Sturmabteilung
Die Sturmabteilung (kurz SA) war eine Kampforganisation der NSDAP während der Weimarer Republik. Sie entstand zunächst als Ordnertruppe der Partei und wurde vor allem im Kampf mit dem politischen Gegner eingesetzt. Hauptgegner waren Mitglieder der KPD und der SPD. Die SA lieferte sich vor allem Straßen- und Saalschlachten mit dem kommunistischen Roten Frontkämpferbund und dem sozialdemokratisch geprägten republikanischen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Aufgrund ihrer Uniformierung mit braunen Hemden ab 1924 wurde die Truppe auch „Braunhemden“ genannt und in Deutschland unter Ernst Röhm zum Symbol im Aufstieg des Nationalsozialismus. Sie bildete eine eigene Organisation, wobei sich der Zusammenhang mit der NSDAP etwas löste, zumal es bei der Partei zeitweise einen Aufnahmestopp gab. Die SA lockte mit verschiedenen Angeboten zum Beispiel Arbeitslose in der Zeit der Weltwirtschaftskrise ab 1929 an, war für viele Männer der Einstieg in die Ideologie des Nationalsozialismus, ohne gleich für die Partei selbst zu werben. Zeitzeugen berichteten, es habe neue Kleidung, schöne neue Stiefel und etwas Ordentliches zu Essen gegeben. Insbesondere um Horst Wessel entstand ein Personenkult. Später wurden ihre Mitglieder unter Hermann Göring als staatliche Hilfspolizei organisiert, zum Beispiel bei der Bewachung von Konzentrationslagern. Mit dem Röhm-Putsch wurde sie 1934 zerschlagen und fast bedeutungslos.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Die Geschichte der SA lässt sich in drei historische Phasen unterteilen:
- Frühphase von 1920/21 bis 1923
- Aufstieg zur Massenorganisation bis 1934
- Eine von vielen Organisationen im NS-Staat bis 1945
Die erste Ordnertruppe der NSDAP-Vorgängerorganisation Deutsche Arbeiterpartei (DAP) wurde im Januar 1920[1] als Saalschutz (kurz S.S.) zunehmend in „Saalschlachten“ eingesetzt, und sie bestand vor allem aus Angehörigen verschiedener Freikorps sowie einigen Angehörigen der bayerischen Reichswehr. Die Gruppe wurde zunächst als Turn- und Sportabteilung im November 1920 gegründet, und am 5. Oktober 1921 umbenannt in Sturmabteilung (SA).[2] In der Zeit von 1923–1925 war sie verboten. Es kam auch zu Auseinandersetzungen mit verschiedenen politischen Gruppierungen. So gab es Rufe in Massenveranstaltungen wie „Ludendorff verrecke !“[3] oder gezielte Aktionen gegen Juden und die Kolpingjugend. Zum landesweiten Einsatz kam die SA nochmals in der Reichspogromnacht gegen die jüdische Bevölkerung im November 1938. Im Jahr 1945 wurde sie durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten.
2 Rezeption
Aufsehen erregte 1948 eine Darstellung von Winfried Martini unter der Überschrift Die Geschichte eines Rollkommandos. Hitler sollte schon 1932 von der SA ermordet werden“.[4] Viele von der SA verwendete Symbole sind heute in Deutschland als Kennzeichen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation verboten (siehe Straftatbestand des § 86a StGB), werden aber in der Rechten Szene gerne benutzt.
3 Literatur
- Bruce Campbell (Historiker): The SA Generals and the Rise of Nazism. Univ. Press of Kentucky, Lexington 1998, ISBN 0-8131-2047-0.
- Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA. Beck, München 1989, ISBN 3-406-33624-8. (Neuausgabe: Geschichte der SA. Beck, München 2003, ISBN 3-406-49482-X).
4 Siehe auch
5 Einzelnachweise
- ↑ Peter Longerich: Die braunen Bataillone, S. 22 ff.
- ↑ Paul Hoser: Sturmabteilung (SA), 1921-1923/1925-1945. In: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de. Abgerufen am 3. Dezember 2019.
- ↑ Mathilde Ludendorff: Mein Leben, 6. Teil, Pähl 1968, Seite 195
- ↑ siehe Süddeutsche Zeitung, Münchener Ausgabe vom 31. Juli 1948, S. 4
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