Búger

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Búger ist die kleinste Gemeinde auf der spanischen Baleareninsel Mallorca. Die Gemeinde Búger hat eine Fläche von 8,27 km² mit 1066 Einwohnern (Stand: 2008). Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 128,9 Personen pro km². Amtssprachen sind Katalanisch (català) und Kastillisch (castellano). Der gesprochene katalanische Dialekt wird Mallorquí genannt.

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1 Lage

Búger liegt zwischen Campanet und Sa Pobla im nördliche Teil von Mallorca in der Gemarkung Raiquer und wird von einer 80 bis 105 Meter hohen Hügelkette umgeben, an die sich im Westen, Süden und Osten eine Ebene anschließt. Durch diese Ebene fließen der kleine Torrent de Can Llobina und der große Torrent de Massanelle.

2 Geschichte

Der Name Búger stammt aus der maurischen Vorgeschichte der Stadt. Hier stand nur ein Gehöft, von dem außer dem Namen des Ortes nichts mehr überblieb: Bujar de Rahal Algebel. Im Buch über die Aufteilung Mallorcas (von 1232) erscheint die Gemeinde Búger als ein bekannter Bauernhof verzeichnet.

Búger verfügt, obwohl es die kleinste Gemeinde auf Mallorca ist, über ein beachtliches geschichtliches Vermächtnis. Erste menschliche Spuren sind in der Höhle von Can Mossenya am Südhang des Puig de Sa Mata Grossa hinterlassen. die Talaiotsiedlung von Rafal de Puig ist ein weiterer bedeutender Fund aus der Vorgeschichte der Talaiot-Kultur. Zur Zeit der Römer wurde die Besiedlung durch die Nähe zur Römerstraße Palma-Pollentia vorangetrieben. Unter den Arabern begünstigten gute Bewässerungsvoraussetzungen den Bau von Wassermühlen und liessen den Gemüseanbau florieren.

Als im Jahre 1229 die Katalanen die Insel eroberten und eine Landaufteilung vornahmen, wurde das Dorf dem Königstum von Barcelona unterstellt. Durch langwierige Vorherrschaftskämpfe auf politischem und kirchlichem Gebiet zwischen Campanet und Sa Pobla im 13. und 14. Jahrhundert gehörte Búger - wie auch Ullaró - zunächst Campanet an. Später, im Zuge der Ortszusammenlegungpolitik, erhielt Sa Pobla die Vorrangstellung und ab dem Jahre 1368 gehörten Búger und Ullaró der Gemeinde von Campanet an. Búger wurde im Gemeinderat von vier Ratsmitgliedern, einem Schöffen und einem Schätzungsbeamten vertreten.

Landwirtschaft und Viehzucht gewannen im 14. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Großgrundbesitzer besetzten so wichtige Ämter wie Schöffe, Oberbürgermeister und Stadtrat. Die Bauern nahmen am nationalen Volksaufstand (1451-1453) teil, einige Grundbesitzer unterstützen die Volksaufstände der Zunftbruderschaften (1521-1523) gegen Adlige und ihre Privilegien. Bauern- und Handwerkeraufstände endeten immer öfter im Banditentum und führten 1666 zu einer allgemeinen Verfolgung der Aufständischen. All diese geschichtlichen Wendungen spiegeln die Vitalität dieses scheinbar unbedeutenden Fleckens wieder.

Zwischen 1563 und 1576 errichteten die Bürger von Búger ihre erste eigene Kirche, die Església de Sant Pere und 1599 die Kapellen der Roser und des Sant Jordi.

Auf diese positive Epoche folgend wurde die Bevölkerung der Stadt von der Pest befallen, und das Banditentum nahm zu. Im 17. Jahrhundert trat eine Zeit des wirtschaftlichen und demografischen Wachstums ein. 1700 zählte der Ort 863 Einwohner und auf Anlass des Vikars Paieres Estrany wurde eine neue Kirche erbaut.

Der Spanische Erbfolgekrieg (1700-1715) konfrontierte Bourbonen und Habsburger miteinander. Am Ende des 18. Jahrhundert blühte dann auch in Búger ein gewisser Handel auf, was sich in einer großzügigeren Bauweise, Verbesserungen in der Landwirtschaft und anderem widerspiegelte. Herrschaftliche Familien aus Palma, Inca oder Sa Pobla besassen bedeutende Besitztümer in Búger. Handwerker und Tagelöhner bildeten die gesellschaftliche Schicht am Ende des 18. Jahrhundert.

Die Reformen, die der Liberalismus am Ende des 19. Jahrhundert mit sich bringt, führten dazu, daß Búger mit der Verfassung von Cádiz eine selbstständige Gemeinde wird, auch wenn die kirchliche Unabhängigkeit erst im Jahre 1913 erfolgt.

