Eric Mandell
Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden. | |
😃 Profil: Mandell, Eric | ||
---|---|---|
Namen | Erich Mendel (Geburtsname) | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 14. Juni 1902 | |
Geburtsort | Gronau | |
Sterbedatum | 8. Februar 1988 | |
Sterbeort | Philadelphia |
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Vita
Mandell wurde im Jahr 1902 im westfälischen Gronau als Erich Mendel geboren. Er studierte in München und Berlin Musik und absolvierte in Münster eine Ausbildung zum Kantor. Danach arbeitete er als Kantor und Musikdirektor der Synagoge in Bochum und war der letzte Chasan der Jüdischen Gemeinde Bochum vor der Schoa. Mandell leistete schon in Deutschland wichtige wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte der Synagogalmusik und Musikpädagogik. Er begann alles zu sammeln, was mit jüdischer Musik in Zusammenhang steht. Seine Sammlung ging aber, nachdem er versuchte sie vor den Nazis nach den Niederlanden in Sicherheit zu bringen, leider verloren.
Die Nazis sperrten ihn im Jahr 1939 in ein Konzentrationslager. Im selben Jahr war er einer von 3.000 deutschen und österreichischen Juden, die unter der Auflage, dass sie Deutschland umgehend verlassen, freigelassen wurden. Mandell emigrierte dann nach England wo er als Klavierstimmer arbeitet. 1940 heiratete er Martha Wolff und ein Jahr später wanderten die beiden nach New York aus. In den USA amerikanisierte er seinen Namen und nannte sich fortan Eric Mandell.
In Philadelphia fand er eine Stelle als Kantor des Har Zion Tempels und war bis 1966 Musikdirektor von Har Zion. Im Jahr 1942 gründete er außerdem eine Musikabteilung am Gratz College, wo er bis 1956 mit Schwerpunkt über jüdische Musik lehrte. 1966 erhielt er von der Vereinigung der Kantoren der USA den Kavod Award für seine lebenslangen Bemühungen um die jüdische Musik. Mandell, der auch komponierte, begann auch wieder musikalische Judaica zu sammeln. Seine Sammlung, inzwischen die Eric Mandell Music Collection, ist eine der größten weltweit. Die von ihm zusammengestellte Sammlung jüdischer Volksmusik, israelischer Musik und von Lieder aus den Ghettos und Konzentrationslagern umfasste schließlich mehr als 15.000 Einzelstücke. Im Jahr 1970 übergab er seine Sammlung an die Schreiber Music Library des Gratz College of Jewish Studies in Philadelphia. [1]
Im Jahr 2010 wurde in Bochum auf dem Platz vor der neuen Synagoge eine Stele zur Erinnernung an ihn errichtet. [2]
2 Weblinks
- Eric Mandell, 85, Cantor And Jewish Musicologist
- Lebenslauf von Eric Mandell auf www.mendelstoechter.de
- Michael Rosenkranz: Ein Kantor, zwei Leben - Dokumentation über den Chorleiter Erich Mendel erschienen; Artikel in der Jüdischen Allgemeinen
3 Literatur
- Irene Heskes: Passport to Jewish Music: Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Publishing Group, 1994, Seite 3 ff.
- Manfred Keller: Erich Mendel/Eric Mandell – Zwei Leben für die Musik der Synagoge, Klartext Verlag, Essen, 2006
4 Einzelnachweise
- ↑ Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 4 und 5
- ↑ Dortmunder Chor Bat Kol David gastiert zur Einweihung der Mendel-Stele in Bochum
5 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Eric Mandell) vermutlich nicht.
---
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.