Marktwirtschaft

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Marktwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, bei dem der Markt im Mittelpunkt steht. Sofern dieses Modell um sozialpolitische Elemente erweitert wird, spricht man auch von der sozialen Marktwirtschaft. Wesentliches Merkmal der Marktwirtschaft ist, dass nicht nur die Handelspreise, sondern auch viele andere Vorgänge das Ergebnis von Preisbildungsprozessen sind. Ein Beispiel solcher Prozesse sind die Tarifverhandlungen. Seit den 1990er Jahren wird die Marktwirtschaft durch das Scheitern der sozialistischen Planwirtschaft weltweit als führendes und bestes Wirtschaftssystem gesehen. Aus Sicht des Marxismus findet in der Marktwirtschaft kein planvolles Handeln der Wirtschaft statt.

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1 Definitionen

In der Mikroökonomie wird das Prinzip der Marktwirtschaft auf überschaubare Teile des Marktes angewandt. In Makroökonomie gibt es durch die Vielzahl von Einflüssen und Akteuren verschiedene Modelle, um das Marktgeschehen zu beschreiben. Beliebtes Modell ist dabei ein idealer Markt. Fernand Braudel unterscheidet zwischen der historisch älteren Marktwirtschaft und dem sich daraus entwickelnden Kapitalismus.[1] Für Henrik Müller ist wie viele Ökonomen das System der Marktwirtschaft mit dem Kapitalismus gleichzusetzen.[2]

2 Ideengeschichte

Als Pionier der marktwirtschaftlichen Idee gilt der Schotte Adam Smith, der in Wealth of Nations (deutsch Reichtum der Nationen) 1776, also in der Anfangsphase der Industrialisierung, die Grundideen einer liberalen Wirtschaft skizzierte: Egoistisches Gewinnstreben jedes Einzelnen führe zu einem Ergebnis, das auch der ganzen Gemeinschaft optimal diene. Eine „unsichtbare Hand“ sorge dabei für ein harmonisches Funktionieren des Marktes.

Eine wichtige Weiterentwicklung der Marktidee stammt von John Stuart Mill (1806-1873): Er führte die Theorie des Markt-Gleichgewichts ein, das bestehe, wenn die Güter „ihren natürlichen Wert haben“. Sein eher unbekannter Schüler J. E. Cairnes hat dieses Gleichgewicht konkretisiert: „Es bildet sich heraus, indem die Preise der Markt-Partner sich so annähern, dass der Austausch-Preis entsteht.“ Dieser Austausch-Preis, Marktpreis genannt, schwankt je nach Nachfrage und Marktlage, es handelt sich um eine Art Fließ-Gleichgewicht; periodische Preis-Anpassungen (Angebot) an die geänderte Nachfrage in einem Warenhaus wären etwa ein Beispiel.

Das heute gängige Marktmodell mit grafischer Darstellung von sich im Marktpreis schneidender Angebots- und Nachfragekurve sowie der Preisbildungs-Mechanismus wurde im Ansatz von dem Franzosen A.A. Cournot entwickelt und vom Engländer Alfred Marshall (1842-1924) konkretisiert.

Léon Walras ist die Überführung des Marktmechanismus von der mikro- auf die makroökonomische Ebene zuzuschreiben und John Maynard Keynes schließlich - im Gefolge der Weltwirtschaftskrise der 1930-er Jahre - die Kritik daran: Er formulierte das disharmonische Unterbeschäftigungs-Gleichgewicht.

3 Literatur

  • H. G. Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen, Verlag Kohlhammer, 1971

4 Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Marktwirtschaft
  2. [Mehr Kapitalismus wagen, Kolumnen bei Spiegel-Online am 2. August 2021

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