Rothschild
Rothschild ist der Name einer Familiendynastie, die von Mayer Amschel Rothschild (1744-1812) in Frankfurt am Main begründet wurde. Rund 100 Jahre lang von 1815 bis 1914 war die jüdische Familie Rothschild im Besitz der weltgrößten Bank. Diese wirtschaftliche Stellung war Anlass für zahlreiche antisemitische Angriffe noch bis ins 20. Jahrhundert hinein.
1 Geschichte
Mayer Amschel Rothschilds Vorfahren hatten seit spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts im Ghetto der Stadt Frankfurt, der Judengasse, gelebt. Die Häuser in der Judengasse waren nicht durch Hausnummern, sondern hatten verschiedenfarbige Schilder oder besondere Warenzeichen. Da die Familie über Generationen in dem „Haus zum Rot(h)en Schild“ wohnte, etablierte sich bereits im 17. Jahrhundert der Familienname „Rothschild“.
Die Rothschilds waren seit dem Wiener Kongress (1815) führend im Anleihegeschäft, bei dem sie zunehmend politische Bedingungen stellten. Sie wirkten maßgeblich mit bei der Finanzierung der ersten Eisenbahnen, besonders in Österreich und Frankreich. Die Februarrevolution 1848 schwächte ihre Stellung, ihr Einfluss auf die Politik sank, und die Finanzierung wirtschaftlicher Unternehmungen trat in den Vordergrund. Nach dem Zusammenbruch des Crédit mobilier (1867) beherrschten die Rothschilds wieder den Pariser Finanzmarkt. Im Frieden zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 sicherte sich Alphonso Rothschild (1827-1905) die Durchführung der von Bismarck gestellten finanziellen Bedingungen, indem er die Garantie für den französischen Staat übernahm. Jedoch verlor mit dem Aufkommen der Grossindustrie und der Grossbanken das Haus Rothschild sehr an Bedeutung. Nach 1870 nahmen die Rothschilds nur noch in England auf Grund der Beziehungen Lionel Rothschilds (1808-1879) zu Disraeli eine überragende Stellung ein (Finanzierung des Kaufs der Suezkanalaktien, 1875).
Im 19. Jahrhundert wurde die Verwandtschaftsheirat in dieser Familie fast zur Regel. Von den 21 Ehen, die zwischen 1824 und 1877 von Nachfahren von Mayer Amschel Rothschild abgeschlossen wurden, waren bei 15 beide Ehepartner direkte Nachkommen von ihm. Damit blieb der Zusammenhalt gewahrt und auch das beträchtliche Kapital blieb innerhalb der Familie. Der Einfluss fremder Personen auf das Familiengeschäft konnte weitgehend verhindert werden.
2 Bankiersfamilie
1810 nahm Mayer Amschel Rothschild zunächst seine fünf Söhne als Teilhaber seiner Bank auf, die er 1766 gegründet hatte. Die Bank hieß fortan M. A. Rothschild & Söhne. Diese fünf Söhne waren:
- Amschel Mayer von Rothschild (1773-1855), übernahm später die Bank M. A. Rothschild & Söhne alleine, blieb kinderlos
- Salomon Mayer (1774-1855), Begründer des österreichischen Zweigs der Rothschild-Familie (erloschen 1938), wurde 1816 von der Wiener Regierung in den Adelsstand erhoben.
- Nathan Mayer (1777-1836), gründete 1800 in Manchester den britischen Zweig des Hauses Rothschild, festigte Vermögen und Einfluss durch Finanzoperationen in Kriegen gegen Napoleon I. und durch erfolgreiche Börsenspekulationen
- Carl Mayer von Rothschild (1788-1855), Begründer der Rothschild-Bank in Neapel
- Jacob „James“ Mayer (1792-1868), Begründer des französischen Zweiges des Bankhauses Rothschild, entwickelte während der Restauration der Bourbonen und unter Louis Philippe ein System von Staatsanleihen, das die Exekutive relativ unabhängig von Steuerbewilligungen der parlamentarischen Körperschaft machte.
Solange Gutle Rothschild, die Mutter der fünf Brüder Rothschild, noch lebte, also bis 1849, blieb Frankfurt auch der Hauptversammlungsort der Familie Rothschild.
3 Vergleich zu Wikipedia
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