Charlie Hebdo

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Charlie Hebdo (französische Aussprache [ʃaʁli ɛbˈdo]) ist eine Satirezeitschrift aus Frankreich. Sie wurde zunächst von 1970 bis 1981 publiziert und erscheint seit 1992 wieder mit einer regulären, wöchentlichen Druckauflage von rund 60.000 Exemplaren in Paris. International bekannt wurde die Zeitschrift durch den Terroranschlag auf das Redaktionsbüro am 7. Januar 2015, bei dem zwölf Menschen, darunter fünf prominente Karikaturisten aus dem Redaktionsteam, einschließlich des Herausgebers,[1] und somit ein Großteil der Redaktion ermordet wurden.[2] Anlass für den Anschlag waren unter anderem Mohammed-Karikaturen, welche die Zeitschrift in den Jahren 2012 und 2013 veröffentlicht hatte.

Am 1. Dezember 2016 wurde die erste deutsche Ausgabe mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren veröffentlicht, die zum großen Teil aus übersetzten Beiträgen der französischen Ausgabe besteht. Wie die französische erschien auch die deutsche Ausgabe wöchentlich.[3] Am 29. November 2017 wurde die deutsche Ausgabe wegen zu geringer Leserschaft eingestellt.[4]

Der Name „Charlie“ stammt von der Comicfigur Charlie Brown aus den „Peanuts“ und verweist auf die Ursprünge der Zeitschrift im Bereich der Comic-Magazine, zudem nimmt der Vorname Charlie angeblich auch Bezug auf Präsident Charles de Gaulle.[5] „Hebdo“ ist die im Französischen geläufige Abkürzung für hebdomadaire (deutsch: Wochenzeitschrift, Wochenblatt).[6]

Charlie Hebdo wird in Übereinstimmung mit ihrem Selbstverständnis[7] dem politisch linken Spektrum zugeordnet.[8] Eine anfänglich linksradikale Orientierung wurde aufgegeben und man bewegte sich bei vielen Themen in die politische Mitte. Der das Profil prägende, scharfe Laizismus[9] und Antiklerikalismus wurde beibehalten.[10] Die Zeitschrift wurde unzählige Male – zumeist erfolglos – von rechtsextremen Politikern, Journalisten und religiösen Organisationen verklagt.[11]

Im Herbst 2020 erstach ein Mann mit einem Messer zwei Mitglieder einer Fernsehproduktionsfirma vor den ehemaligen Büros von Charlie Hebdo als Reaktion auf die Entscheidung der Zeitung, die ursprünglich 2015 gedruckten umstrittenen Karikaturen anlässlich der Eröffnung des Prozesses erneut zu veröffentlichen. Ein Gericht in Paris verhandelt derzeit gegen 14 Personen im Zusammenhang mit dem Terroranschlag.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise

  1. Moritz Piehler: Getötete „Charlie Hebdo“-Karikaturisten: Vier spitze Federn. In: Spiegel Online. 2015-01-08. Abgerufen am 9. Januar 2014.
  2. Sascha Lehnartz: Die Reaktion auf das Attentat ist zukunftsentscheidend. In: Die Welt. 2015-01-07. Abgerufen am 9. Januar 2015. (Kommentar aus der Welt)
  3. Medien: "Charlie Hebdo" kommt nach Deutschland. In: Zeit Online. 2016-11-30. Archiviert vom Original am 2016-12-03. Abgerufen am 2. Dezember 2016.
  4. Deutsche Ausgabe von "Charlie Hebdo" wird eingestellt. In: tagesspiegel.de, 28. November 2017
  5. Pascale Santi: Cavanna et « les cons ». Le Monde, 14. Februar 2006 (französisch).
  6. Übersetzung von hebdomadaire auf leo.org.
  7. »Wir sind keine Provokateure«, Jungle World (45/2011), 10. November 2011.
  8. Anschlag auf die Freiheit. In: FAZ.net. 2015-01-07. Abgerufen am 7. Januar 2015.
  9. Das Manifest der Zwölf. In: FAZ.net, 7. Januar 2015.
  10. Frankreich: Ein Blatt für jede Gruppe, Jungle World (11/2013), 14. März 2013.
  11. « Charlie Hebdo », 22 ans de procès en tous genres. In: lemonde.fr, 8. Januar 2015 (französisch).

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway