Volksgemeinschaft

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Volksgemeinschaft bezeichnete in der politischen Ideenwelt des 20. Jahrhunderts das völkische Ideal einer weitgehend konfliktfreien, harmonischen Gesellschaft ohne volksfremde Elemente im Gegensatz zur Klassengesellschaft. Seit dem Ersten Weltkrieg benutzten fast alle Parteien in Deutschland diesen Begriff, oft in Abgrenzung zum Klassenkampf des Marxismus. Besonders wirkungsmächtig war die Formel von der Volksgemeinschaft in der Zeit des Nationalsozialismus. 1937 definierte Meyers Konversations-Lexikon Volksgemeinschaft als „Zentralbegriff des nationalsozialistischen Denken[s]“.[1] Der Begriff besteht aus dem Bestimmungswort Volk und dem Grundwort Gemeinschaft.

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1 Weitere Verwendung des Begriffs

Das Wort "Volksgemeinschaft" wurde bereits im 19. Jahrhundert von Friedrich Schleiermacher, Friedrich Carl von Savigny, Carl Theodor Welcker, Johann Caspar Bluntschli, Hermann Schulze, Wilhelm Dilthey und Wilhelm Wundt verwendet.[2] Ab 1945 verschwand der Begriff in Deutschland für längere Zeit weitgehend aus dem allgemeinen Sprachgebrauch. Die Idee der Volksgemeinschaft lebte unter anderem in der 2013 gegründeten Partei Alternative für Deutschland wieder auf. André Poggenburg von 2014 bis 2018 Vorsitzender der AfD Sachsen-Anhalt, seit 2016 Mitglied des Landtags von Sachsen-Anhalt, bis 2018 dortiger Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion und damit Oppositionsführer, sagte:

"Den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019!"

Zahlreiche Kommentatoren warfen dem ehemaligen AfD-Landes- und Fraktionschef daraufhin vor, einen Nazi-Begriff zu verwenden und dementsprechend diese Ideologie zu verbreiten. Poggenburg wies dies zurück, schrieb von einem "Nazikeulen-Reflex" und verwies darauf, dass der Begriff der "Volksgemeinschaft" nicht von den Nazis erfunden worden sei und "selbst SPD-Chef Friedrich Ebert" geläufig gewesen sei.

2 Weblinks

3 Einzelnachweise

  1. Bd. 2 Sp. 1279, nach Hilde Kammer/Elisabet Bartsch, Nationalsozialismus. Begriffe aus der Zeit der Gewaltherrschaft 1933–1945, S. 222.
  2. Norbert Götz: Ungleiche Geschwister: die Konstruktion von nationalsozialistischer Volksgemeinschaft und schwedischem Volksheim, 1. Aufl, Baden-Baden: Nomos-Verl.-Ges 2001, ISBN 978-3-7890-7410-3

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