Odessa
Odessa ist eine ukrainische Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern und gehört zu den zehn größten Städten des Landes. Sie ist die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am Schwarzen Meer. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort durch die Schlacht um Odessa (1941) und im Kalten Krieg durch zwei Mittelwellensender bekannt, die auf 1169 und 1241 kHz zu empfangen waren[1] und auch für sowjetische Propaganda genutzt wurden. Seit 2014 kam es zu Auseinandersetzungen, weil prorussische Separatisten das Gebiet an Russland angliedern wollen. Seit Anfang 2022 blockiert die russische Marine den Hafen von Odessa; Millionen Tonnen von Weizen können deshalb nicht exportiert werden. Das erschwert die ohnehin schwierige Lage bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Dritten Welt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Multiethnisches Odessa
Odessa wurde traditionell von vielen Ethnien und Konfessionen bewohnt und geprägt. Dabei bildeten Russen und Juden lange Zeit die größten Bevölkerungsgruppen. Dazu kamen Griechen, Armenier, Bulgaren, Rumänen, Tataren, Deutsche, Georgier und Türken. Ukrainer stellten bis weit ins 20. Jahrhundert nur eine Minderheit der Bevölkerung.
2 Judentum in Odessa
Der Bevölkerungsanteil der Juden betrug vor dem Ersten Weltkrieg um die 31%. Es lebten dort an die 200.000 Juden. Es gab eine relativ breite Schichtbegüterter jüdische Kaufleute und Bankiers, welche die Mehrheit der Handelshäuser und Unternehmen kontrollierten. Auch über die Hälfte der Ärtzte und Rechtsanwälte der Stadt waren Juden. Die weit überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung von Odessa lebte aber in bitterer Armut.[2] Odessa war nach Warschau die zweitgrößte jüdische Gemeinde im Zarenreich und im 19. Jahrhundert das einflussreichste Zentrum der Jüdischen Aufklärung (Haskala) in Osteuropa. [3]
3 Siehe auch
4 Einzelnachweise
- ↑ internationale Sendeliste der Firma Grundig aus den 1950er Jahren
- ↑ Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine, C. H. Beck, München, 1994, S. 153
- ↑ Michael Brenner: Geschichte des Zionismus, C.H. Beck, 2016
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