Novemberpogrome 1938

Aus PlusPedia
(Weitergeleitet von Novemberpogrom 1938)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland wurde von den Nationalsozialisten zynisch als Reichskristallnacht bezeichnet. Der Begriff wurde vor allem im Hinblick auf die von ihnen zerstörten Schaufensterscheiben der jüdischen Geschäfte geprägt. Für einige der jüdischen Zeitzeugen ist der Begriff ein Tabuwort.[1]

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Verlauf

Der Auslöser war die Ermordung des Diplomaten Ernst vom Rath in Paris. Erst wenige Monate zuvor, am 13. Juli, war er an die deutsche Botschaft in Paris versetzt und dort zum Gesandtschaftsrat I. Klasse ernannt worden. Am 7. November sprach ein 17jähriger Jude, Herschel Grynspan, in der Botschaft vor, um angeblich Ausreisepapiere zu bekommen. Er hatte von der Abschiebung seiner Eltern und weiterer 15.000 Juden aus Deutschland nach Polen Kenntnis erlangt und wollte offenbar dagegen protestieren. Grynspan schoss Ernst vom Rath an. Der Täter stellte sich den französischen Behörden und wurde im Jugendgefängnis Fresnes bei Paris inhaftiert. Obwohl Adolf Hitler seinen Leibarzt Karl Brandt (er leitete später das NS-Euthanasieprogramm) und Professor Georg Magnus zur medizinischen Behandlung Raths nach Paris entsandte, erlag der Angeschossene zwei Tage nach dem Attentat am 9. November seinen Verletzungen.

Für die NSDAP war klar: Die Tat musste gerächt werden. Zudem konnten die im deutschen Volk bestehenden Vorurteile gegen die Juden psychologisch ausgenutzt werden. Die Unterorganisationen der Nationalsozialistischen Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) gaben von München aus Anweisungen, dass Angehörige der Schutzstaffel (SS), Sturmabteilung (SA) und weiterer Organisationen gegen Synagogen, Gemeindehäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger, soweit diese bekannt waren, vorgehen sollten. Nationalsozialisten demolierten und plünderten die entsprechenden Örtlichkeiten und misshandelten die jüdischen Bewohner.

Um in ihrer Nachbarschaft nicht erkannt zu werden, fuhren einige Aktivisten in andere Städte. Angehörige von SA und SS traten in Zivilkleidung auf, um wie normale Bürger zu wirken und die übrige Bevölkerung zum „Volkszorn“ aufzuhetzen. Als Reaktion des „Volkes“ bezeichneten es die damaligen politischen Machthaber. Mit der Aktion sollten mehr Juden als bisher dazu veranlasst werden, aus Deutschland auszuwandern. Nach der Reichskristallnacht wurde die Verfolgung der Juden systematisiert.

2 Erinnerung als Mahnung

In vielen Städten Deutschlands werden am Abend des 9. Novembers alljährlich Mahnwachen, Schweigemärsche und weitere Veranstaltungen durchgeführt und an die Ermordung der Juden gedacht. Dazu gehören beispielsweise auch Kranzniederlegungen an bestimmten Orten des Geschehens.

Auf der zentralen Gedenkveranstaltung, am 9. November 2008 in Berlin, äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel wie folgt:

„Gleichgültigkeit ist der erste Schritt, unverzichtbare Werte aufs Spiel zu setzen“[2]

3 Links und Quellen

3.1 Siehe auch

3.2 Weblinks

3.3 Literatur

  • Otto Dov Kulka und Eberhard Jäckel: "Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933-1945" - Dokumente zu einem unfasslichen Kapitel deutscher Geschichte; Band 62, Droste-Verlag, Düsseldorf 2004; Mit CD-ROM, ISBN 3-7700-1616-5

3.4 Einzelnachweise

  1. "Zeitzeugengeschichte.de: 9. November 1938 und Hochzeit (Ilse Rewald)" (Video, ca. 4:22 Min.)
  2. "n-tv: Politik - Sonntag, 09. November 2008 - Schweigen nicht hinnehmen: Pogromnacht 1938"

4 Andere Lexika





Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway