Sodom und Gomorrha

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Sodom und Gomorrha sind zwei Orte in der Bibel. Die Bedeutung der Namen ist nicht gesichert, ebenso wenig die genaue Lage. In Israel gibt es einen Berg mit dem Namen Sodom. Im Koran wird nicht eine Stadt Sodom, sondern nur das „Volk des Lot“ erwähnt. Lot war gemäß der Bibel (Gen 11,27 EU) ein Sohn von Haran und damit ein Neffe Abrahams. Eine archäologische Theorie geht davon aus, dass Sodom am Ufer des Toten Meeres bzw. am Jordangraben lag. Ein antiker Name für das Tote Meer lautet ama schel Sodom – „Meer von Sodom“, und im Arabischen heißt das Meer bis heute Bahr Lut – „Meer des Lot“.[1] Über die Umstände beim Untergang der beiden Städte wird ausführlich im 1. Buch Mose (Genesis), Kapitel 18 und 19 berichtet. So heißt es in Gen 18,20 EU: „Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra, ja, das ist angeschwollen und ihre Sünde, ja, die ist schwer.“ Im Kapitel 19 werden weitere Einzelheiten berichtet:

1Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde
2 und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechts und bleibt über Nacht; lasst eure Füße waschen und brecht frühmorgens auf und zieht eure Straße. ...
4 Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden,
5 und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Führe sie heraus zu uns, dass wir uns über sie hermachen.
6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu
7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!
8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich herausgeben unter euch und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.
9 Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich noch übler plagen als jene. Und sie drangen hart ein auf den Mann Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten,
10 griffen die Engel hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.
11 Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, Klein und Groß, mit Blindheit, sodass sie es aufgaben, die Tür zu finden.
12 Und die Engel sprachen zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn und Söhne und Töchter und wer dir sonst angehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte.
13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. ...
15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.
16 Als er aber zögerte, ergriffen die Engel ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.
17 Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend. Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst!
18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!
19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, sodass ich stürbe.
20 Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist klein; dahin will ich mich retten - ist sie doch klein -, damit ich am Leben bleibe. ...
23 Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.
24 Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra
25 und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.
26 Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule.
27 Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte,
28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande wie der Rauch von einem Ofen. “

– aus Altes Testament, Übersetzung nach Martin Luther[2]

Die Sodomerzählung gilt im Christentum als ein biblischer Beleg dafür, dass Homosexualität ein Sünde ist.[3][4] Anders sehen das z.B. christliche Gruppierungen von Homosexuellen. Sie sehen in der Geschichte eine versuchte Vergewaltigung von Männern an Männern;[5] dieser Interpretation steht entgegen, dass zunächst nicht von Gewalt die Rede ist und dass Lot seine Töchter anbietet. Auffallend ist die Ähnlichkeit der Berichte mit denen über den Untergang von Pompeji, wo auch vom „Zorn der Götter“ die Rede ist. Die geschilderten Ereignisse in der Bibel beziehen sich wahrscheinlich auf eine Meteoritenexplosion um 1650 v. Chr.

1 Einzelnachweise

  1. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/5940
  2. 1.Mose 19, 1-29/ Lutherübers. 1984
  3. "Apostolische Pfingstgemeinde Leipzig: Homosexualität ist eine Sünde!" (Auslegung (Exegese) von 1.Mose 19, 1-9)
  4. "kirchenlehre.com: Homosexuelle und Kirche"
  5. "Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e. V.: Was steht in der Bibel wirklich zu Sodom und Gomorra?"

2 Weblinks

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