Heidentum
Heidentum bezeichnet aus Sicht einer herrschenden Religion als Sammelbegriff alle anderen Religionen. Insbesondere in Anlehnung an das englische Wort pagan wird auch der Begriff Paganismus verwendet. Aus dem klassisch lateinischen Wort pagus (Dorf) wurde paganus zunächst als militärischer Begriff im Römischen Reich verwendet und erst später im Christentum in seiner heutigen Bedeutung (heidnisch) übernommen. So benutzte der christliche, römische Schriftsteller Tertullian (ca. 150-220) in seinem Werk De Corona Militis das Wort paganus in folgendem Zusammenhang bei einer Beschreibung des Christentums: „Apud hunc tam miles est paganus fidelis quam paganus est miles fidelis.“[1][2]
Durch die Entwicklung neuer religiöser Bewegung hat sich ein Begriffswandel vollzogen, so dass zum Beispiel viele Gruppen, die sich auf Traditionen vor der Christianisierung z.B. der Germanen berufen, als „neu-heidnisch“ (neopagan) bezeichnet werden und sich auch zum Teil selbst so nennen. Zeitweise kamen „neu-heidnische“ Bewegungen in Verruf, weil einige Strömungen durch den Nationalsozialismus gefördert wurden. Dies betrifft vor allem die Gruppen in Deutschland, während sie sich in anderen europäischen Ländern wie England, Wales und in Teilen Skandinaviens meist frei entfalten konnten. Die deutsche Wikipedia nennt zum Beispiel die Völkische Bewegung in diesem Zusammenhang.[3]
1 Weblinks
2 Einzelnachweise
- ↑ Tertullian: Vom Kranze des Soldaten, übersetzt von K. A. Heinrich Kellner, Bibliothek der Kirchenväter. Band 24, 1915, Seite 254: „Bei ihm gilt der gläubige Nichtsoldat als Soldat, und der gläubige Soldat nicht mehr als eine Zivilperson.“
- ↑ Siehe Kapitel 11 Absatz 5 Originaltext bei Wikisource
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Neopaganismus#Völkische_Bewegung
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