Houria Bouteldja

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Houria Bouteldja (* 5. Januar 1973 in Constantine, Algerien) ist eine franko-algerische Politaktivistin und Sprecherin der Parti des Indigènes de la République (PIR),[1] die sich als antirassistische Kämpferin gegen Islamophobie und Neokolonialismus bezeichnet. In einem Artikel mit dem Titel Les habits neufs du Doriotisme (deutsch „die neuen Kleider des Doriotismus“) prangerte sie 2006 die ihrer Meinung nach „national-populistischen Neigungen einer bestimmten Anzahl von Akteuren der französischen Linken“ an, wobei sie sich namentlich auf Jacques Doriot bezog und auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo zielte.[2] Sie ist inzwischen Gegenstand vieler Kontroversen und wird des Antisemitismus, Sexismus, Rassismus, Kommunitarismus und der Homophobie beschuldigt.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Werdegang

Houria Bouteldja studierte angewandte Fremdsprachen (Englisch und Arabisch) in Lyon. Seit 2001 ist sie Mitarbeiterin des Institut du monde arabe in Paris.[3] Im Jahr 2003 war sie an der Gründung des Kollektivs „Les Blédardes“ („Bled“ ist ein populäres Wort unter Immigranten für das Heimatland oder das Heimatdorf) beteiligt.

Im Januar 2005 war Bouteldja eine der Initiatorinnen des Aufrufs,[4] der die „Indigene Bewegung der Republik“ („Indigènes de la République“) ins Leben ruft und deren Sprecherin sie wurde. Die „Indigenen der Republik“ stellen sich als eine Bewegung dar, die die koloniale Vergangenheit Frankreichs anprangert, gegen die Diskriminierung der „Nachkommen der kolonialisierten Bevölkerung“ und ganz allgemein gegen die rassistische und kolonialistische Ideologie kämpft.[5]

2 Kontroversen

Bei der Ernennung von Fadela Amara, Präsidentin von Ni putes ni soumise (einer Vereinigung, die gegen den Sexismus in den französischen Vorstädten kämpft), zur Staatssekretärin für Stadtpolitik im Juni 2007, erklärte sie, es handle sich um eine „Förderung von Islamophobie und Rassismus“.[6]

Im Jahr 2014 erhielt sie den Preis „Kampf gegen Islamophobie“ von der „Islamic Human Rights Commission“, einer gemeinnützigen Organisation, die sich gegen die “Verletzung muslimischer Rechte” einsetzt. Diese Organisation gilt als islamistische Vereinigung „nahe der Hamas und als Brückenkopf zur khomeinistischen Lobby“, wie mehrere Journalisten und Aktivisten, darunter Caroline Fourest, berichten.[7]

Im Jahr 2016 veröffentlicht Bouteldja das Buch „Les Blancs, les Juifs et nous – Vers une politique de l’amour révolutionnaire“ („Die Weißen, die Juden und wir – Zu einer Politik der revolutionären Liebe“), das heftige Kontroversen auslöste. Verschiedene Medien und politische Beobachter warfen Houria Bouteldja vor, rassistische und homophobe Meinungen zu vertreten[8] und innerhalb einer rein kommunitaristischen Logik zu argumentieren.[9]

Im November 2017 lud die Universität von Limoges Houria Bouteldja zu einem Seminar über Postkolonialismus ein, das wegen seiner kontroversen Positionen eine Debatte auslöste. Nachdem der Präsident der Universität, Alain Célérier, sich positiv über die Einladung geäußert hatte, zog er sie letztendlich zurück und wies auf die „Gefahr einer Störung der öffentlichen Ordnung“ hin. Die Ministerin für das Hochschulwesen, Frédérique Vidal, forderte daraufhin die Universitäten auf, „wachsam zu sein“.[10]

3 Vergleich zu Wikipedia



4 Einzelnachweise

  1. Funktionsbeschreibung Houria Bouteldjas auf der Website der PIR
  2. Houria Bouteldja et Omar Benderra: „Les habits neufs du Doriotisme“ (Archivversion vom 18. Mai 2015), oumma.com, 23. Feb. 2006
  3. Anne-Sophie Mercier: „La Politique du PIR“, Le Canard enchaîné, 15. Nov. 2017, S. 7.
  4. „Appel pour les assises de l’anticolonialisme postcolonial: Nous sommes les Indigènes de la République!“, in: Jérémy Robine: „Les "indigènes de la République": nation et question postcoloniale“, cairn.info, 2006
  5. Romain Bertrand: „La mise en cause(s) du «fait colonial»“, in: „Politique africaine“, Éditions Karthala, 2006/2 (Heft-Nr. 102)
  6. Siehe „lagrif.net“; archiviert hier
  7. Caroline Fourest: „Éloge du blasphème“, hier im Kap. Brouiller l’alerte; Grasset, Paris, 2016
  8. Bruno Rieth: „Indigènes de la République: Thomas Guénolé démontre le racisme, la misogynie et l’homophobie de Houria Bouteldja“, Marianne, 21. März 2016
  9. Jack Dion: „Houria Bouteldja ou le racisme pour les nuls“; marianne.net, 9. April 2016
  10. Marie-Estelle Pech: „Quand un antiracisme dévoyé s'immisce dans l'éducation“, Le Figaro, 25./26. Nov. 2017, S. 11

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway