Ludwig Tieck
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😃 Profil: Tieck, Ludwig | ||
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Namen | Tieck, Johann Ludwig (vollständiger Name); Leberecht, Peter (Pseudonym); Färber, Gottlieb (Pseudonym) | |
Beruf | Schriftsteller | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 31. Mai 1773 | |
Geburtsort | Berlin | |
Sterbedatum | 28. April 1853 | |
Sterbeort | Berlin |
Ludwig Tieck (* 31. Mai 1773 in Berlin; † 28. April 1853 ebenda) war ein deutscher Dichter, Literaturtheoretiker, Theaterkritiker und Übersetzer. Er publizierte auch unter den Pseudonymen Peter Leberecht und Gottlieb Färber.
Er war der produktivste und wandlungsfähigste Autor der frühromantischen Generation: Er entwarf die Gattung der Märchennovelle und des Künstlerromans, schuf die romantische Stimmungslyrik, realisierte das Prinzip der romantischen Ironie und entwickelte die Formen der zeitkritischen und historischen Biedermeiernovelle.
Inhaltsverzeichnis
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1 Leben
- Während seines Studiums (Theologie, Geschichte, Literatur) unternahm er mit Wilhelm Heinrich Wackenroder Kunstwanderungen im Frankenland. Von 1794 bis 1799 lebte er in Berlin, nach Bekanntschaft mit A. W. und F. Schlegel bis 1801 in Jena im Kreis der Frühromantiker. Daran schlossen sich Aufenthalte u. a. in Dresden, Italien, Süddeutschland, Frankreich und England.
- Von 1825 bis 1841 war Tieck Dramaturg am Dresdner Hoftheater, danach auf Einladung Friedrich Wilhelms IV. in Berlin (u. a. Berater der Königlichen Schauspiele; hier Einleitung einer Renaissance der Shakespeare-Darstellung auf deutschen Bühnen).
2 Werk
- Luwig Tieck begann mit Erzähltexten im Stil der Spätaufklärung und verfasste dann, vor allem nach englischen Vorbildern, den Briefroman "Geschichte des Herrn William Lovell" (1795/96), in dem er aus dem Widerspruch der Phantasie-Existenz und sinnleerer Lebensmechanik einen vorromantischen Nihilismus entwickelt.
- Mit "Der blonde Eckbert" (1797) begründete Tieck das romantische deutsche Kunstmärchen.
- Im Künstlerroman "Franz Sternbalds Wanderungen" (1798) wird die Figur des vagabundierenden Malerpoeten zum Muster romantischer Welterfahrung.
- Den Anstoss für die Sammlung und Erschliessung der Literatur des Mittelalters gab die Anthologie und Übersetzung "Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter" (1803).
- Alle Dichtungsgattungen und den Kanon romantischer Motive verband Tieck in dem Lustspiel "Kaiser Octavianus" (1804) zum Gesamtkunstwerk.
- Den Übergang zu einem frührealistischen Stil bezeichnet u. a. die Novelle "Liebeszauber" (1811), in der Traumschau und Realitätserfahrung miteinander verknüpft werden.
- K. W. F. Solgers Ironiebegriff bestimmte Tiecks Einfall vom novellistischen Wendepunkt, der mit einer unerwarteten, aber natürlich zu erklärenden Umkehrung der Geschichte eine Dialektik von Wunder und Alltäglichkeit bewirken will.
- Mit den späten Novellen, die u. a. die Thematik des Künstlerromans in ein biedermeierliches Bildungsprogramm transponierten ("Der junge Tischlermeister", 1836), begründete Tieck das Genre der historischen und biographischen Novelle in Deutschland. Ihre konservativ-monarchistische Kritik richtete sich gegen burschenschaftliche Revolutionsvorstellungen, liberale Forderungen des Jungen Deutschland, jedoch auch gegen restaurative Frömmigkeit ("Die Verlobung", 1823).
- Historisch-kritisch ist die Novelle "Der Aufruhr in den Cevennen" (1826).
- "Vittorio Accorombona" (Roman, 1840) ist eine vergleichsweise fortschrittliche Stellungnahme zur Frauenemanzipation.
- Dem romantischen Konzept der Weltliteratur diente seine geniale und epochemachende Übersetzung des "Don Quijote" (1799-1801).
- Zusammen mit A. W. von Schlegel war Tieck Übersetzer und Herausgeber einer Massstäbe setzenden Ausgabe der Dramen Shakespeares (1825-1833). Darüber hinaus war Tieck auch Herausgeber der Werke u. a. von Kleist, Novalis und Lenz.
3 Privates
4 Mitgliedschaften
5 Ehrungen
6 Zitate
7 Ausbildung
8 Beruflicher Werdegang
9 Einzelnachweise
10 Andere Lexika
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