Altkatholische Kirche

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Die Altkatholische Kirche hat den Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Sie ist als christliche Kirche und auch als Religionsgemeinschaft anerkannt.[1] Die Zahl ihrer Mitglieder wird auf rund 70.000 geschätzt. Sie ist hauptsächlich in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz (hier heißt sie Christkatholische Kirche) verbreitet.

Die Bezeichnung altkatholisch ist nicht im Sinne einer Orthodoxie zu verstehen, sondern eher im Gegenteil: Die Altkatholische Kirche wird von der römisch-katholischen Kirche als zu liberal kritisiert.[2] Sie traut etwa Homosexuelle in Form einer religiösen gleichgeschlechtlichen Ehe, und ihre Priester dürfen schon lange heiraten.

1 Entstehung

Die Altkatholischen Kirchen, die in der Utrechter Union zusammengeschlossen sind, entstanden 1871 im Kulturkampf aufgrund des kurz zuvor vom Papst proklamierten Unfehlbarkeitsdogmas in religiösen Fragen, die damals teils auch in den politisch-staatlichen Bereich übergriffen. Der Protest gegen die alleinigen Vorgaben und den Machtanspruch des Papstes in Glaubensfragen war Auslöser für die Gründung der Altkatholischen Kirche durch katholisch-liberale Kreise.

Tatsächlich wollte Jesus keine Kirche, erst recht keinen Papst in diesem Sinne, so sagen es zumindest einige und beziehen sich auf das Evangelium des Matthäus (siehe Mt 23,8 EU). Die römisch-katholische Kirche ihrerseits sieht sich durch den Jesus-Auftrag zur Kirchengründung an den Apostel Petrus (siehe Mt 16,18 EU folgende) bestätigt. Diese Ansichten relativierte die römisch-katholische Kirche im Lumen Gentium dann rund 100 Jahre später teilweise selbst. Die römisch-katholische Kirche hat nach allgemeiner Ansicht daher kein Patent auf die Auslegung der Bibel. Der Vorteil der Altkatholischen Kirche ist ihr Bestandsschutz, der sogar (im Gegensatz zur evangelischen Kirche) von der römisch-katholischen Kirche anerkannt werden muss. Ursprungskirche der Altkatholischen Kirchen ist die Altkatholische Niederländische Kirche, die seit 1723 von Rom unabhängig ist. Von dieser haben auch alle anderen altkatholischen Kirchen die Bischofsweihe in apostolischer Sukzession empfangen, so dass nach (römisch-katholischem) kanonischem Recht die Ordinationen, die von altkatholischen Bischöfen vorgenommen werden, gültig, aber im Falle von Bischofsweihen unerlaubt sind, da ihnen die päpstliche Bestätigung fehlt. Die orthodoxen Kirchen erkennen die Altkatholische Kirche an, solange der Gottesdienst nicht von einer Frau geführt wird.

2 Weblinks

 Commons: Altkatholische Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

3 Einzelnachweise

  1. BMI: Übersicht über die Religionsgemeinschaften in der BRD
  2. So z. B. der damalige Fuldaer Generalvikar Ludwig Schick in der Mainzer Bistumszeitschrift Glaube und Leben, 22/1996 vom 2. Juni 1996, wo er den Verdacht äußert, dass die Altkatholische Kirche „endgültig dem protestantischen Flügel“ zuzuordnen sei.

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