. Das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm zitiert ihn mit dem Vorbehalt, er könne diese Göttin – als deren späteren Namen sie Ostara vermuten – erfunden haben.[4] Die hypothetische Gottheit Ostara wird heute skeptischer gesehen.[5] Wahrscheinlicher ist, dass Beda Volkstraditionen aufgriff, die im Rahmen frühjährlicher Vegetationsriten gepflegt wurden, mit den Matronen- und Disenkulten in Verbindung standen und darüber hinaus im damaligen vorchristlichen germanischen Raum üblich waren.[6]

4 Siehe auch

5 Weblinks

 Commons: Ostern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

6 Vergleich zu Wikipedia




7 Einzelnachweise

  1. Festjahr.de
  2. Dagmar S. Wodtko (Hrsg.): Nomina im Indogermanischen Lexikon. Heidelberg: Winter Verlag, 2008, S. 357ff. Eine Weiterbildung derselben Wurzel, indogermanisch *h₂au̯s-t(e)r(o), wurde als Bezeichnung für eine helle Himmelsrichtung verwendet und hat im Lateinischen zu auster „Südwind, Süden“ und im Deutschen zum Wort „Osten“ geführt: ebd. S. 359, 367.
  3. Michael Janda: Die Musik nach dem Chaos. Der Schöpfungsmythos der europäischen Vorzeit (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, hg. Wolfgang Meid), Innsbruck 2010, S. 253ff. Diese Wurzel hat sich daneben in lat. haurire „schöpfen“, gr. aúō „Feuer holen“ sowie enaúō „Feuer geben“ erhalten und bildet nach Janda das Benennungsmotiv für die indogermanische Göttin der Morgenröte *H₂áu̯sōs „das Herausschöpfen (des Feuers), die (das Feuer) herausgeschöpft hat“ (ebd.). Vgl. den konvergenten Erklärungsversuch Jürgen Udolphs weiter unten.
  4. Vorlage:Deutsches Wörterbuch
  5. Horst Sauer: Wie heidnisch ist Ostern? Die Wissenschaft durchleuchtet eine fragwürdige Göttin. Die Zeit. 27. März 1959, abgerufen am 30. März 2016.
  6. Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. S. 90, 73, 217. Karl Helm: Altgermanische Religionsgeschichte. Band 2, Teil 2, §§ 162, S. 277–280.

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