3 Politik

Das politische Leben nach der Unabhängigkeit während der Restauration war geprägt von der Hegemonie der Familie Mascaró. Pere Josep Mascaró übte von 1872-1896 und Antoni Mascaró von 1902-1917 das Amt des Bürgermeisters aus. In Búger wurde jedoch, im Gegensatz zu anderen Gegenden Mallorcas, diese feudalistische Vorherrschaft der Großgrundbesitzer abgeschwächt durch das Aufkommen einer bedeutenden Gruppe an kleinen und mittleren Grundbesitzern, Handwerkern, vor allem Schustern sowie Auswanderern, die mit neuen Ideen in ihre Heimat zurückkehrten. Diese Situation herrscht auch heute noch vor. Die politische Führung liegt heute bei der UM Partei, die auch den Bürgermeister Miquel Amengual Martorell und den 1. Stadtrat Francisco Sebastià Ferrer stellt. UM (Unio-Mallorquina) Eine Partei die sich das Ziel gesetzt hat, mit eigene politischen Instrumenten, weit von den Richtlinien der Parteifreunde in Madrid, die Zukunft auf Mallorca zu gestalten. Gegründet im Oktober 1992 aus der UCD (Unió de Centre Democràtic) (Demokratische Zentrumsunion in Madrid).

4 Tourismus

Im Massentourismus spielt Búger kaum eine Rolle, sonst wäre die "Fundacion Àrea Creació Acústica" (ACA), die Stiftung für Zeitgenössische Musik, auch am falschen Platz. Die verschlafene, winzige und auf zwei Hügel kauernde kleine Stadt, wo die Dorfbar mit ihrer Küche Cuina mallorquina noch soziales Zentrum ist, lockt höchstens zu den Konzerten die Antoni Caimari organsiert, Besucher an. Der seit Jahren geförderte gehobene Agrotourismus hat mit dem Agro-Hotel Son Pons, das im Gemeindegebiet von Buger liegt, neue Masstäbe gesetzt. Dabei handelt es sich um ein ansehnliches Landgut mit über 150.000 m2 Grundfläche.

1990 wurde das Anwesen unter Naturschutz gestellt und ein allgemeines Jagdverbot auferlegt. Das Haupthaus datiert auf das 16. Jahrhundert zurück und wurde unter Berücksichtigung der Eigentümlichkeiten der früheren Bauweise auf der Insel restauriert: So blieben beispielsweise Schilfrohrgeflechte, Deckenbalken und Steinmauern (Tanca-Mauer) erhalten, gleichzeitig wurden aber modernste Einrichtungen wie Zentralheizung und Klimaanlage eingebaut. Auf Grund seines historischen Wertes findet das Haus auch seine Nennung in der Enzyklopädie Mallorcas.

5 Klima

In Búger werden das ganze Jahr über Niederschläge registriert. Der trockenste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 10,1 l/m2. Die höchste Niederschlagsmenge verzeichnet man im Oktober mit 80,9 l/m2. Eckdaten über Wasserschäden sind der 9. bis 11. Oktober 1842, wo es so stark regnete, dass die Wassermühle zerstört wurde.

6 Sehenswürdigkeiten

Obwohl die Gemeinde Búger die kleinste der Insel ist, handelt es sich um eine landschaftlich schöne Umgebung, die einige Kunstschätze aufzuweisen hat. Hervorzuheben sei hier der Torrent de Búger der zum Süden hin eine natürliche Grenze bildet. Dieser Strom fließt an Steineichen vorbei und betrieb früher eine Wassermühle. Hervorzuheben sind auch die großen Waldflächen, die ein gutes Beispiel für die ehemals dichte Steineichenbewaldung des flachen Teils der Insel sind. Leider sind diese Wälder von Menschenhand stark abgebaut worden. Die verschiedenartige Landschaft haben dazu beigetragen, dass sich schon Anfang des 19. Jahrhunderts Menschen hier niederließen.

Das Interessante an Búger selbst sind keine herausragende Bauten, sondern die Harmonie beim Bau der einzelnen Gebäude, die sich bis zu dem kleinen Hügel mit Namen Búger erstrecken. Die Landbesitze von Son Alemany, Son Catxo, Son Costa, Son Genet, Ses Planes, Son Pons und Es Rafal sind die bedeutendsten der Gegend. Die 8 Windmühlen, die sich im Osten der Gemeinde befinden und so durch den Wind aus der Bucht von Alcúdia betrieben wurden, erkennt man schon von weitem. Ganz in der Nähe findet man die Kirche Sant Pere, eine schöne Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Die Stiftung für akustisches Schaffen Fundacion Àrea Creació Acústica (ACA) ist über die Grenzen von Mallorca bekannt. Konzertsaal, Tonstudio und Büro sind in einem alten Bauernhaus untergebracht, die Wirkstätte des Musikers Antonio Caimari.

Weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes Búger sind

  • Molí de Can Garindo: Gegenwärtig die einzig restaurierte Windmühle mit Flügeln.
  • Molí de Can Barraca: Die Mühlen bestimmen das Erscheinigungsbild von Búger.
  • Rosenkranzretabel: auch mit Mysterienretabel bezeichnet; stammt aus Ende des 16. Jahrhundert und stellt die fünf Mysterien von Schmerz, Freude und Seligkeit dar.
  • Fundació ACA (Àrea de Creació Acústica, wörtl.: Bereich zur akustischen Schöpfung): das Zentrum für moderne Musik wurde Anfang 1979 vom Komponisten Antoni Caimari i Alomar ins Leben gerufen. Ab 1985 steht es unter der Schutzherrschaft des Kultusministeriums der Balearenregierung.
  • Creus de Terme: Die Wegekreuze spielten früher bei den Osterprozessionen eine große Rolle.
  • Església de Sant Pere: Mitte des 16. Jahrhundert erteilte der Bischof von Mallorca Búger die Erlaubnis, eine eigene Kirche zu errichten, denn viele Bürger mußten bis dahin, da es ihnen unmöglich war, sich nach Campanet zu begeben, ohne Empfang der Sakramente sterben.
  • Kirchenorgel: Der Orgelbauer Pere Josep Bosch erbaute im Jahre 1763 im Kloster von Campos die Orgel der Kirche von Sant Pere. Sie besteht aus einem Doppelmanual, Hauptorgel mit elf Einzeleinsätzen sowie Schemel. Das Pedal ist durch sieben Klappen mit dem Manual verbunden.

6.1 Wanderwege

In der Umgebung von Búger gibt es einen wunderschönen Wanderweg mit grünen Täler, steile Küsten und mächtigen Felswänden. In Lluc hält man sich zunächst auf der Zufahrtsstrasse zurück Richtung Hauptstrasse Inca-Pollenca und nach etwa 400 m sieht man auf der linken Seite den Fussballplatz des zum Kloster gehörenden Internates. Durch eine schmale Steinpforte gelangt man auf den Sportplatz und überquert ihn, um hinten links einen Durchlass zu finden. Gleich dahinter befindet sich ein Fahrweg, dem man nach rechts folgt. Unterwegs durchquert man einen kleinen Zypressenwald. Man muss ein Holztor überklettern und erreicht nach etwa 25 Min. die Landstrasse C 710 nach Pollenca, der man links, also in nördlicher Richtung folgt.

Nach insgesamt etwa 50 Minuten Gehzeit erblickt man beim Kilometerstein 15,3 auf der linken Strassenseite die Einfahrt zum Gelände der Finca Mossa. Ein Schild mit der Aufschrift Prohibido de pasar, propiedad privada weißt umissverständlich darauf hin, dass das Betreten des Privatgeländes verboten ist. Nur am Sonntag erlaubt der Besitzer den Zutritt. Nach Betreten des Finca-Geländes folgt man der Zubringerpiste. Links sieht man schon die rotfarbenen Südhänge des langgestreckten Puig Roig. Durchquert man nun das Tal des Torrent de Mossa mit seinen ausgedehnten Olivenplantagen, erblickt man erst relativ spät die Finca Mossa auf einem vorgeschobenen Plateau. Kurz vor der Finca sind die alten, sauber aufgeschichteten Tanca-Mauern mit ihrer üppigen Flora beachtenswert. Auf den Steinen gedeihen Agaven, Aloen, Fetthennen und Streifenfarn. Dann steht man auf dem grossen Platz vor dem stattlichen Hofgebäude der Finca Mossa. Man umgeht die linke Seite des Gebäudes und passiert ein Tor.

Nun steigt man aufwärts über felsiges Gelände hinweg und findet dort einen schmalen Schotterpfad, den man folgt. Nach 1,45 Std. Gehzeit ist die Passhöhe des Coll dets Ases in 627 m Höhe erreicht. Dies ist ein guter Platz für ein kleines Picknick, hat man doch von hier aus einen wunderschönen Rundblick.

7 Feste in Búger

  • Feria del Jai, Jahrmarkt, am ersten Maisamstag.
  • Festa de Sant Pere, Patronatsfeste, am 29. und 30. Juni.

8 Märkte in Búger

Wochenmarkt: Samstags, Carrer Major

9 Literatur

  • Zwischen 1869 und 1891 erschien in Leipzig ein neunbändiges Monumental-Werk des berühmten Reisenden Erzherzog Lluis Salvador, es ist heute noch ein zuverlässiges und genaues Zeugnis jener Epoche, Die Balearen in Wort und Bild (Orginalausgabe 1897)
  • Ramón Llull, Secreta secretorum (Orginalausgabe 1592)
  • David Abulafia, El reino catalán de Mallorca (Orginalausgabe Barcelona 1996)
  • Francesc Borja Moll, Històrica catalan (Orginalausgabe València 1991)

10 Weblinks

11 Quellen

  • Búger in Informationsbroschüre über Mallorca, Hrsg.: Pedro Servera, Mallorca (2002)

12 Vergleich zu Wikipedia




13 Init-Quelle

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