Lambert Gräf

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Lambert Gräf, OSBB (auch "Lambertus Graef" genannt[1][2]), geboren als Karl Gräf (auch Gräff) (* 1. November 1848 in Mahrersdorf, Bezirk Horn;[3] † 15. September 1933 im Stift Altenburg[4]) war ein österreichischer Geistlicher sowie Familienarchivar.

1 Biografie

Wappen der Familie

Die Familie Gräff ist wappenführend,[5] und als (außereheliche) Linie der Familie Graeff / De Graeff zu sehen.[6] Ursprünglich stammte die Familie wohl aus Krain im heutigen Slowenien.[7] Karl wurde als Sohn der Eheleute Ferdinand Gräf (geb. 8. April 1814), von Beruf Leinenweber, und Anna Gräf (geb. Artwöger) in Mahrersdorf bei Altenburg, Bezirk Horn, Niederösterreich, geboren. Sein Großvater Heinrich Gräf war dem Protestantismus angehörig. Seine Großmutter Katharina Gräf (geb. Kellner) beherbergigte zwischen den 1830er und 1850er Jahren zahlreiche Findelkinder in Pflege.[8] Heinrichs und Katharinas Nachkommenschaft konvertierte aufgrund ihrer Eheschließungen zum Katholizismus.

"Karl" Gräf trat wohl 1873 oder 1874 in den Orden der Benediktiner[3] ein und nahm den Ordensnamen "Lambert" an. In jenen Jahren wirkte er als Geistlicher, Benediktinerordenspriester, im Bereich des Stiftes Altenburg. Am 3. Juli 1877 befand er sich als einer von 800 österreichischen Pilgern anlässlich des 50-jährigen Bischofsjubiläums von Papst Pius IX. in Rom.[9] 1880 unterzog sich Lambert der Pfarrkonkursprüfung (Eignungsprüfung) in St. Pölten.[10] Im selben Jahr avancierte er vom Aushilfspriester von Weiten zum Cooptierten der Pfarre Horn.[11] Lambert war hernach unter anderem als Pfarrer von Mold (1883-1894)[12] und Rosenburg-Mold. 1883 wurde er als Cooptierter der Pfarre Horn zum Pfarrverweser der Wahlfahrtskirche Maria Dreieichen genannt.[13] Eine weitere Nennung fällt in das Jahr 1887.[14] Am 26. Oktober 1890 nahm Hochwürden Lambert Gräf, Pfarrer von (Maria) Dreieichen, als einer von geschätzten 500 Personen an der Wanderversammlung des Katholischen Schulvereins in Eggenburg teil.[15] 1896 findet er als Stiftspfarrverweser von Altenburg zur 'Pfarre zum Heiligen Lambert'[3] Erwähnung.[16] Dieses Amt hatte er auch 1898 inne.[3] In Mödring wirkte Lambert Gräf 1902/1903 als Pfarrprovisor. Er wird hierbei aus Strögen (ebenfalls im Bezirk Horn) vermerkt.[17] Lambert Gräf war zeitlebens als Pfarrer und Geistlicher unter anderem in Röhrenbach, Weitra, Horn, Maria Dreieichen und Strögen beschäftigt und ist 1933 im 85. Lebensjahr als Prior des Stiftes Altenburg verstorben.[4]

1.1 Nachlas als Archivar

Wappen De Graeff nach der kaiserlichen Wappenbesserung und Erhebung in den Reichsritterstand, 19. Juli 1677.
Wappen der Herren von Graben zu Kornberg

Lambert Gräf war neben seiner priesterlichen Tätigkeit auch als Forscher seiner Familie tätig und führte ein Archiv. Teile seines diesbezüglichen Nachlasses befinden sich im Besitz von Matthias Laurenz Gräff, einem Nachkommen von Lamberts Onkels Felix Gräf(f) (1824-1907).[18] Ein Archivstück stellt ein Faksimile des kaiserlichen Wappenbriefes an den Amsterdamer Regenten Andries de Graeff und dessen Sohn Cornelis mit Datum 19. 07. 1677 zu Wien dar, indem diesen aufgrund der Abstammung von den alt-österreichischen Herren von Graben der Reichsritterstand samt Wappenbesserung verliehen wird.[19][20][21] Ein weiteres Stück ist das Wappenblatt der Herren von Graben zu Kornberg. Es ist nicht zu eruieren, wie Lambert zu dem Wappen gekommen ist und ob es vor ihm schon seine Ahnen besaßen. Es wird als ein handkolorierter Original-Kupferstich auf altem Trägerpapier aus dem 17. Jahrhundert geschätzt.[22]

2 Einzelnachweise

  1. "Album Benedictinum, nomina exhibens monachorum qui de nigro colore appellantur, locorumque ...". R. P. Lambertns Graef. nat. in Mahrersdorf, Austr. inf, 1.
  2. Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik · Band 5, 1884, S. 451
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Personalstand der Secular- und Regular-Geistlichkeit der Diöcese St. Pölten, S. 12 (1898)
  4. 4,0 4,1 Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 152 (2002)
  5. Magazin "Schaufenster" der Kultur.Region Niederösterreich, Ausgabe I, 2022: "Eine Familien-Ausstellung" S. 12-15; Passage siehe S. 14
  6. Familienverband Gräff-Graeff e. V.
  7. Helmuth Gräff im austria-forum
  8. Kontinuität im Wandel. Bausteine zur Sozialgeschichte von Mahrersdorf. Von Renate Seebauer, S. 152 (2002)
  9. Jahrbuch des konstitutionellen Volks-Vereines für das Viertel Ober-Wiener-Wald, Band 2, S. 120, Von Joseph Scheicher · 1877
  10. Neuigkeits-Welt-Blatt, 1880
  11. Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden mit besonderer Berücksichtigung der Ordensgeschichte und Statistik · Band 5, S. 152 (1884)
  12. Chronik Rosenburg-Mold
  13. Der St. Pöltner Bote. Organ des Katholisch-Patriotischen Volks- und Preß Vereines für Nie(r)derösterreich, S. 356 (1883)
  14. Jahresbericht des Asylvereines der Wiener Universität. Von Universität Wien Asylverein · 1887, S. 56
  15. “Die” christliche Familie. Eigentum und Organ des Katholischen Schulvereines für Österreich, S. 10 (1890)
  16. S(ank)t Pöltner Zeitung. Wochenblatt für Niederösterreich. Familienblatt 1896, S. 10
  17. Pfarrchronik Mödring
  18. Familienverband Gräff-Graeff e. V., english version, history
  19. De Graeff (Pieter Graeff) und Von Graben in der niederländischen "DBNL"
  20. Genealisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, Band 3, Seite 229 (1870)
  21. Der deutsche Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 3, Nachrichten über die Familie de Graeff
  22. Familienverband Gräff-Graeff e. V., english version, history
😃 Profil: Gräf, Lambert
Namen Gräf, Karl
Beruf österreichischer Geistlicher
Persönliche Daten
1. November 1848
Mahrersdorf, Bezirk Horn
15. September 1933
Stift Altenburg


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