Stalinismus

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Titelbild eines Buches, erschienen im Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin, DDR 1953

Der Begriff Stalinismus bezeichnet einerseits die Herrschaft Josef Stalins von 1927 bis 1953 in der Sowjetunion mit dem damit verbundenen Personenkult und andererseits die von Stalin geschaffene theoretische und praktische Ausprägung des Marxismus-Leninismus sowie eine darauf aufbauende Form der Diktatur und des totalitären Staates (Totalitarismus). Die Idee beruht im wesentlichen auf der Diktatur des Proletariats.

Um Stalin entstand - ähnlich wie um Adolf Hitler - ein Personenkult. Dies zeigte sich zum Beispiel in einer Rede von Chruschtschow von 1934 auf dem XVII. Parteitag der KPdSU: „Die Moskauer Parteiorganisation schart sich ideologisch um das Zentralkomitee und um unseren genialen Führer Stalin.“[1]

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1 Die Herrschaft Josef Stalins

Jubelschrift zu Stalins 70. Geburtstag

Nach Ansicht von Leo Trotzki entstand unter Stalin eine „neue privilegierte Schicht […] die, gierig nach der Macht, gierig nach den Gütern des Lebens, Angst hat um ihre Positionen, Angst vor den Massen – und jegliche Opposition tödlich hasst“.

Nachdem sich Stalin 1926/27 mit Hilfe von Nikolai Bucharin der „Linken Opposition“ mit Trotzki an der Spitze entledigt hatte, stellte er danach auch die sogenannten „Rechtsabweichler“ („Rechte Opposition“) um Bucharin, Alexei Rykow und Michail Tomski kalt. Außer Trotzki, der 1940 in der Emigration einem Attentat des NKWD erlag, wurden alle führenden Köpfe sowohl der linken als auch der rechten Opposition in der Partei Opfer der „Stalinschen Säuberungen“.

Die angenommene Verschärfung des Klassenkampfes wurde zur Legitimation der „Stalinschen Säuberungen“, deren Opfer ermordet oder in die von der Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager (GULag) betriebenen sowjetischen Zwangsarbeitslager gebracht wurden. Die Zahl der Opfer ist unbekannt, die Schätzungen liegen innerhalb des einstelligen Millionenbereichs bis zu zehn Millionen.

2 Stalinismus als Theorie

Ursprünglich bezeichnete der Begriff des Stalinismus in den 1920er Jahren in der Sowjetunion die Auffassungen der von Josef Stalin geführten Mehrheit der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) im Kampf um die politische und theoretische Nachfolge Lenins – hauptsächlich in Auseinandersetzung mit dem Trotzkismus. Damals ironisierte Stalin die Begriffsbildung noch, ‚Stalinismus‘ sei eine besonders energische Verteidigung des Leninismus. Anzumerken ist, dass die Begriffskombination Marxismus-Leninismus auf Stalin und seine ideologische Prägung zurückzuführen ist. In der 1949 gegründeten DDR galt der Stalinismus auch zunächst als Vorbild.

Unter westlichen Intellektuellen fand der Stalinismus nach dem Tod Stalins nur noch wenige Anhänger, während zu Stalins Lebzeiten sich große Teile der Linken nicht vom Stalinismus distanziert hatten. Georg Lukács schrieb 1968: „Aus dem unvollkommen verstandenen Leninismus ist Stalinismus geworden…“ Das Besondere und Neue in den Werken Stalins sei unter anderem die Priorität der Taktik vor der Strategie und erst recht vor den Gesamtentwicklungstendenzen der Menschheit gewesen[2] Nach der 68er-Studentenbewegung bildeten sich in Westeuropa sogenannte K-Gruppen, die sich teilweise auch auf Stalin beriefen.[3]

In Deutschland verteidigt nahezu als einzige politische Gruppierung die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands bis heute das politische Wirken Stalins.

3 Siehe auch

4 Weblinks

5 Vergleich zu Wikipedia




6 Einzelnachweise

  1. zitiert nach IST der STALINismus TOT?, herausgegeben vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Düsseldorf 1956, Seite 8
  2. Georg Lukács: Demokratisierung heute und morgen. (1968), Budapest 1985, S. 93
  3. Andreas Kühn: Stalins Enkel, Maos Söhne. Die Lebenswelt der K-Gruppen in der Bundesrepublik der 70er Jahre. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2005, ISBN 3-593-37865-5.

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